Lebensmittelverschwendung

89 Mio. Tonnen Lebensmittel landen jährlich im Müll – das muss nicht sein!

19. Sept. 2015 von

Mehr als ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel landet im Müll. Das ist eine alarmierend hohe Zahl. Wir sagen dir, was du dagegen tun kannst.

In einigen Ländern der Welt wissen die Menschen nicht, wie sie ihre Familien ernähren sollen, in Europa und den USA werden jedes Jahr 89 Millionen Tonnen Essen vernichtet. Die Verschwendung wertvoller Ressourcen bei der Lebensmittelherstellung setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Wir verantwortungsbewusste Konsumenten müssen etwas gegen die irrsinnige Verschwendung tun.

Regional und saisonal einkaufen

Um einen Beitrag für die Umwelt und das Klima zu leisten, macht es Sinn, Obst und Gemüse entsprechend der Saison einzukaufen. Neben dem, dass saisonale Produkte aus der Region aufgrund der kurzen Transportwege länger halten, laufen sie zudem nicht Gefahr, während des Transports beschädigt und schließlich aussortiert zu werden. Auch wird so kaum die Kühlungskette von empfindlichen Produkten gestört oder unterbrochen. Ein Saisonkalender hilft, herauszufinden, was wann in Deutschland / Österreich / Schweiz wächst und erntefrisch auf den Märkten zu kaufen ist.

Mindestens haltbar bis..

Die meisten Lebensmittel sind deutlich länger haltbar als auf der Verpackung angegeben. Es ist ratsam zwischen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum zu unterscheiden. Allein Letzteres gibt an, wann ein Produkt tatsächlich verdorben und damit ungenießbar ist. Wenn jedoch nur das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, kann man das Produkt meist bedenkenlos auch noch einige Tage bis Wochen länger genießen. Das betrifft meist Milch, Eier, Obst sowie Nudeln, Reis und auch Konserven. Mit der Angabe des Datums wollen sich Hersteller lediglich absichern und geben gewissermaßen eine Garantie für die Haltbarkeit ab.

Auch hässliches Obst und Gemüse hat seinen Reiz

„Außen pfui, innen hui!“ Falsch! Nicht immer kann man vom Äußeren aufs Innere schließen. Es ist eine Schande, dass riesige Mengen Obst und Gemüse nicht in die Nähe von Supermärkten gelangen, weil sie nicht den von der EU verordneten Größen und Formen entsprechen. Aber nicht nur die EU hat hier eine falsche Herangehensweise, denn auch (oder vor allem) die Konsumenten erwarten perfekt geformte Gurken, Karotten und makellose Äpfel.

Die richtige Lagerung

Mit der richtigen Art der Lagerung kann die Haltbarkeit von Lebensmitteln deutlich verlängert werden. Wo beispielsweise Bananen und Avocados kälteempfindlich reagieren, lagern Kartoffeln und Zwiebeln gerne dunkel und kühl. Frisches Gemüse und Milchprodukte gehören dagegen in den Kühlschrank. Wie man den Kühlschrank ideal einräumt, was die optimale Temperatur ist, wo sich Obst, Gemüse und Käse am wohlsten fühlen, kann man in diesem Ratgeber zur idealen Kühlschranklagerung nachlesen.

Diese Lebensmittel gehören nicht in den Kühlschrank:

  • stark wasserhaltiges Gemüse (Gurken, Paprika, Tomaten, etc.)
  • Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Limonen, etc.)
  • Exotische Früchte (Mangos, Ananas, Bananen, etc.)
  • Brot
  • Speiseöl
  • Kartoffeln
  • Knoblauch und Zwiebeln
  • Konservierte Lebensmittel

Besonders vorteilhaft ist natürlich auch, nur das einzukaufen, was man tatsächlich verbrauchen wird. Eine Win-Win-Situation auch für’s eigene Portemonnaie.

Foodsharing statt wegwerfen

„Lebensmittel teilen statt wegwerfen“, so das Motto der Organisation Foodsharing. Man kennt das kurz vor dem Urlaub: Der Vorrat an Lebensmitteln, aber keine Möglichkeit, diese noch zu verarbeiten. Wer keine Gelegenheit hat, das überschüssige Essen an Nachbarn zu verteilen, kann diese nun auf der Online-Plattform kostenlos anbieten und muss Essen nicht mehr wegwerfen. Genauso kann man darauf zurückgreifen, sollte man einmal in die Situation kommen, Sonntags drei Eier zu benötigen und diese nicht im Haus zu haben. Das Angebot richtet sich an Privatpersonen aber auch Händler und Hersteller. Mitmachen kann man in den meisten großen deutschen Städten.

Kreative Resteverwertung

Manchmal passiert es, dann man noch so gut geplant hat und dennoch Küchenreste übrig sind. Ob ein schrumpeliger Apfel, Pellkartoffeln vom Vortag, keine Problem! Ganz einfach lassen sich simple Aufläufe, Suppen oder der Belag einer selbstgemachten Pizza daraus zaubern. Auch in einem Smoothie lassen sich Reste wunderbar verwerten und niemand sieht, dass die Ware vielleicht nicht mehr taufrisch war. Ein Klassiker der Resteküche ist im Übrigen das Ratatouille. Die traditionelle Art des Ratatouille besteht aus Zwiebeln, Paprika, Auberginen und Kräutern. Je nach Region, Saison oder Geschmack kann man aber jedes Gemüse verwenden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

Inspiration kann man sich auf der Webseite Eat Smarter holen. Viel Spaß beim Nachkochen!