Waschen & Reinigen

Wie man beim Spülen Wasser, Energie und Spülmittel sparen kann

27. Nov. 2013 von

Das Spülverhalten in Deutschland ist sehr unterschiedlich. Während die einen häufig unter fließendem Wasser spülen, praktizieren andere das sogenannte Beckenspülen. Im Extremfall wenden sie dann das Geschirr in immer derselben Brühe. Viele dosieren das Spülmittel auch direkt auf den Schwamm, andere benutzen soviel davon, dass ganze Schaumberge entstehen. Und dennoch: Im europäischen Vergleich gehören die Deutschen tendenziell zu den sparsamen Spülern. Die Spanier und Portugiesen hingegen verbrauchen am meisten Wasser. Sie spülen aber auch am saubersten. Die Deutschen landen dafür in Sachen Sauberkeit eher im Mittelfeld.

Das Spülverhalten in Deutschland ist sehr unterschiedlich. Während die einen häufig unter fließendem Wasser spülen, praktizieren andere das sogenannte Beckenspülen. Im Extremfall wenden sie dann das Geschirr in immer derselben Brühe. Viele dosieren das Spülmittel auch direkt auf den Schwamm, andere benutzen soviel davon, dass ganze Schaumberge entstehen. Und dennoch: Im europäischen Vergleich gehören die Deutschen tendenziell zu den sparsamen Spülern. Die Spanier und Portugiesen hingegen verbrauchen am meisten Wasser. Sie spülen aber auch am saubersten. Die Deutschen landen dafür in Sachen Sauberkeit eher im Mittelfeld.

Professor Rainer Stamminger ist Haushaltswissenschaftler an der Universität Bonn. Seit Jahren erforscht er das menschliche Spülverhalten und kennt die weltweiten Spülunterschiede. Mit seiner Hilfe hat Quarks & Co einen Test gemacht. Sechs Testspüler sollten jeweils 22 Geschirrteile von Hand spülen. Dabei wurden sie von Überwachungskameras beobachtet und der Verbrauch an Wasser, Energie und Spülmittel wurde genau gemessen.

„Anschmutzen“ für die Wissenschaft

Für alle Testspüler haben die Wissenschaftler zuerst dieselben Voraussetzungen geschaffen. Dafür wurde das Geschirr fachgerecht in immer derselben Art und Weise angeschmutzt. Es ist genau vorgegeben, welche Menge an Hackfleisch, Spinat, Margarine und Ei auf die Teller aufgebracht werden müssen. Außerdem wurden Milchreste in Gläsern mit der Mikrowelle eingebrannt. Hintergrund: Die Probanden sollten es mit dem schmutzigen Geschirr möglichst schwer haben, damit sich hinterher auch Unterschiede in puncto Sauberkeit feststellen lassen.

Die Testspüler waren eine bunte Mischung aus der Bevölkerung: ein Manager, eine Schülerin, eine Hausfrau, eine Krankenschwester, ein Rentner und ein Student. Diese Unterschiede haben sich auch in ihrem Spülverhalten gezeigt: Einige spülten alles in einem Becken, andere in zwei. Eine Testspülerin hat Handschuhe benutzt, die andere sehr viel Spülmittel. Einer hat das Geschirr eingeweicht, der andere nur mit heißem Wasser gespült.

Sauberkeitskontrolle unter festgelegten Lichtbedingungen

Nach dem Spülen kontrollierten die Forscher alle gespülten Teile hinsichtlich ihrer Sauberkeit. Dazu wurde jedes Teil unter diffusem hellen Licht von allen Seiten begutachtet. In unserem Test hat sich herausgestellt: Keiner der Probanden hatte ein perfektes Spülergebnis. Alle hatten Schmutzreste auf dem Geschirr.

Viel hilft nicht viel

Obwohl die Testspüler die gleiche Menge Geschirr gespült haben, kam es zu sehr unterschiedlichen Messergebnissen: Der Testspüler mit dem niedrigsten Energieverbrauch hat für sein Geschirr nur 0,5 Kilowattstunden benötigt – der mit dem höchsten fast das Doppelte. Der niedrigste Wasserverbrauch lag bei 10,1 Litern, der höchste bei 49,2 Litern. Und beim Spülmittel hat der sparsamste Spüler 0,8 Gramm verbraucht, der größte Verschwender 42,2 Gramm.

Die entscheidende Frage ist jedoch: Passt sparsam und sauber zusammen? Kann man also mit geringem Ressourcenverbrauch sauber spülen? Der Vergleich zweier Testspüler macht es deutlich: Der „sauberste“ Spüler hat für seine Maßgedecke fast eine Kilowattstunde Energie, 49,2 Liter Wasser und 39,3 Gramm Spülmittel verbraucht. Doch Platz 2 lag in Sachen Sauberkeit nur knapp dahinter – hat dafür aber weniger als die Hälfte an Energie, nur 15,5 Liter Wasser und nur 4,6 Gramm Spülmittel benötigt. Für das Spülen zu Hause heißt das: Viel hilft nicht viel, kostet aber viele Ressourcen.

Die Spülmaschine kann es am besten

Doch wie kann man es besser machen? Hier die Tipps der Experten:

• Speisereste nicht antrocknen lassen. Stark angetrocknete Speisereste vor dem Spülen einweichen.

• Spülen in zwei Becken. Im ersten Becken mit heißem Wasser und Spülmittel, im zweiten Becken mit kaltem Wasser ohne Spülmittel. Im zweiten Becken das Geschirr nur kurz eintauchen, um Wärmeverlust zu vermeiden: Warmes Geschirr trocknet schneller. Wer kein zweites Becken hat, kann dafür auch eine große Plastikschüssel benutzen.

• Erst das Wasser einlaufen lassen, dann das Spülmittel dazugeben. Dann bildet sich weniger Schaum, in dem sich Schmutzreste verfangen können.

• Nach dem Spülen zum Abtrocknen ein frisches Geschirrtuch benutzen.

Der wichtigste Tipp der „Spülkoryphäe“ Professor Rainer Stamminger: Wenn vorhanden, sollte man die Spülmaschine benutzen. Denn pro Waschgang spart diese nicht nur Wasser und Energie. Während die Maschine läuft, hat man auch Zeit für die schönen Dinge des Lebens: Wäsche waschen zum Beispiel.