Bakterien und Krankheitserreger

Was unter unseren Nägeln wimmelt

04. Juli 2016 von

Unsere Fingernägel sind echte Bakterienschleudern. Hier verstecken und verbreiten sich Krankheitserreger besonders gern. Was du gegen den Bakterienzoo tun kannst.

Unsere Fingernägel gelten als Visitenkarte. Sind sie kräftig und gepflegt, verbinden wir das mit Vitalität und Gesundheit. Doch der schöne Schein trügt. Denn egal wie gut die Nägel aussehen, ob sie echt sind oder künstlich: Unter ihnen wimmelt es von Bakterien.

Zwischen Nagel und Fingerkuppe, dem sogenannten subungualen Bereich, verstecken sich mehr Krankheitserreger als auf jedem anderen Teil der Hand. Und das unabhängig davon, wie sorgfältig und regelmäßig man sich Hände und Finger wäscht, schreibt 20Minuten.

Nagel schützt Bakterien vor Seife

Schuld daran, dass sich die Mikroorganismen unter den Nägeln nicht nur ansammeln, sondern auch noch vermehren, sind laut Forschern der University of Pennsylvania zwei Dinge:

Zum einen bietet die Feuchtigkeit unter den Nägeln die perfekten Bedingungen zur Vermehrung, andererseits schützt der Nagel die Bakterien auch vor Seife, welche die unliebsamen Gäste eigentlich abtöten sollte, wie es im „Journal of Clinical Microbiology“ heißt.

Nägelkauen begünstigt Magen-Darm-Erkrankungen

Eine wichtige Regel: Nicht Nägelkauen! Denn so vermeidet man, dass die Krankheitserreger direkt in den Mund gelangen.

Dass sich das lohnt, haben türkische Forscher bewiesen. Sie untersuchten 2007 den Speichel von Probanden auf E-coli-Bakterien, die Durchfall und Übelkeit auslösen können. Das Ergebnis: 76 Prozent der Nägelkauer wurden positiv getestet, bei den Nicht-Kauern waren es nur 26,5 Prozent.

Bitte keine künstlichen Nägel

Künstliche Nägel verschärfen das Problem mit unliebsamen Bakterien, wie eine Studie aus dem Jahr 1989 mit Krankenschwestern zeigt. Nach dieser trugen diejenigen mit Plastik-Krallen deutlich mehr Erreger unter ihren Nägeln herum als jene, die ihre Hände natürlich hielten.

Auch Nagellack ist auf natürlichen Nägeln deutlich weniger problematisch, als auf künstlichen Krallen. Das Ergab ein Vergleich von Bakterienkolonien unter lackierten Kunst- und Naturnägeln jeweils vor dem Auftragen der Politur und vier Tage danach. Unter natürlichen lackierten Nägeln fand man weniger Bakterien!

Das hilft gegen Bakterien

Gegen die Ausbreitung von Krankheiten, sollte man sich also nicht nur ausgiebig die Hände waschen, sondern auch Fingernägel sowie den subungualen Bereich schrubben. Dafür eignet sich zum Beispiel eine Nagelbürste.

Frauen halten im besten Fall ihre Nägel kurz und natürlich, fasst BBC zusammen.