Plastik fasten

13 Tipps, wie Du 2020 endlich Verpackungsmüll sparst

18. Jan. 2020 von

2017 wurden in Deutschland 18,7 Millionen Tonnen Verpackungsmüll produziert. Laut „Umweltbundesamt“ wurde damit sogar ein neuer Höchststand erreicht. Wenn wir so weitermachen, verkommen unsere Landschaften und Ozeane zu Plastikmeeren. Um das zu verhindern, ist jeder Einzelne gefragt. Mit diesen 13 einfachen Tipps senkst Du im neuen Jahr Deinen Verpackungsmüll deutlich und kannst einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Laut den Kalkulationen des „Umweltbundesamts“ für 2017 produziert jeder Deutsche 226,5 Kilogramm Verpackungsmüll pro Jahr. Das sind drei Prozent mehr als im Jahr davor, wobei 107 Kilogramm pro Kopf auf Privathaushalte entfallen. Im europäischen Vergleich belegt Deutschland einen alarmierenden Spitzenplatz: Ein Viertel des europäischen Plastikverbrauchs geht allein auf das Konto der Deutschen.

Weg von to-go, Online Shopping und kleinen Mengen

Die Ursachen für diese Rekordmenge Plastikmüll liegen laut „Umweltbundesamt“ unter anderem im Trend zu to-go-Essen und Trinken, in der Zunahme des Online-Handels sowie in der wachsenden Tendenz zu kleineren Haushalten. Doch auch im Supermarkt gibt es kein Entkommen aus der Plastikflut. Allein 93.000 Tonnen Verpackungsmüll entstehen bei frischem Obst und Gemüse, da etwa zwei Drittel davon im Handel vorverpackt sind, so der Naturschutzbund „NABU“. Auch wenn in Deutschland knapp 70 Prozent recycelt werden, so sind es bei Verpackungsmüll aus Kunststoff lediglich knapp 50 Prozent. Dies will zumindest das neue Verpackungsgesetz sicherstellen, welches Anfang 2019 in Kraft getreten ist.

Was Du neben dem Einkauf in Unverpackt-Läden oder auf dem verpackungsfreien Wochenmarkt tun kannst, hier sind unsere Tipps:

1. Reflektiere Deine Konsumgewohnheiten

Verpackungsmüll zu reduzieren fängt mit bewusstem Konsum an. Wo kaufst Du Produkte mit Plastikverpackung? Welche Alternativen gibt es und wo bekommst Du sie? Brauchst Du dieses Produkt wirklich oder kannst Du eventuell auch darauf verzichten? Die Beantwortung dieser Fragen hilft dabei, Dir Deinen Plastikkonsum bewusst zu machen und eine Änderung deines Einkaufsverhaltens zu initiieren beziehungsweise voranzutreiben.

2. Nie wieder abgefülltes Wasser

Lag der Mineralwasser-Konsum laut Statista im Jahr 1970 noch bei 12,5 Litern pro Kopf, wurden im Jahr 2018 in Deutschland bereits durchschnittlich 150,5 Liter Mineral- und Heilwasser je Einwohner konsumiert. Denn auch wenn manche Plastikflaschen recycelt werden, kann der neu entstandene Kunststoff nicht komplett wiederverwertet werden. Dabei können wir das Leitungswasser hierzulande bedenkenlos trinken und seine Qualität ist oft sogar besser als abgefülltes Wasser. Gerade aus Plastikflaschen gehen bedenkliche Stoffe teilweise in das Wasser über, die wir dann durch den Verzehr aufnehmen. Tipp für unterwegs: Nimm immer Deine eigene Flasche zum Auffüllen mit.

3. Produziere Deine Kosmetik selbst

Kosmetik gibt es oft nur in kleinen Mengen in unverhältnismäßig großen Verpackungen. Die Lösung: Stelle Deine Kosmetik selbst her. Es ist gar nicht so schwer und Du kannst zudem bedenkliche Inhaltsstoffe wie Mikroplastik, allergene Substanzen oder mineralölbasierte Stoffe umgehen. Ob Deo, Creme oder Shampoo, im Internet und bei CodeCheck findest Du einfache Rezepte zum Nachmachen.

4. Mehr Produkt als Verpackung

Generell gilt: Je größer die Verpackung, desto besser. Denn im Vergleich zum Inhalt kommen größere Verpackungen mit weniger Müll aus. Vor allem bei Produkten, die man in kurzer Zeit verbraucht, wie Kaffee, Nudeln oder Waschmittel sind große Verpackungen beziehungsweise Nachfüllpackungen die bessere Wahl. Dagegen solltest Du Dich beispielsweise bei Süßigkeiten nicht für große Tüten mit darin nochmals einzeln verpackten süßen Snacks entscheiden. Die beste Wahl ist es übrigens, Behälter in Unverpackt-Läden mit Lebensmitteln oder auch Wasch- und Reinigungsmitteln ganz einfach wiederzubefüllen.

5. Verbanne Frischhaltefolie aus Deiner Küche

Frischhalte- und Alufolie zählen zu den besonders kurzlebigen Verpackungsprodukten. Sie können meist nicht wiederverwendet werden und landen direkt im Müll. Besser sind Bienenwachstücher oder Tücher aus Baumwolle, die öfter benutzt werden können. Auch Gefrierbeutel aus Plastik müssen nicht sein. Fülle Reste stattdessen in wiederverwendbare Tupperdosen.

6. Stelle Deine Müllbeutel selbst her

Müllbeutel aus Plastik, die nur dazu dienen, Müll zu sammeln und darin wegzuwerfen, sind eigentlich unnötig. Zusätzliches Plastik und Geld sparst Du, wenn Du Beutel aus Altpapier selbst faltest. Alternativ kannst Du auch ganz auf Müllbeutel verzichten und den Abfalleimer einfach nach dem Entleeren reinigen.

7. Weniger to-go und Take-away

Die Lieferservice- und To-Go-Industrie boomt und verursacht ein weiteres Anwachsen der Plastikberge. Gib Dir öfter einen Ruck und stell Dich für 20 Minuten selbst an den Herd. Das entspannt nicht nur, sondern belohnt Dich meist auch mit einem schmackhafteren und gesünderen Essen als das eines Lieferdienstes. Wenn Du dabei gleich noch eine Portion mehr zubereitest, sparst Du Dir am nächsten Tag das Kochen und erneut Plastik. Alternativ hole Deine Bestellung in eigenen Gefäßen selbst ab, oder nimm Dir einfach etwas Zeit und genieße Dein Essen oder Dein Heißgetränk vor Ort im Restaurant oder Cafe.

8. Geh mit eigenen Beuteln einkaufen

Viele möchten loses Obst und Gemüse nicht ohne Hülle auf das oft verschmutzte Warenband an der Kasse legen und für den Transport nach Hause schützen. Doch es muss nicht die dafür parat liegende Plastiktüte des Supermarkts sein. Inzwischen sind mitgebrachte Netze an den Kassen genauso akzeptiert. Ganz ohne Verpackung geht es am Wochenmarkt, wo Du zudem lokale Bauern unterstützt, oder in Unverpackt-Läden.

9. Frischetheke statt Kühlregal

Während Käse und Wurst im Kühlregal in Plastik abgepackt sind, erhältst Du beides an der Frischetheke in weitaus besserer Qualität und vor allem ohne jegliche Verpackung, wenn Du Deine eigene Vorratsdose mitbringst. In immer mehr Supermärkten ist dies erlaubt und wird von immer mehr Kunden praktiziert.

10. Sommer im Glas konservieren

Weißt Du eigentlich noch, welche Obst- und Gemüsesorten wirklich saisonal sind? Vermutlich nicht, denn durch das ganzjährige Angebot diverser Produkte haben wir das fast vergessen. Tomaten gab es beispielsweise früher nicht das ganze Jahr über. Sie wurden im Sommer frisch gekauft, eingekocht und standen so auch im Winter auf dem Speiseplan. Das schmeckt besser als aus dem Treibhaus, Du sparst Dir den Gang zum Supermarkt und vermeidest schädlichen Plastikmüll.

11. Benutze weniger Reinigungsmittel

Das Angebot an Reinigungsmitteln in den Supermarktregalen ist riesig und suggeriert, dass für unterschiedliche Oberflächen, Zimmer und Geräte immer ein spezielles Produkt nötig sei. Tatsächlich wirken jedoch alle ähnlich, und Du kannst getrost auf die meisten davon verzichten und so Plastikverpackungen sparen. Viele Hausmittel wie Natron, Essig, Zitronensäure oder Kernseife ersetzen chemische Reinigungsmittel.

12. Lieber Holz, Glas, Stoff oder Metall

Egal, was Du kaufen möchtest, frage Dich oder eine Verkäuferin, ob der Artikel nicht auch in einem langlebigen oder natürlichen Material wie Holz, Stoff, Glas oder Metall erhältlich ist. So gibt es beispielsweise Zahnbürsten aus Holz anstatt Plastik oder lose Zahnputztabletten (in vielen Unverpackt-Läden) anstelle der Zahnpastatube.

13. Ein neues Leben dank Upcyceln

Alles, was wir bereits gekauft haben, sollten wir versuchen möglichst lange zu nutzen. Dies ist unter anderem durch upcyceln möglich. Leere Plastikverpackungen wie zum Beispiel von Duschgel oder Shampoo können als Stifthalter, Vase oder Blumentopf dienen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

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