Kräterwissen

Brennnessel: Tut gut, nicht weh!

25. Feb. 2018 von

Die Brennnessel ist nicht bloß ein Unkraut: Als Tee, in der Suppe oder zum verfeinern anderer Gerichte entfaltet die heimische Pflanze ihre positive Wirkung und schmeckt nicht nur gut sondern ist auch noch sehr gesund. Warum also noch teures Superfood kaufen?

Ist die Brennnessel nicht ein Unkraut, das sich überall ungefragt vermehrt?

Kraut, Unkraut – wer mag das schon entscheiden? Die Brennnessel ist auf jeden Fall eine Pflanze, die recht ausdauernd (und fast überall auf der Welt) wächst, am liebsten auf stickstoffreichem Boden. Viele Menschen mögen sie nicht besonders, weil sie sticht: Ihre sogenannten Brennhaare auf der Blattoberfläche geben bei Berührung eine ameisensäurehaltige Flüssigkeit ab, die schmerzhafte Quaddeln auf der Haut verursacht. Aber da mit der Brennnessel ein Kraut gegen so manches Leiden gewachsen ist, sollte man sich an die Ernte der Blätter herantrauen – mit Handschuhen.

Was können Blätter und Wurzeln der Brennnessel denn bewirken?

Früher ließen sich Rheumakranke mit Brennnesselzweigen auspeitschen. Geschmackssache. Wer ihre antientzündliche Wirkung nutzen möchte, kann heute auf flüssigen Extrakt oder auf Kapseln zurückgreifen. Unter Kräuterkundlern besteht Einigkeit, dass die Brennnessel entwässernde Wirkung hat, sowie reich an Vitamin C und den Mineralien Kalium, Kalzium, Eisen und Kieselsäure ist.

Außerdem enthält das Kraut viel Eiweiß – die frischen Blätter, die sich wie Spinat als Gemüse zubereiten lassen, enthalten ähnlich viel Eiweiß wie die gleiche Menge frischer Hülsenfrüchte. Zugeschrieben wird der Brennnessel auch, dass sie den Körper entschlackt und Müdigkeit entgegenwirkt.

Und wie serviert man Brennnesseln?

Keine Sorge, das Kochen zerstört die Brennhaare. Die Brennnessel passt geschmacklich gut in Suppen und Saucen, aber auch in viele andere Gerichte. Die Rezepte reichen von Brennnessel-Gnocchi bis zum Brennnessel-Omelett. Man kann die Blätter wie andere Kräuter auch roh verwenden – dann muss man sie aber vorher mit dem Nudelholz bearbeiten, damit sie im Mund nicht mehr stechen.

Dieser Artikel von Christiane Langrock-Kögel erschien zuerst im „enorm Magazin“.