Nachhaltiger Leben

10 Tipps für weniger Plastik

05. Juni 2019 von

Ohren mit einer Stahlschlinge säubern, Strohhalme aus Papier und Hardware aus Holz: Überall werden Alternativen zum Plastik entwickelt. Gleichzeitig werden alte Tricks wieder populär, immerhin ging es bis vor wenigen Dekaden noch ganz ohne Kunststoff. Hier haben wir Dir zehn Tipps zusammengetragen, mit denen Du weniger Plastik verbrauchst und sofort nachhaltiger lebst.

1. Essen ohne Plastik

Wir kaufen nicht nur Essen, sondern auch Plastik - häufig Einwegverpackungen, die nach dem Verbrauch in der Tonne landen. Gut 220 Kilo häufen sich pro Kopf in Deutschland pro Jahr. Ein Großteil ließe sich vermeiden.

Milchprodukte gibt es z. B. im Glas und Tiefkühlkost ist häufig auch in Karton verpackt. Wer beim Wochenmarkt einkaufen geht, spart außerdem unnötige Verpackungen. Immer mehr Supermärkte bietet auch Auffüllservices an oder kommen gar komplett ohne Verpackungen aus - hier findest Du eine Liste.

Kauf die Lebensmittel außerdem kurzfristig. Plastikverpackungen haben sich nicht zuletzt eingebürgert, weil Sie eine luftdichte Verpackung ermöglichen, die die Produkte haltbarer machen. Wenn Du ohne Plastik einkaufst, musst Du berücksichtigen, dass Du die Speisen schneller verbrauchen musst - sonst entsteht Food Waste.

2.Mehrweg statt Einweg

In Deutschland fallen jährlich etwa 2,8 Milliarden Einwegbecher für Coffee-to-go an. Das sind etwa 34 Stück pro Einwohner. Das zeigt eine neue Studie vom Umweltbundesamt. Preisgünstig und umweltbewusst ist ein altes Marmeladenglas als Kaffeebecher. Wenn Du mehr Thermoeffekt brauchst, findest Du hier oder hier nachhaltige Alternativen zum Plastikbecher.

3. Omas Küchentipps statt Folie

Frischhaltefolie ist toll - solange man nur ihren Nutzen, nicht aber ihre Ökobilanz vor Augen hat. Meter um Meter werden in den Küchen abgerissen, um kurzfristig Nahrungsmittel einzupacken. Dabei ist die Plastikfolie leicht zu ersetzen. Unsere Großmütter deckten Speisen noch ganz selbstverständlich mit Pfannendeckeln, Käseglocken oder einem Tuch ab. Eine gute Alternative sind auch Bienenwachstücher.

4. Aus dem richtigen Holz geschnitzt

Von der Schweineborsten-Bürste bis zur Bambus-Tastatur: Das wachsende Bewusstsein gibt der Industrie Anreize, nachhaltige Produkte herzustellen. Indem Du diese Dinge kaufst, unterstützt Du die grüne Philosophie, die zu ihrer Entstehung geführt hat. Dein Kassenzettel ist ein Stimmzettel, und je mehr von uns nachhaltige Güter kaufen, desto mehr werden sie produziert.

5. Glitzer und Halme? Lass Lifestyle-Plastik weg

Strohhalme im Cocktail oder Glitzersternchen auf der Festtagstafel? Natürlich zaubert es Dir und Deinen Freunden ein Lächeln ins Gesicht - aber der Cocktail schmeckt auch ohne Strohhalm. Wenn es nicht ohne solche Produkte geht, kannst Du immer noch auf plastikfreien Alternativen ausweichen. Hier gibts Strohhalme ohne Plastik, und hier erfährst Du, welche Glitzermarken biologisch abbaubar sind.

6. Wasche nachhaltig - das ist auch günstiger

Beim Waschmittel muss nicht jede Portion einzeln verpackt sein, und Flüssigseifen bringen oft unnötiges Plastik in Umlauf, da sie in Flaschen verkauft werden und gerne noch Mikroplastik enthalten.

Ein Karton voll Pulver macht Deine Wäsche ebenso sauber wie adrette kleine Pads, die zusätzlich eingeschweißt sind. Außerdem ist die sperrige Kartonkiste häufig die kostengünstigere Alternative. Noch besser sind Auffüllstationen für Wasch- und Reinigungsmittel, die nun vermehrt z. B. in DM-Fillialen angeboten werden.

7. Vermeide Mikroplastik durch Wäschetrockner

Verzichte wenn möglich darauf, die Wäsche schnell und maschinell zu trocknen. Im Wäschetrockner lösen sich viele Polyesterfasern, die über das Abwasser in die Natur gelangen - so deponierst Du mit jedem Durchlauf etwas Mikroplastik im lokalen Abwasser. Lufttrocknen schont nicht nur die Umwelt und Deinen Geldbeutel, sondern auch das Kleidungsstück.

8. Kosmetikmüll Adé

Das Bild ging um die Welt: Ein Seepferdchen wickelt seinen Schwanz um ein Wattestäbchen. Das ist gleich in mehrfacher Hinsicht traurig. Erstens gibt es auch hier Alternativen ohne Plastik - beispielsweise aus Stäbchen aus Bambus, die vollständig biologisch abbaubar sind, oder Produkte, die keinen Müll machen, wie diese Ohrschlinge aus Edelstahl oder die Putzmembran Flip-Tips. Und zweitens mögen Deine Ohren eine Reinigung durch Wattestäbchen ohnehin nicht - höchste Zeit, die Sticks loszuwerden.

9. Rasier Dich auf die alte Art

Einwegrasierer sind ein Wegwerfprodukt. Falls Du Dir die Haare unmittelbar über der Haut abschneiden möchtest, empfehlen wir ein altmodisches Rasiermesser mit Schaum. Wer lieber einen Monat Ruhe vor den lästigen Haaren hat, kann sich ein DIY-Sugaring machen. Das funktioniert wie Waxing, nur dass es keine plastifizierten Wachsstreifen zurücklässt.

Eine Übersicht zu umweltfreundlichen Methoden der Haarentfernung findest Du hier.

10. Schmink die Umwelt nicht ab

Herkömmliches Abschminken ist nicht umweltfreundlich. Make-up Entferner werden oft an Tieren getestet und weisen teils kritische Stoffe auf. Wattepads und Kosmetiktücher landen nach einmaligem Gebrauch im Müll landen. Sowohl der Make-up-Entferner als auch die Pads sind häufig in Plastik verpackt. Auch gibt es reihenweise Alternativen: Verwende zum Abschminken Kokosfett. Es enthält kein Mikroplastik und wurde ohne Tierversuche hergestellt. Auch andere Öle eignen sich bestens dazu, das Gesicht zu reinigen.

Auch für die Wattepads gibt es Alternativen. Hier kannst Du wiederverwendbare Pads kaufen, oder hier gibt es eine Anleitung, wie Du sie selber häkeln kannst. Für Puristen empfehlen wir den Waschlappen zum Abschminken.