Tipps für den „Sustainable September“

5 Ideen für mehr Nachhaltigkeit

12. Sept. 2020 von

Einer der besten Trends der letzten Jahre ist nachhaltiges Leben. Innovative Ideen und Produkte begeistern uns, denn Nachhaltigkeit meint: Eine Ressource wird so genutzt, dass sie auch künftigen Generationen in gleicher Weise zur Verfügung steht. Wir zeigen Dir fünf tolle Nachhaltigkeitstipps für den „Sustainable September“.

Ein Monat für die Nachhaltigkeit

Im „Sustainable September“ dreht sich einen Monat lang alles um das Thema Nachhaltigkeit. Weltweit beteiligen sich verschiedene Institutionen und Akteure aus Wirtschaft, Politik und Medien daran, mit dem Ziel im Bereich Nachhaltigkeit neue Schritte zu gehen.

Doch was bedeutet es, wirklich nachhaltig zu handeln? Hans-Karl von Carlowitz hat das Prinzip der Nachhaltigkeit für den Wald schon vor 300 Jahren aufgestellt. Die Regel lautete: Es dürfen in einem Wald heute nur so viele Bäume gefällt werden, wie auch nachwachsen können. Sonst ist der Wald in Zukunft nicht mehr da. Die Begriffe „Nachhaltigkeit“ oder „Sustainability“ hat Carlowitz damit also maßgeblich geprägt.

Als Verbraucher haben wir heute einen großen Einfluss auf die Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit. Unsere Kaufentscheidungen beeinflussen, ob sich neue Trends durchsetzen und motivieren die Hersteller, verantwortungsvoller zu produzieren.

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Warum wir oft weniger nachhaltig Leben, als wir denken

Auch beim Thema Nachhaltigkeit lohnt es sich oft, zweimal hinzusehen. Zum Beispiel bei dem Thema pflanzliche Ernährung. Diese ist zwar im Allgemeinen deutlich nachhaltiger als ein Speiseplan mit tierischen Produkten, doch auch hier können sich Umweltsünder einschleichen. Dazu gehört zum Beispiel die Avocado, denn für den Anbau von nur einem Kilo der Frucht werden 1.000 Kilogramm Wasser benötigt. Tomaten kommen dagegen beispielsweise mit nur 180 Liter Wasser pro Kilo aus.

Auch viele Superfoods wie Chia-Samen und Co. haben aufgrund langer Transportwege und Anbaubedingungen oft keine gute Klimabilanz. Wir haben deshalb in unserem Superfood-Vergleich die bekanntesten Superfoods mit heimischen Alternativen verglichen. Dabei sind wir zu dem überraschenden Ergebnis gekommen, dass die regionalen Produkte hinsichtlich Vitamin- und Nährstoffgehalt oft sogar vorn liegen.

5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit

Um im Alltag nachhaltiger zu leben, genügen oft schon kleine Veränderungen. Wir haben für Dich fünf Tipps gesammelt, wie Du mit wenig Aufwand viel für die Umwelt bewirken kannst.

1. Zahnbürsten aus Bambus und Zahnputztabletten benutzen

Durchschnittlich 316 Zahnbürsten verbraucht ein Mensch in seinem Leben, wenn er seine Zahnbürste wie empfohlen alle drei Monate wechselt. Dabei kommt jede Menge Plastikmüll zusammen. Mittlerweile ist das aber völlig unnötig, denn es gibt tolle umweltfreundliche Alternativen.

Dazu gehört in erster Linie die Bambuszahnbürste, die mittlerweile in jedem Drogeriemarkt in einer plastikfreien Verpackung erhältlich ist. Noch ein Grund, sich zu freuen, denn so ist nachhaltiges Zähneputzen unkompliziert umsetzbar.

Die perfekte Ergänzung dazu sind Zahnputztabletten, die ebenfalls komplett plastikfrei verpackt sind. Hierbei ist nur wichtig, auf gute Inhaltsstoffe zu achten.

Wer es besonders einfach und natürlich liebt, findet vielleicht in der Siwakwurzel seine neue Zahnbürste. In Ostafrika, Vorderasien und vor allem im arabischen Raum wird sie schon seit Jahrhunderten für die Zahnreinigung genutzt.

Kein Wunder, denn die Wurzel reinigt nicht nur schonend und gründlich die Zähne, sondern bringt sogar ihre Zahncreme selbst mit. Ihre zahnpflegenden Bestandteile wie Fluor, Silizium, Vitamin C, Saponine und Flavonoide werden allein durch den Speichel aktiviert. Deswegen benötigt die Siwak-Zahnbürste weder Wasser noch Zahnpasta, was sie zum perfekten Reisebegleiter macht. Die Siwak-Zahnbürste ist über den Onlineshop „Manufactum“ erhältlich.

2. Nachhaltige Menstruationshygiene

Sage und schreibe 18.600 Menstruationsprodukte in Form von Tampons und Binden verbraucht eine Frau in ihrem Leben, wie „Erdbeerwoche“ berechnet hat. Die Produkte landen meist schon nach wenigen Stunden Einsatz direkt im Müll – beziehungsweise oft sogar in der Toilette, wovon wegen der Verstopfungsgefahr dringend abzuraten ist.

Die Müllflut durch Tampons und Binden muss aber nicht sein. Mittlerweile gibt es tolle nachhaltige Alternativen, die auf lange Sicht sogar unseren Geldbeutel schonen.

Dazu gehört die Menstruationstasse, die nicht nur praktisch, sondern auch absolut umweltfreundlich ist. Der kleine Becher aus medizinischem Silikon kann wie ein Tampon verwendet werden. Wer sich einmal an die Verwendung gewöhnt hat, möchte sie meist nicht mehr missen. Besonders auch für Reisen sind Menstruationstassen sehr zu empfehlen.

Wer die Verwendung von Binden bevorzugt, kann auf waschbare Stoffbinden oder unauffällige Menstruationsunterwäsche zurückgreifen. Diese Produkte sind viele Jahre haltbar und deshalb weitaus nachhaltiger als herkömmliche Binden aus Plastik.

Zudem liegen die nachhaltigen Alternativen auch aus gesundheitlicher Sicht deutlich vorn: Sie sorgen für ein gutes Hautklima, trocknen die Schleimhäute nicht aus und sind nicht wie viele herkömmliche Produkte mit Pestiziden oder Chemikalien belastet.

3. Einen Rasierhobel aus Metall verwenden

Mehr als 40 Prozent der deutschen Männer und 50 Prozent der Frauen nutzen laut Statistik die Nassrasur, um ihre Körperbehaarung zu entfernen. Dafür greifen die meisten zu Einweg- oder Systemrasierern, die mit Wechselklingeln ausgestattet sind. Diese bestehen jedoch im Normalfall bis auf die Klingen, komplett aus Plastik. So fällt im Laufe eines Lebens jede Menge Plastikmüll an – vor allem bei Einwegrasieren. Da diese in der Regel nur ein Mal benutzt werden können, rät der „BUND Naturschutz“ generell von ihrer Verwendung ab.

Bei Systemrasieren halten die Klingen zwar etwas länger, sie können jedoch nicht umweltfreundlich recycelt werden, da ihre Metall- und Plastikteile fest verbunden sind.

Die perfekte Lösung ist der Umstieg auf einen Rasierhobel, der nicht nur komplett aus Metall gefertigt ist, sondern auch ein Leben lang hält. Hinzu kommt, dass die Klingen ebenfalls absolut plastikfrei und dabei sehr kostengünstig sind. In der Benutzung unterscheidet sich der Rasierhobel nicht von den Rasieren aus Plastik, was den Umstieg umso einfacher macht.

Statt dem klassischen Rasierschaum aus der Dose, der große Mengen an Müll produziert, ist eine Rasierseife die optimale nachhaltige Ergänzung zum Rasierhobel.

4. Bienenwachstücher statt Alufolie

Frischhaltefolie aus Plastik und Alufolie sind zwar praktisch, aber leider nicht nachhaltig. Sie lassen sich nur einmal verwenden, wodurch viel Müll entsteht. Außerdem können bedenkliche Stoffe in die Lebensmittel übergehen. Zum Beispiel kann sich Aluminium lösen, wenn säurehaltige Speisen mit Alufolie in Kontakt kommen.

Die nachhaltige und absolut gesunde Lösung sind Bienenwachstücher. Sie bestehen aus rein natürlichen Materialien, passen sich jeder Form an und sind wiederverwendbar. Zudem lassen sie sich umweltfreundlich kompostieren oder als gesunder Grillanzünder weiterverwenden.

Ein besonderes Plus sind die speziellen Eigenschaften von Bienenwachs. Es ist reich an Propolis, einem Harz, das von den Bienen produziert wird. Propolis hat eine hohe antibiotische, antimykotische und antivirale Wirkung. So halten sich die Lebensmittel noch länger frisch und der Bildung von Schimmel wird vorgebeugt.

Mittlerweile sind Bienenwachstücher in jedem Drogerie- und Bioladen erhältlich. Sie lassen sich aber auch ganz einfach selbst herstellen. Eine Anleitung findest du hier.

Tipp: Die Tücher gibt es auch in einer veganen Variante mit pflanzlichen Wachsen und Ölen.

5. Lebensmittel retten mit „Etepetete“

Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem in unseren Ländern. Kurz gesagt geht es uns so gut, dass enormer Wert auf die äußere Erscheinung von Obst und Gemüse gelegt wird. Interessanterweise wird dabei jedoch oft wenig auf Herkunft und Anbaubedingungen geachtet.

Ein erheblicher Teil einer Ernte bleibt deshalb ausschließlich wegen seines Aussehens auf dem Feld liegen, wird vernichtet oder zur Energiegewinnung zweckentfremdet. Ist die Möhre zu krumm oder die Kartoffel zu klein, schafft sie es in der Regel nicht mehr als Lebensmittel in den Handel.

Dem möchte das Start-up „Etepetete“ etwas entgegensetzen und hat eine Lieferbox mit ausgemustertem Bio-Obst und -Gemüse ins Leben gerufen. Die Gründer achten dabei nicht nur auf biologischen Anbau, sondern auch auf einen möglichst kurzen Lieferweg. Deshalb kaufen sie das frische Obst und Gemüse direkt vor Ort und schicken es in einer plastikfreien Verpackung klimaneutral direkt zu Dir nach Hause.

Die Bio-Retterbox kann ab 21,90 Euro über „Etepetete“ in verschiedenen Lieferintervallen bestellt werden und ist jederzeit kündbar.

Fazit:

Wir haben die Wahl, welche Produkte wir kaufen. Entscheiden wir uns bewusst für nachhaltige Güter, steigt mit der Nachfrage auch das Angebot – das schützt unsere Umwelt und verbessert nicht nur unser Leben, sondern auch das der folgenden Generationen.

Weiterführende Links:

- Begriff „Nachhaltigkeit“ – Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

- Mangolds: Sustainable September

- CodeCheck: Superfood-Vergleich

- GEO-Quiz: Leben sie so nachhaltig wie sie meinen?