Schluckauf

Weg mit dem lästigen Dauerhicksen

12. Jan. 2016 von

Was machst du, wenn du einen Schluckauf hast? Hältst du die Luft an, zählst du bis 100 oder lässt du dich erschrecken? Das hilft wirklich.

Es gibt noch zahlreiche andere kreative Wege, um den unangenehmen Schluckauf loszuwerden: Ein Glas Wasser in kleinen Schlucken trinken, einen Kopfstand machen, einen Löffel Zucker essen. Meist nützt das alles auch, weil der Betroffene abgelenkt wird und sich seine Atmung entspannen kann. Ärzte empfehlen zudem, in eine Zitrone zu beißen, zu gurgeln oder – wer genügend Zeit hat – sich in ein spannendes Gespräch verwickeln lassen. Wer Glück hat, der wird seinen Schluckauf so schnell los.

Den ersten Schluckauf haben Menschen schon vor der Geburt, denn bereits Ungeborene im Mutterleib hicksen. Möglicherweise dient es dazu, den Atemreflex der Kleinen zu trainieren. Nach einer anderen Theorie verhindert der Reflex, dass Flüssigkeit in die Luftröhre gelangt.

Auch Säuglinge hicksen häufiger als Erwachsene Menschen. Das könnte nach einem kanadischen Forscher den Sinn haben, Luft aus dem Magen zu bringen, ähnlich wie beim Rülpsen. Verantwortlich für den Singultus (der medizinische Term für Schluckauf) ist ein Nerv im Zwerchfell.

Ursachen des Schluckaufs

Gesundheits-magazin.net erklärt, wie es zum Schluckauf kommt: Das Zwerchfell ist eine Muskelplatte, die Brust und Bauchhöhle voneinander trennt. Die Zwerchfellatmung ist vielen Menschen ein Begriff: Wenn man einatmet, wird es nach unten gezogen und das Volumen des Brustkorbs nimmt zu – en Unterdruck entsteht, bis die Luft durch die geöffnete Stimmritze in die Lunge gesaugt wird. Dann entspannt sich das Zwerchfell und die Luft weicht aus der Lunge. Für das Hicksen verantwortlich ist Nervus phrenicus. Immer dann, wenn dieser gereizt wird, fängt das Zwerchfell an zu hicksen. Es verkrampft sich zusätzlich und der Schluckauf fängt erst recht an: Die Stimmritze zwischen den Stimmbändern schließt sich reflexartig und Druck baut sich auf, weil die Luft, die bereits in der Lunge ist, nicht mehr entkommen kann.

Krankhaftes Hicksen

Meist ist ein Schluckauf eine rein körperliche Reaktion und daher harmlos. Zu viel Luft im Magen, zu schnelles Trinken, zu heißes Essen oder runterschlingen von Speisen. Diese Ursachen sind allesamt unbedenklich. In ganz seltenen Fällen kann jedoch eine ernsthafte Erkrankung vorliegen. Dazu gehören die Refluxkrankeit, Speiseröhrenprobleme, Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich, Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Nierenerkrankungen. Sogar Schlaganfälle oder bösartige Tumore können für einen Hicks-Reflex Sorgen.

Zum Arzt gehen sollte man, wenn der Schluckauf:

  • von Kopfschmerzen, Übelkeit oder Lähmungserscheinungen begleitet wird (Achtung, Schlaganfall)
  • Er sehr häufig auftritt
  • Weitere Symptome wie Sodbrennen, saures Aufstoßen, Bauchschmerzen oder Übelkeit auftreten (Achtung, Gelbsucht)
  • Zusätzlich Warnsignale auftreten: Müdigkeit, Gewichtsverlust oder Schwellungen im Halsbereich