Der Selbstversuch

4 Wege, wie Du einfach Plastik sparen kannst

04. Feb. 2018 von

Plastik ist überall. Pro Jahr werden rund 20 Millionen Tonnen Kunststoff produziert. Davon gelangen allein rund sechs Millionen Tonnen in die Weltmeere. Grund genug seinen Plastikkonsum so gut es geht einzuschränken. Wir zeigen Dir fünf Wege, wie man ohne großen Aufwand Plastik zunehmend von seiner Einkaufsliste streichen kann.

1 - Einkaufstüten

2016 hat die EU bereits eine Richtlinie zur Einschränkung des pro Kopf-Verbrauchs von Plastiktüten eingeführt. Als Reaktion darauf haben der Handelsverband Deutschland und das Bundesumweltministerium eine Vereinbarung getroffen, die vorsieht, den Verbrauch von Plastiktüten in den nächsten zehn Jahren um etwa die Hälfte zu senken.

Viele Unternehmen haben daraufhin aufgehört, die Tüten kostenfrei herauszugeben. Das ist ein guter Anfang, jedoch sind die Preise von teilweise fünf bis zehn Cent oft noch nicht abschreckend genug. Und davon nicht betroffen sind beispielsweise kleinere Tüten für das Transportieren von losem Obst oder Gemüse. Diese gibt es weiterhin kostenlos und sie sind auch nicht in die Zahlen zur Reduzierung des Plastikverbrauchs eingeschlossen.

Dabei ist eine nachhaltigere Alternative schnell gefunden. Der Wocheneinkauf und auch das lose Obst lassen sich sehr gut in wiederverwendbaren Stoffbeuteln transportieren. Die Taschen bestehen aus Baumwolle. So besteht zum einen nicht die Gefahr, sein Essen mit giftigen Weichmachern oder anderen Chemikalien in Berührung zu bringen. Zum anderen ist Baumwolle ein natürlicher Stoff, der zu 100% abbaubar ist.

2 – Müllbeutel

Wenn wir beim Einkauf auf die Plastiktüten verzichten können, warum dann nicht auch bei unseren Mülleimern? Immer wieder kaufen wir Müllbeutel, die im Prinzip nichts anderes sind, als die oben beschriebenen Einkaufstüten – nur weniger bunt. Dabei finden sich viele Wege, den neuen Kauf von Mülltüten zu vermeiden.

Alte Einkaufstüten eignen sich sehr gut für den Einsatz im Mülleimer. Und was ist mit der Verpackung von Toiletten- oder Küchenpapier? Hier lässt sich im ersten Schritt die Plastikverpackung oft nicht umgehen, doch eignet diese sich zumindest für eine Wiederverwertung als Müllbeutel.

Und schließlich bleibt die Frage, ob man Müllbeutel überhaupt benötigt. Papierabfall kann direkt in die Papptonne geschmissen werden und benötigt kein weiteres Verpackungsmittel. Und warum sollte man eine Tüte aus Plastik benutzen, um seinen Plastikmüll darin einzupacken? Es findet sich sicherlich die ein oder andere Verpackung darin, die für den kurzen Weg zur Tonne ausreicht. Und auch der Biomüll lässt sich im Mülleimer selbst gut transportieren.

3 – Plastikflaschen

Wir haben das große Glück, das Leitungswasser in Deutschland eine ausgesprochen gute Qualität hat. Es gilt sogar als das am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt und schreibt höhere Grenzwerte für Schadstoffbelastung vor, als die Mineral- und Tafelwasserverordnung. Trotzdem kommt in vielen deutschen Haushalten das Wasser aus der Plastikflasche.

Wenigstens ist dabei die Wiederverwendung der Flaschen gewährleistet – wenn es sich um eine Mehrwegflasche handelt. Das Pfandsystem kann jedoch sehr irreführend sein. Denn grundsätzlich gilt: Wenn die Plastikflasche mit 25 Cent Pfand verkauft wird, wird sie keineswegs in ihrer ursprünglichen Form wiederverwendet. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Einwegflasche, die nach ihrem einmaligen Gebrauch geschreddert und eingeschmolzen werden. Danach fließt das so gebündelte Plastik nur bedingt in die Produktion von Plastikflaschen, da der Kunststoff meist vorher eingefärbt wurde und nicht für klare, durchsichtige Flaschen benutzt werden kann. So enden viele Einwegflaschen letztendlich als Tragetaschen oder Zelte. Das ist natürlich besser, als das Plastik einfach auf den Müll zu werfen. Trotzdem müssen so neue Flaschen aus neuem Plastik produziert werden. Der Bedarf an Plastik steigt demnach und wird nur teilweise durch das Recycling in unserem Pfandsystem gedeckt. Wer also sein Wasser in Plastikflaschen kauft, fördert gleichzeitig die Plastikproduktion.

Dabei ist eine nachhaltige und auf Dauer kostengünstigere Variante schnell gefunden. Wiederverwendbare Trinkflaschen aus Glas oder Edelstahl sind eine einmalige Anschaffung, produzieren keinen Abfall und können jahrelang benutzt werden.

4 – Brotdosen und Kaffeebecher

Unser Alltag muss sich zunehmend flexibel gestalten und so essen wir oft zwischen Tür und Angel oder holen unseren Kaffee oder Tee schnell auf dem Weg zur Arbeit im To-Go-Becher. So etwas wird schnell zur Routine und dadurch häufen sich die verbrauchten Kaffeebecher und auch andere Take-Away-Verpackungen. Was vielen dabei nicht bewusst ist: Die Kaffeebecher bestehen zwar von außen aus Pappe, aber innen sind sie mit Kunststoff verkleidet, um das Getränk warm zu halten.

Mittlerweile gibt es viele praktische – und stylische – Alternativen zu dem vielen Verpackungsmüll. Für den schnellen Lunch zwischendurch eignet sich eine Lunchbox von Zuhause mindestens genauso gut. Wer also viel unterwegs und zwischendurch isst, sollte immer eine Brotdose dabeihaben. Die Restaurants freuen sich sicher auch über die eingesparte Take-Away-Verpackung.

Und auch mehrfach verwendbare Kaffeebecher sind total im Trend. Ob aus Edelstahl, Silikon oder Porzellan – die Becher sind lange haltbar, produzieren keinen Abfall und sind frei von Weichmachern. So kann man seinen Kaffee unterwegs noch ein Stückchen mehr genießen.

FAZIT

Plastik begegnet uns in fast allen Bereichen unseres Lebens. Leider ist es nicht immer ohne weiteres möglich, dem Nutzen von Kunststoff zu entgehen. Deswegen ist es umso wichtiger, sich das grundsätzliche mehrfach Verwenden von Plastikverpackungen oder auch Einkaufs- und Mülltüten anzugewöhnen. So produziert man nicht nur selbst weniger Abfall, sondern ändert Schritt für Schritt seine eigenen Gewohnheiten.