Laktose in Lebensmitteln

Als Laktose wird der in Milch enthaltene Zucker bezeichnet, der natürlicherweise nur in der Milch von Säugetieren vorkommt. Die farblose Substanz mit süßem Geschmack ist fester Bestandteil tierischer Milch sowie Muttermilch und übernimmt wichtige Aufgaben im Körper, etwa als Energielieferant. Der Milchzucker ist jedoch auch in einer Vielzahl anderer Lebensmittel enthalten, wodurch sich die Ernährung für laktoseintolerante Personen schwierig gestaltet.

Laktose - Was ist das?

Das Wort Laktose kommt vom lateinischen lac, lactis (Milch) und der Endung -ose für Zucker. Laktose wird vielfach mit Ernährung, Lebensmitteln oder der Verdauung in Zusammenhang gebracht. Aber was ist Laktose wirklich? CodeCheck hat die wichtigsten Fakten und Informationen rund um das Thema Laktose sowie Laktoseunverträglichkeit zusammengefasst. Zusätzlich setzt CodeCheck auf Informationspartner:innen - wie beispielsweise auch bei den Spezialbewertungen für Mikroplastik, Nanopartikel und Duftstoffe.

Definition und Eigenschaften von Milchzucker

Laktose, auch Milchzucker genannt, ist ein Zucker, der natürlicherweise in der Milch von Säugetieren und in weiter verarbeiteten Milchprodukten vorkommt. Milchzucker setzt sich aus den Zuckermolekülen Galaktose (Schleimzucker) und Glukose (Traubenzucker) zu einem Zweifachzucker zusammen. Um die beiden Bestandteile aufnehmen zu können, muss Dein Körper diese spalten. Dazu braucht er das Enzym Laktase, welches bei gesunden Menschen in der Dünndarmschleimhaut vorkommt. Wenn der Dünndarm das Enzym jedoch nicht oder nur geringfügig bildet, kann der Milchzucker nur beschränkt oder gar nicht verdaut werden.

Natürlich vorkommende Laktose in Milch und Milchprodukten macht den größten Anteil der Kohlenhydrate in Lebensmitteln aus. Sie gilt deshalb auch als wichtiger Energielieferant. Daneben übernimmt Laktose noch viele andere wichtige Aufgaben. Dazu zählen die Unterstützung bei der Aufnahme von Calcium im Körper sowie das Hemmen von Fäulnisbakterien im Darm des Menschen. Laktose begünstigt außerdem die Bildung von Bifidus-Bakterien (Bifidobacterium) und kann bei Aufnahme in größeren Mengen abführend wirken.

Chemischer Aufbau und Vorkommen

Die chemische Verbindung Laktose gehört zur Gruppe der Disaccharide und besteht aus den beiden Molekülen D-Galactose, dem Schleimzucker, und D-Glucose, dem sogenannten Traubenzucker. Milchzucker wurde erstmals um 1615 vom italienischen Mediziner und Chemiker Fabrizio Bartoletti aus Milch isoliert. Laktose kann am besten als kristalline, farblose Substanz mit süßem Geschmack beschrieben werden, wobei die Süßkraft je nach Konzentration zwischen 25 und 60 Prozent der von Saccharose liegt. In wasserfreier Form ist Laktose hygroskopisch, das heißt, dass diese Substanz Wasser anzieht bzw. Feuchtigkeit aufnimmt. Außerdem ist Milchzucker weniger wasserlöslich als andere Zucker, ist optisch aktiv und zählt zu den reduzierenden Zuckern.

Je nachdem, ob Laktose als Feststoff oder in wässriger Lösung vorliegt, weisen die Einzelkomponenten andere Strukturen und in weiterer Folge unterschiedliche Eigenschaften auf. Beim Erhitzen von Laktose oder in alkalischer Lösung wird der Milchzucker teilweise in süßlicher schmeckende Lactulose umgelagert.

Als Kohlenhydratlieferant kommt Laktose in einer Vielzahl von Lebensmitteln vor, wobei sich der Gehalt von Produkt zu Produkt unterscheidet. Während Vollmilch einen Milchzuckergehalt von 4,70 Gramm pro 100 Gramm hat, befinden sich in der gleichen Menge Trockenmilch aus Vollmilchpulver 35,10 Gramm. Schlagsahne und Joghurt haben im Vergleich dazu einen niedrigeren Laktoseanteil von ca. 3 Gramm pro 100 Gramm, Vollmilchschokolade beispielsweise kommt auf 2 Gramm Laktose pro 100 Gramm.

Verdauungsenzym Laktase

Laktose ist als Inhaltsstoff von Muttermilch bei der Ernährung von Säuglingen, von Tieren und von Menschen, wichtig. Um Laktose richtig verwerten zu können, muss bei der Verdauung eine Spaltung in die Einfachzucker D-Galactose und D-Glucose erfolgen. Dafür braucht der Verdauungstrakt das körpereigene Enzym Laktase, das der Körper im Erwachsenenalter nur noch in geringerer Menge bildet. Kann Laktose aufgrund eines Mangels an Laktaseenzymen nicht verdaut und daher auch nicht aufgenommen werden, wird dieser Zustand als Laktoseintoleranz oder Laktoseunverträglichkeit bezeichnet. Vor allem Menschen in Asien und Afrika, wo sich die Milch erzeugende Landwirtschaft anders als in westlichen Gebieten entwickelt hat, leiden häufig an einer Unverträglichkeit, da das Milchzucker spaltende Enzym im Erwachsenenalter nicht gebildet wird und Milchprodukte somit nicht verdaut werden können. Bei Völkern, die über mehrere Generationen auf Milch erzeugende Landwirtschaft umgestellt haben, sind Mutationen in Richtung Laktasebildung im Erwachsenenalter feststellbar.

Test auf Laktoseunverträglichkeit

Gemäß der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) nimmt ein Erwachsener mit einer vollwertigen Ernährung täglich zwischen 20 und 30 Gramm Laktose über eine Vielzahl an Lebensmitteln auf. Ein gesunder Säugling produziert während der Stillzeit ausreichend Laktase. Das nimmt mit der Umstellung von Milch auf feste Kost zunehmend ab, wodurch ein Laktasemangel meist erst im Erwachsenenalter auftritt. Besonders häufig betroffen sind Menschen im afrikanischen und asiatischen Raum - dort leiden 90 Prozent der Bevölkerung an Laktoseintoleranz. Im Vergleich dazu leiden unter der Milchzuckerunverträglichkeit nur zehn Prozent der Europäer:innen und hellhäutigen Amerikaner:innen.

Die Zahl der Menschen mit Laktoseintoleranz hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. So sind beispielsweise 70 Prozent der über 60-jährigen Europäer:innen nicht in der Lage, Laktose zu verdauen. Personen, die unter einer Laktoseintoleranz leiden, haben bei der Einnahme von Laktose mit Symptomen wie Bauchschmerzen bis hin zu Krämpfen, Blähungen, Völlegefühl, Erbrechen und Durchfall, aber auch unter allgemeiner Abgeschlagenheit, Müdigkeit oder Kopfschmerzen zu kämpfen. Wichtig ist, dass Du Laktoseintoleranz nicht mit einer Milchallergie zu verwechselst.

Um sicher testen zu können, ob eine Laktoseintoleranz vorliegt, ist ein Arztbesuch unerlässlich. Entweder wird der Blutzuckerspiegel im Blut gemessen oder ein Atemtest durchgeführt, bei dem der Wasserstoffgehalt des Atems durch Pusten in ein Röhrchen vor und nach Verabreichung von Laktose gemessen wird. Ein weiterer Test auf Laktoseunverträglichkeit ist der sogenannte Gentest, bei dem mittels eines Wangenabstrichs eine Speichelprobe genommen wird, um zu überprüfen, ob die genetisch bedingte typische Laktaseaktivität nachlässt. Der Diättest ist ein geeigneter Selbsttest, den Du einfach in den Alltag integrieren kannst. Dabei solltest Du zwei Wochen lang auf alle Lebensmittel verzichten, die Laktose enthalten. Milch und alle Milchprodukte, aber auch Produkte, in denen Milchbestandteile enthalten sein können, entfernst Du dabei vom Speiseplan. Treten in diesem Zeitraum die Magen-Darm-Probleme des alten Speiseplans nicht auf, könnte eine Laktoseintoleranz vorliegen. Das solltest Du jedoch mit einem:r Hausärzt:in abklären.

Welche Nahrungsmittel enthalten Laktose?

Neben Milch und Milchprodukten können auch Lebensmittel, von denen Du es im ersten Moment nicht erwartest, Laktose enthalten. Besonders häufig wird Laktose bei der Herstellung von Lebensmitteln zur Verbesserung des Geschmacks oder der Konsistenz verwendet.

Milchzucker hat eine hohe Wasserbindungsfähigkeit und wird daher in der Lebensmittelindustrie oftmals als Bindemittel eingesetzt. Durch die Zugabe von Milchzucker kann bei einem Lebensmittel außerdem eine höhere Festigkeit, zum Beispiel bei Joghurt, und ein größeres Gewicht oder Volumen erreicht werden. Bei Zugabe von Laktose wird die Kalorienmenge kaum verändert, weshalb Laktose ein gerne eingesetztes Hilfsmittel bei fettreduzierten Lebensmitteln ist.

Aber auch bei Backmischungen, Kuchen oder Knäckebrot wird Milchzucker als Aromaträger verwendet. Backwaren profitieren ebenfalls von den Milchzuckereigenschaften. Dank Laktose erhalten Backwaren eine bräunliche Färbung und dadurch ein generell appetitliches Aussehen. Gleiches gilt für eine Vielzahl an Wurst- und Fleischwaren, zum Beispiel Grillwurst.

Auch Süßigkeiten wird Laktose beigemischt, um die Kristallisationseigenschaften von Zucker oder Zuckerlösungen anzupassen. In Schokolade dient der Milchzucker hingegen als Geschmacksträger. Besonders häufig zum Einsatz kommt Laktose aber in Fertig- und Tiefkühlgerichten. Da so vielen Lebensmitteln heute Laktose beigemischt wird, sollten Menschen mit Unverträglichkeiten Inhaltsstofflisten auf Lebensmitteletiketten genau studieren. Ob Laktose enthalten ist, erkennst Du unter anderem an den Bezeichnungen Milchzucker, Laktose, Milchpulver, Molke oder Molkenerzeugnis oder durch einen kurzen Scan mit der CodeCheck-App.

Laktosefreie Lebensmittel als Alternative bei Unverträglichkeit

Die Auswahl an laktosefreien Lebensmitteln, seien sie von Natur aus laktosefrei oder künstlich von Milchzucker befreit, ist groß. Personen, die an einer Laktoseunverträglichkeit leiden, müssen sich also nicht unbedingt einschränken. Sie können aufgrund moderner Verfahren auch zu laktosehaltigen Kuhmilchprodukten greifen.

Laktose versteckt sich in diversen Lebensmitteln

Laktose kommt hauptsächlich in Kuhmilch, Schafmilch, Ziegenmilch, Stutenmilch und natürlich auch in der Muttermilch vor. Der durchschnittliche Laktoseanteil beträgt dabei zwischen zwei und sieben Prozent. Dass Laktose aber auch in allen aus Milch hergestellten Produkten vorkommt, ist kein Geheimnis: Käse, Joghurt, Buttermilch oder Sahne enthalten ebenfalls Laktose und sollten von laktoseintoleranten Personen gemieden werden. Der Milchzucker steckt als technischer Hilfsstoff auch in vielen Lebensmitteln, in denen Du ihn wahrscheinlich zunächst nicht vermutest. Dazu zählen vor allem eine Vielzahl an industriell hergestellten Lebensmitteln wie Wurst, Fertiggerichte, Salatsaucen, Trockengebäck, Süßstoffe oder Müslimischungen.

Von Natur aus laktosefrei: Sojamilch, Kokosmilch & Co.

Von Natur aus laktosefrei und somit für laktoseintolerante Personen empfehlenswert, sind sowohl Obst und Gemüse, Getreide wie Teigwaren, Reis, Mais, Hirse, aber auch tierische Produkte wie Eier, unverarbeiteter Fisch und unverarbeitetes Fleisch, unverarbeitetes Geflügel und Schalentiere. Auch in reinen Gewürzen wie Salz, Pfeffer, Zucker oder in Sirup und Essig ist in der Regel kein Milchzucker enthalten, ebenso wenig in Butterschmalz, laktosefreier Margarine, naturreinen Pflanzenölen, Nüssen oder Tofuprodukten. Getränke wie Kaffee, Tee, Sojadrinks, alkoholische Getränke, Süßgetränke und künstlich gesüßte Getränke sind ebenfalls frei von Laktose.

Laktosefreie Milchprodukte

Der Lebensmittelmarkt hat sich angepasst. Du findest in den Regalen immer mehr Kuhmilchprodukte mit dem Aufdruck “Laktosefrei” oder “Frei von Laktose”. Wichtig zu wissen ist, dass Produkte mit bis zu 100 Milligramm Laktose pro 100 Gramm ebenfalls als laktosefrei gekennzeichnet werden dürfen. Für Personen mit einer starken Unverträglichkeit gelten diese Produkte jedoch immer noch als ungeeignet.

Wie werden Milchprodukte laktosefrei?

Mit der praktischen App von CodeCheck kannst Du ganz einfach überprüfen, ob ein Lebensmittel Laktose enthält oder nicht. Scanne einfach den Barcode und checke die Inhaltsstoffe des von Dir gewählten Produkts. Zusätzlich kannst Du die Laktose-Warnung in der App einschalten. Da sich Produktzusammensetzungen ständig ändern oder Inhaltsstoffe zum Teil falsch erfasst werden, solltest Du die Inhaltsstoffangaben auf der Verpackung stets mit den Angaben in der App abgleichen.

Mit CodeCheck Lebensmittel auf Laktose prüfen

Mit der praktischen App von CodeCheck kannst Du ganz einfach überprüfen, ob ein Lebensmittel Laktose enthält oder nicht. Scanne einfach den Barcode und checke die Inhaltsstoffe des von Dir gewählten Produkts. Zusätzlich kannst Du die Laktosewarnung in der App einschalten. Da sich Produktzusammensetzungen ständig ändern oder Inhaltsstoffe zum Teil falsch erfasst werden, solltest Du die Inhaltsstoffangaben auf der Verpackung stets mit den Angaben in der App abgleichen.