Hausmittel oder Tabletten?

Was Du bei Fieber tun kannst – und wann Du zum Arzt solltest

23. Nov. 2016 von

Fieber ist eine Schutzreaktion unseres Körpers. Deshalb sollte man nicht sofort zu fiebersenkenden Tabletten greifen. Oft hilft es bei Fieber auch schon, sich auszuruhen oder ein bewährtes Hausmittel zu nehmen.

Wer Fieber hat, der weiß: Etwas ist im Körper nicht in Ordnung. Fieber bedeutet, dass das Immunsystem gegen einen Erreger ankämpft und sich vor einer Krankheit zu schützen versucht. Oftmals beginnt der Verlauf mit Frösteln, dann steigt die Körpertemperatur an.

Als „normale“ Körpertemperatur gilt ein Wert von 36.8 Grad Celsius (plusminus 0.4), allerdings muss man sich auch bei 37.5 Grad Celsius noch keine Sorgen machen. Je nach Tageszeit, körperlicher Aktivität und anderer Faktoren treten Schwankungen auf.

Körpertemperatur als Indikator bei Fieber

Klettert die Temperatur auf über 38 Grad Celsius an (gemessen im Ohr, zweimal innerhalb einer Stunde) spricht man von Fieber. 39 Grad Celsius (rektal oder im Ohr gemessen) bewerten Mediziner als hohes Fieber. Und wenn die Temperatur auf über 40 Grad Celsius steigt oder über einen längeren Zeitraum hinweg dauert, sollte man sich an einen Arzt wenden.

Fieber ist eine gute Sache und ein Schutzmechanismus unseres Körpers: Wenn es im Körper zu einer Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen kommt, wirken die Krankheitserreger als sogenannte „Pyrogene“, also fiebererzeugende Botenstoffe, die im Gehirn wirken. Dieser Anstieg der Körpertemperatur sorgt dafür, dass die Viren und Bakterien absterben. Fieber hilft also, gegen Erreger im Organismus zu kämpfen.

Da Infektionskrankheiten die häufigste Ursache von Fieber sind, ist dieser Schutzmechanismus wichtig und fiebersenkende Medikamente greifen in den natürliche Verlauf ein: „Keine Panik bei Fieber“ rät beispielsweise auch eine Ausgabe der TV-Sendung „Puls“, es sei weder nötig noch sinnvoll, am Anfang einer kurzen Fieberphase fiebersenkende Mittel einzunehmen.

Ursachen von Fieber

Allerdings kann Fieber verschiedene Gründe haben. Deshalb sollte man den Verlauf genau beobachten. Vor allem, wenn Verletzungen die Ursache eines Fiebers sind. Wenn sich Wunden entzünden, kann es im schlimmsten Fall zu einer Sepsis, einer Blutvergiftung, kommen. Auch wenn Auffälligkeiten wie „ungewollter Gewichtsverlust, Gelbsucht, Gelenkschmerzen, Nachtschweiß oder Lymphknotenschwellungen auftreten“ oder andere ungewöhnliche Symptome mit einhergehen, sollte man aufpassen und einen Arzt aufsuchen, rät auch die „Apotheken Umschau“.

Hausmittel bei Fieber

Ruhe und Trinken

Erste Regel bei Fieber: Ausruhen und dem Körper die nötige Zeit zur Schonung geben. Körperlich anstrengende Arbeit ist tabu. Wer hohes Fieber hat, der sollte unbedingt das Bett hüten.

Da der Körper während eines Fieberschubs Schwerstarbeit verrichtet, indem er gegen die Infektion kämpft, benötigt er mehr Flüssigkeit als sonst. Zwei bis drei Liter Wasser oder Kräutertee sollten es sein. Heißer Tee kann zudem das Schwitzen fördern.

Bein- und Wadenwickel

Auch Wadenwickel bewähren sich in Kombination mit Tees. Sie sind das bekannteste Fiebermittel. Dazu befeuchtet man zwei Handtücher mit lauwarmem Wasser und schlingt sie um die Unterschenkel. Darüber wickelt man ein trockenes Tuch und lässt es wirken. Diese Wickel kann man eine Stunde auf den Waden lassen und beliebig oft erneuern.

Auch ein Fußbad kann – insbesondere im Anfangsstadium des Fiebers – helfen. Dazu ein Becken mit körperwarmem Wasser füllen und die Wassertemperatur allmählich mit wärmerem Wasser auf 39 Grad Celsius erhöhen.

Essigsocken oder Essigwickel

Essigstrümpfe nach Kneipp sind ebenfalls ein bewährtes Mittel. Für die Tinktur mischt man einen Teil Apfelessig mit vier Teilen Wasser. Darin taucht man ein Paar Kniestrümpfe aus Baumwolle. Danach auswringen und anlegen. Die Beine in eine Wolldecke einwickeln und 45 bis 60 Minuten wirken lassen. Essigsöckchen kann man dreimal pro Tag erneuern. Der Essig regt die Durchblutung an und verhilft zu besserem Schlaf.

Eine andere Art Essigsöckchen: Handtücher in Essigmischung tunken und die Waden umwickeln. Das kann man alle acht Minuten wiederholen, bis das Fieber sinkt.

Schweißtreibender Tee ...

Dieser Tee wirkt schweißtreibend und hilft, das Fieber zu senken:

- 30 Gramm Holunderblüten 30 Gramm Lindenblüten 20 Gramm Spierstrauchblüten und 20 Gramm Hagebuttenschalen

Ein Esslöffel davon mit 1/4 Liter heißem Wasser übergießen, acht Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Den Tee kann man sich auch in der Apotheke mischen lassen.

...mit Schuss

- 1/2 Liter sehr warmen Lindenblütentee mit 2 Teelöffel Klosterfrau Melissengeist und 2 Teelöffel Honig trinken. Wenn es warm wird, ab ins Bett zum Schwitzen.

Kartoffelwickel

Rohe Kartoffeln reiben, den Brei in ein Leinentuch wickeln und auf Stirn und Brust auflegen. Wenn die Kartoffelmasse zu trocknen beginnt, muss der Wickel erneuert werden.