Gesundheit

Wir räumen auf mit den größten Sonnen-Mythen

17. Apr. 2015 von

Bei dem schönen Frühlingswetter will jeder die Gelegenheit nutzen, die ersten Sonnenstrahlen zu genießen. Doch Vorsicht: Gerade im Frühling wird die Stärke der Sonne unterschätzt.

Sonnenbrände - Das größte Risiko droht im Frühling

Wer denkt, im Sommer ist das Sonnenbrandrisiko am größten, hat falsch gedacht. Besonders im Frühling erleiden viele Menschen Sonnenbrände. Der Grund: Die Kraft der Frühlingssonne wird von vielen unterschätzt. „Dabei ist die Sonne jetzt bereits so stark wie Ende August“, sagt Roger Perret von Meteo News. Das Tückische: Die Temperaturen sind zwar noch nicht hoch, die Sonnenstrahlung aber mindestens genauso intensiv. An Sonnenschutz denken da die wenigstens. Ein weiterer Grund ist, dass die Haut im Winter die Sonne selten gesehen hat und sie jetzt nicht auf die intensive UV-Strahlung vorbereitet ist.

Wer dagegen schon mehrmals in der Sonne gewesen ist und bereits eine gewisse Bräune erworben hat, ist besser geschützt, meint Katja Ivanova, Oberärztin auf der Dermatologie am Unispital Basel. Sie warnt vor den fatalen Folgen eines Sonnenbrands: „Jeder einzelne Sonnenbrand erhöht das Risiko, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken. Wer sich häufig intensiv der Sonne aussetzt, erhöht sein Risiko für den weißen Hautkrebs.“

Sonnenmythen - wahr oder falsch?

Doppelt auftragen wirkt doppelt so gut: Dieser Mythos ist wahr, allerdings nur, wenn man die Sonnencreme richtig anwendet. Es empfiehlt sich, nach dem ersten Auftragen etwa 20 Minuten zu warten und das ganze dann zu wiederholen, so bleibt die Haut konstant geschützt. Allerdings kann man durch doppeltes Auftragen nicht den doppelten Lichtschutzfaktor erreichen.

Sonnencreme nicht länger als ein Jahr verwenden: Dieser Mythos entspricht nicht der Wahrheit. Auf jeder Packung ist ein bestimmtes Ablaufdatum vermerkt, bis dahin bleibt die Wirkung erhalten. Die Creme sollte aber auf jeden Fall richtig gelagert werden, dass heißt bei Raumtemperatur und geschützt vor Sonnenlicht.

Ein Solariumbesuche bereitet die Haut auf die Sonne vor: Auch dieser Mythos ist nicht wahr: Im Solarium wird die Haut zwar braun, aber der Eigenschutz der Haut wird nicht gesteigert. Deshalb ist der Besuch einer Sonnenbank keine gute Vorbereitung auf ein Bad in der Sonne.

Im Auto ist man vor UV-Strahlen geschützt: Dieser Mythos ist wahr, zumindest teilweise. Das normale Glas der Fenster absorbiert UV-B-Strahlen, sodass man keinen Sonnenbrand erleidet, sondern nur eine Bräunung erfährt. Das Sicherheitsglas der Windschutzscheibe hingegen absorbiert sogar sowohl UV-A- als auch -B-Strahlen.

Die richtige Kleidung schützt vor Sonnenstrahlen: Stimmt: Je dichter und enger gewoben ein Kleidungsstück ist, umso besser ist die Schutzwirkung vor der Sonne. Man kann einen einfachen Test selbst durchführen, indem man ein Kleidungsstück gegen die Sonne hält und beurteilt, ob Licht durchdringt. Wenn man es ganz richtig machen möchte, dann legt man sich ein Kleidungsstück zu, dass einen geprüften Lichtschutzfaktor hat. Meist sind dies für den Sport am Wasser gedachte Kleidungsstücke.

Wasserfeste Sonnencreme übersteht das Baden: Dieser Mythos ist falsch und eine reine Marketingstrategie der Hersteller. Durch den Kontakt mit Wasser wird der Sonnenschutz vom Körper entfernt und spätestens beim Abtrocknen abgerubbelt. Deswegen gilt: Nach dem Baden immer schön nachschmieren.

Aus Rot wird Braun: Dieser Mythos ist wahr. Trotzdem ist es nicht ratsam, einen Sonnenbrand anzustreben, um braun zu werden. Denn das wird die Haut auch ohne die Entwicklung eines Sonnenbrandes. Wichtig ist, zu verstehen, dass die Bräunung überhaupt nicht Ausdruck von Gesundheit ist, sondern vielmehr eine Verteidigungsreaktion der Haut auf ein Übermass an Sonnenlicht darstellt.

Im Schatten ist man vor der Sonne geschützt: Stimmt, im Schatten ist man immer noch der Hälfte des Lichtes ausgesetzt, dass man bei direkter Sonnenbestrahlung erfährt. Daher ist es also durchaus sinnvoll, den Schatten aufzusuchen und die pralle Sonne zu vermeiden. Absolut auf null geht die ultraviolette Belastung allerdings auch im Schatten nicht. Die Sonnencreme sollte also trotzdem zum Einsatz kommen.

Auf After-Sun-Produkte kann man verzichten: Dieser Mythos ist wahr: Wenn ein Sonnenschaden einmal gesetzt worden ist, dann helfen After-Sun-Cremes auch nicht mehr. Allerdings gibt es Produkte, die in Entwicklung sind, die einen Sonnenschaden der Haut nachher zum Teil wieder rückgängig machen können. Dazu gehören zum Beispiel Extrakte von Grüntee, bei denen eine solche teilweise Reparatur bei Sonnenbrand nachweisbar war. Trotzdem: Ein Sonnenbrand sollte immer vermieden werden, denn er kann nie komplett korrigiert werden.

Sonnenschutz für Groß und Klein ohne Hormone:

Quellen:

http://www.20min.ch/wissen/gesundheit/story/13271046

http://www.20min.ch/wissen/news/story/Sonnenbrand-Gefahr-jetzt-groesser-als-im-Sommer-31829632