Gefährlicher Belag

Wie Zahnstein entsteht und was Du dagegen tun kannst

25. Nov. 2016 von

Selbst regelmäßiges Zähneputzen ist kein sicherer Schutz vor Zahnstein. Wird dieser nicht professionell entfernt, kann die raue Ablagerung zur Gefahr für das Gebiss werden.

Für unsere Zähne sind die Mineralien in unserem Speichel eigentlich extrem wertvoll: Sie legen sich auf die Stellen des Zahnschmelzes, die etwa durch süße oder saure Lebensmittel beschädigt werden. Dadurch wird der Schutzwall der Zähne aufrechterhalten.

Für unser Kausystem werden die Mineralien allerdings zum Problem, wenn sie auf die Bakterien treffen, die sich auf der Zahnoberfläche sammeln. Mit unserer Nahrung vermischt bilden diese Mikroorganismen einen dünnen, weichen Schleimfilm genannt Plaque. Auch Plaque enthält den Zahnschmelz angreifende Säure.

Mineralien + Plaque = Zahnstein

Durch regelmäßiges Zähneputzen lässt sich die Schicht recht leicht entfernen. Aber vor allem an den Zahnhälsen und in Zahnzwischenräumen, die für die Borsten einer Zahnbürste nur schwer erreichbar sind, bleiben Ablagerungen hängen. Durch die Mineralien verhärtet der Biofilm dann nach und nach bis aus dem Belag schließlich Zahnstein wird.

Besonders leicht entstehe Zahnstein an den Innenseiten der unteren Frontzähne und an den Außenseiten der oberen Backenzähne, sagt Dietmar Oesterreich von der „Bundeszahnärztekammer“ gegenüber „welt.de“. Diese Stellen befinden sich in der Nähe der Austrittsöffnungen der Speicheldrüsen, wodurch der Belag immer wieder mit Speichel in Kontakt kommt und schneller mineralisiert.

Während Plaque durchsichtig ist, lässt sich frischer Zahnstein an seiner meist weißlich-gelblichen Farbe erkennen. Später würden die Verfärbungen ins bräunliche übergehen; durch intensiv färbende Stoffe etwa in Tee oder Kaffee könnten betroffene Zähne aber auch ein ganz eigenes Kolorit bekommen, schreibt die „Apotheken Umschau“.

Wichtig: Prophylaxe

Doch egal, ob gelbe, braune oder sogar schwarze Stellen: Weil er einen optimalen Nährboden für neue Bakterien abgibt, wächst der Zahnstein weiter. Das kann zum Bespiel zu Karies führen oder in einer Entzündung des Zahnfleischs oder in der Folge einer Entzündung des Zahnbettes (Parodontitis) enden.

„Tragen Sie Implantate, kann Zahnstein am betreffenden Zahnersatz eine Entzündung im Weichgewebe hervorrufen, welches das Implantat umgibt“, warnt die „Apotheken Umschau“.

Im Gegensatz zum weichen Belag kann erhärteter Zahnstein nicht einfach weggeputzt werden. Wer also die raue Ablagerung loswerden will, muss sich professionelle Hilfe suchen. Zahnärzte und ausgebildetes Fachpersonal haben spezielle Geräte, mit der sie die Verkalkungen beseitigen.

Die Kosten für diese Individualprophylaxe (50 bis 150 Euro) sind in der Regel keine offizielle Kassenleistung, jedoch beteiligen sich inzwischen einige Krankenkassen an den Ausgaben. Welche Versicherung einspringt, erfährt man auf „krankenkassen.de“.

Es ist zwar kaum möglich, Zahnstein komplett zu verhindern, aber wie schon erwähnt, hilft eine gründliche Gebisspflege, verkalkten Stellen vorzubeugen. Die „Apotheken Umschau“ rät: „Zweimal täglich die Zähne putzen und regelmäßig mit Zahnseide und/oder entsprechenden Bürstchen die Zahnzwischenräume reinigen.“ Zahnärzte empfehlen zusätzlich, „ein- bis zweimal pro Jahr eine professionelle Zahnreinigung machen zu lassen“.