Tipps zur Vermeidung und Behandlung von Harnwegsinfekten

Blasenentzündung: So kannst du vorbeugen

07. März 2016 von

Blasenentzündungen äußern sich durch Brennen beim Wasserlassen, das sehr schmerzhaft werden kann. Vor allem Frauen leiden unter Harnwegsinfekten. Dabei kann einer Entzündung mit einfachen Tipps vorgebeugt werden.

Ein unangenehmes Ziehen nach dem Toilettengang kündigt sie an: Eine Reizung der Blase, aus der schnell eine schmerzhafte Blasenentzündung werden kann. Dabei entzünden sich die Schleimhaut oder sogar die gesamte Wand der Harnblase. Häufig sind Darmbakterien, die sich auf den Weg in den Harnleiter machen, Schuld. Ein solches ungewolltes Wandern der Bakterien kann aber verhindert werden.

Bessere Toilettenhygiene und ein wenig Sexualaufklärung

Gerade wenn frau von solchen Infekten immer wieder betroffen ist, lohnt es sich, die eigenen Gewohnheiten unter die Lupe zu nehmen. So ist die richtige Toilettenhygiene ein wichtiger Faktor bei der Vorbeugung von Infekten: Nach dem Toilettengang sollte von vorne nach hinten gewischt werden, um zu vermeiden, dass die Bakterien aus dem Darm zum Harnleiter gelangen.

Darüber hinaus empfehlen Ärztinnen und Ärzte, unbedingt nach dem Sex auf Toilette zu gehen. Hintergrund: Durch die Bewegung werden Bakterien die Harnröhre hinauf geschleudert. Wasser lassen nach dem Sex spült sie einfach aus.

Die Intimhygiene sollte lediglich mit ph-neutralen Seifen, am besten aber nur mit Wasser, erfolgen, um die natürlichen Schutzfunktionen der Haut nicht zu zerstören. Darüber hinaus raten Ärzte zu gut sitzender Unterwäsche mit einem Baumwollanteil. Schlecht sitzende Slips scheuern und verletzen die Haut – ein idealer Nährboden für Bakterien.

Auch das Warmhalten von Füßen und Unterleib ist ein wichtiger Aspekt bei der Vorsorge. Oma hatte also Recht, wenn sie früher gesagt hat, wir sollten draußen nicht auf den kalten Steinen sitzen.

Weitere Auslöser einer Blasenentzündung sind hier zu finden.

Soforthilfe bei Blasenentzündung

Haben alle vorbeugenden Maßnahmen nichts genützt, können Blasen- und Nierentees (z.B. aus der Apotheke) die Schmerzen lindern. Überhaupt gilt beim ersten spürbaren Brennen: Trinken, Trinken, Trinken. Dadurch werden die Bakterien immer wieder ausgespült. So kann einem schnellen Verschlimmern der Entzündung entgegen gewirkt werden.

Verschiedenen pflanzlichen Mitteln wird bei der Behandlung von Harnwegsinfekten eine unterstützende Wirkung nachgesagt. So wirken Präparate mit Bärentraubenblätterextrakt keimtötend und Senföl-Glykoside aus Kapuzinerkresse und Meerettich desinfizierend. Auch entzündungshemmende pflanzliche Präparate können helfen. Eine Absprache mit dem behandelnden Arzt ist zu empfehlen. Bessern sich die Beschwerden nicht innerhalb kurzer Zeit, oder kommt Fieber hinzu, ist unbedingt der Arzt aufzusuchen.

Bei einer akuten „unkomplizierten“ Blasenentzündung verschreibt der Hausarzt in aller Regel ein Antibiotikum wie z.B. das Präparat Monuril mit dem Wirkstoff Fosfomycin. Es wird nur einmal eingenommen und ist damit im Alltag eine schnelle und praktische Hilfe bei Harnwegsinfekten. Die bisher verschriebenen Breitbandantibiotika sollten nicht mehr eingesetzt werden. Die Ärztin Elke Heßdörfer äußert sich in der Apothekenumschau hierzu wie folgt: „Breitbandantibiotika wie etwa Cotrimoxazol oder Ciprofloxacin haben durch den häufigen Einsatz Resistenzraten von mehr als 20 Prozent erreicht und eignen sich nicht mehr für eine Therapie.“

Nebenwirkungen des Antibiotikums

Zu beachten ist dabei, dass jede Antibiotika-Therapie mit unangenehmen Nebenwirkungen einher gehen kann. Da auch gesunde Bakterien abgetötet werden, ist häufig nach einer Antibiotikaeinnahme die Scheidenflora gestört. Eine Pilzinfektion kann die Folge sein. Diese äußert sich unter anderem als Brennen beim Wasserlassen, weshalb viele Frauen zunächst denken, dass die eigentlich behandelte Entzündung wieder da ist. Empfehlenswert sind begleitende Maßnahmen wie Probiotika oder Milchsäurebakterien, die helfen, ein gesundes Klima zu erhalten. Hierzu beraten Apotheken umfassend.