Machst Du das auch?

7 Fehler, die auch Du garantiert in der Küche machst

26. Okt. 2018 von

Was ist dran an Öl ins Nudelwasser, Eier kalt abschrecken oder Alufolie nur für bestimmte Lebensmittel verwenden? Wir haben uns verschiedene Küchenmythen genauer angeschaut und verraten Dir sieben Fehler, die Du bei der Lebensmittelzubereitung besser vermeiden solltest.

1- Ungewaschene Hände

Oberstes Gebot in der Küche ist Hygiene! An Deinen Händen sammeln sich Bakterien, die Du anschließend auf das Essen und die Kochutensilien überträgst. Vor allem, wenn Du vom Einkaufen kommst, hast Du Geld, Türklinken und Einkaufswagen angefasst. Deshalb gilt: Vor dem Kochen unbedingt die Hände gründlich waschen!

2 – Mindesthaltbarkeitsdatum mit Verfallsdatum gleichsetzen

Laut einer „Greenpeace“ Studie sind Eier, Käse, Salami, Kuchen, Tofu, Joghurt und Soja-Joghurt auch sechs Wochen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch einwandfrei.

Bevor Du Lebensmittel also wegwirfst, begutachte, rieche und koste sie erst einmal. So vermeidest Du, zu den Unmengen an Müll durch eigentlich noch genießbare Lebensmittel beizutragen. Allein in Deutschland werden laut einer Studie des „WWF“ jährlich über 18 Millionen Tonnen, in Österreich 760.000 Tonnen noch genießbare Lebensmittel in den Abfall geworfen.

Kalkuliere deshalb Deinen Lebensmittelbedarf richtig, und kaufe immer möglichst frisch ein. So gehen durch die nur kurzzeitige Lagerung auch keine Vitamine verloren.

3 – Öle überhitzen

Nicht alle Öle eignen sich zum Braten. Kaltgepresste Öle solltest Du nur für kalte Speisen verwenden. Ebenso gilt: Je mehr ungesättigte Fettsäuren ein Öl enthält, desto gesünder ist es zwar, aber desto weniger eignet es sich zum Braten in der Pfanne. Krebserregende Stoffe wie Formaldehyd oder Benzol können beim Überhitzen von Öl entstehen. Zudem bildet sich das giftige Acrolein.

Sonnen-, Kokos-, Erdnuss- oder Sojaöl eignen sich hervorragend zum Braten. Raps-, Distel-, Leinöl oder auch natives Olivenöl sollten dagegen nur für kalte Speisen verwendet werden.

4 - Produkte mit (konventionellem) Palmöl kaufen

Palmöl ist in aller Munde: Ob Margarine, Schokolade, Chips oder Pizza – kein Einkaufswagen ist wirklich sicher. Von den knapp zwei Millionen nach Deutschland importierten Tonnen Palmöl fließen 42 Prozent in Bio-Diesel, 33 Prozent in Nahrungsmittel, acht Prozent in Futtermittel und 17 Prozent in den Pharmazie-, Kosmetik- und Reinigungsmittelbereich.

Den Preis, den Menschen, Tiere und Umwelt für die Gewinnung von Palmöl zahlen, ist kein geringer: (Brand-)Rodungen, der Einsatz aggressiver Pestizide und Düngemittel, Anbau von Monokulturen, Auslaugung des Bodens, Reduzierung der Artenvielfalt, sozial unverträgliche Arbeitsbedingungen bis hin zu Zwangsvertreibungen von Kleinbauern und indigenen Völkern sind die Folgen.

In Indonesien sind beispielsweise die Lebensräume der Orang-Utans durch Ölpalmen-Plantagen bedroht. Die „Weltnaturschutzunion“ (IUCN) geht von nur noch rund 104.000 Orang-Utans auf Borneo und rund 14.600 auf Sumatra aus. Der „WWF“ ist da pessimistischer: Er schätzt, dass mittlerweile nur noch 54.000 Orang-Utans auf Borneo leben.

Aber auch das Klima leidet: Indonesien hat durch die Brandrodungen und die Zerstörung von Torfböden einen der höchsten CO2-Ausstöße weltweit. Denn was nur wenige wissen: Moore binden rund 700 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar, etwa sechsmal so viel wie Wald. Man geht davon aus, dass Torfabbau für mindestens sechs Prozent der gesamt-globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist.

Neben dem klaren Verzicht auf jegliches Palmöl, ist die Verwendung und der Kauf von Bio-Palmöl vielleicht keine echte, aber die momentan bestmögliche Alternative, um nachhaltigen Palmölanbau zu fördern und damit Umwelt, Tiere und Menschen vor Ort zu schützen.

Hierbei gilt: Die Hersteller müssen bei der Palmölproblematik in die Verantwortung genommen werden. Deshalb bewerten „WWF“ und „Greenpeace“ in einer Scorecard deren diesbezügliches Engagement anhand eines Punktesystems und schaffen so Transparenz für Verbraucher.

CodeCheck integriert diese Scorecards nun in die Inhaltsstoff-Bewertung. Egal, ob Du auf Palmöl verzichten oder nur Bio-Palmöl verwenden möchtest – per App erscannnst Du Dir alle wichtigen Infos für Deine Entscheidung und findest sogar Alternativprodukte.

5 – Öl ins Nudelwasser

Ein weiterer Mythos, der sich hartnäckig hält, ist, Öl ins Nudelwasser zu gießen. Dadurch kleben die Nudeln zwar weniger aneinander, sie können aufgrund des Fettfilms aber auch Soßen nicht mehr gut aufnehmen. Ein großer Nachteil für den Geschmack. Wenn Du aber die Nudeln direkt nach dem Kochen mit der Soße vermischst, verkleben sie nicht.

Ein weiterer Nudel-Fehler ist das Kochen in zu wenig Wasser, was dazu führt, dass die Nudeln am Topfboden haften bleiben. Als Richtwert gilt: 500 Gramm Pasta sollten in mindestens fünf Liter Wasser gekocht werden.

Nudelwasser
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6 – Zu viel Salz

Zu viel Salz ist nicht gut, zu wenig auch. Die „WHO“ empfiehlt eine Salzzufuhr von weniger als fünf Gramm pro Tag (etwa ein Teelöffel), um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

Viele Lebensmittel enthalten an sich schon Salz, das beim Kochen teilweise abgegeben wird. Bevor Du also zum Salzstreuer greifst, probiere erst einmal. Zudem enthalten viele Fertigprodukte schon hohe Mengen an Salz – per Scan mit der CodeCheck-App kannst Du einfach rausfinden, wie viel Salz sich in Deinem Essen versteckt.

7 – Alufolie für säurehaltige Lebensmittel

Alufolie ist ein beliebtes und praktisches Verpackungsmaterial. Doch es eignet sich nicht für alle Lebensmittel, denn Säure und Salz zerstören die feine Oxid-Schicht auf dem Metall. Dadurch werden die Aluminiumionen aus der Folie gelöst und lagern sich in den Lebensmitteln ab. Obst, Käse, Schinken, Tomatenpüree, Essiggurken oder Salzhering sollten daher nicht in Alufolie verpackt werden.

Aber auch wenn richtig verwendet – eine umweltschonende, müllsparende Alternative ist Alufolie so oder so nicht. Um Aluminium zu gewinnen, muss das Erz Bauxit gefördert werden. Dafür wird Urwald abgeholzt und als Abfallprodukt entsteht Rotschlamm, der unter anderem Blei und andere Schwermetalle enthält – die nicht selten in der Natur landen.

Deshalb greife lieber zu wiederverwendbaren Einmachgläsern oder Bienenwachspapier, um Deine Lebensmittel länger frisch zu halten.