Gesundheit

Vorsicht vor einem Bierbauch

17. Nov. 2015 von

Nicht nur zu viel Körpergewicht, sondern vor allem die falsche Verteilung von Fett im Körper kann krank machen. Eine amerikanische Studie zeigt jetzt: Bierbäuche erhöhen die Sterblichkeit.

Body-Mass-Index ungenügend als Kontrollwert

Eine große amerikanische Studie hat jetzt gezeigt, dass der Fettring in der Körpermitte — auch als Bierbauch bekannt — das Risiko für Herzerkrankungen und früheren Tod erhöht. Dies gelte auch für diejenigen, die „nur“ unter einem Bierbauch leiden, ansonsten aber ein normales Gewicht haben.

In der Regel nutzen Ärzte den Body Mass Index (BMI) um Fettleibigkeit festzustellen. Der BMI wird aus Körpergröße und Gewicht berechnet. Schwachpunkt dieser Rechnung ist allerdings, dass beim Gewicht nicht zwischen Fett- und Muskelmasse unterschieden wird. Dabei macht dies hinsichtlich der Gesundheit einen großen Unterschied aus.

„Menschen mit Normalgewicht nach BMI kann nicht versichert werden, dass sie keine fettbedingten gesundheitlichen Probleme bekommen werden, erklärte der leitende Autor, Dr. Francisco Lopez-Jimenez, Professor der Medizin an der Mayo Clinic. „Ein normales Gewicht ist nicht genug. Wichtig ist, dass die Verteilung von Fett im Körper stimmt.“

Wer einen Bierbauch hat, wird häufiger krank

Schon seit einiger Zeit, sei laut New York Times bekannt, dass Menschen mit einer „Apfel“-Körperform ein höheres Risiko für Krankheiten aufweisen. Die Ergebnisse der neuen Stu aus den „Annals of Internal Medicine“ untermalen diese Annahme nun.

So wurde festgestellt, dass Männer mit ungewöhnlich großen Bäuchen, ein 87 Prozent höheres Sterberisiko aufweisen, als Männer mit einem normalen Taille-Hüft-Verhältnis. Interessant ist, dass bei beiden Testgruppen der BMI-Wert im normalen Bereich war — nur der Bauchumfang wich voneinander ab.

Bei den Frauen sieht das Ergebnis ähnlich, wenn auch nicht ganz so drastisch aus: Diejenigen mit einem dickeren Bauch und normalem BMI hatten ein 48 Prozent höheres Sterberisiko als Frauen mit normalen Bauchfett- und BMI-Werten.

Testpersonen wurden über 14 Jahre begleitet

Die Forscher verwendeten Daten von über 15.184 amerikanischen Männern und Frauen. Alle Testpersonen waren älter als 18 Jahre und wurden über durchschnittlich 14 Jahre in mobilen Prüfungszentren untersucht. Während dieser Zeitspanne haben sich unter den Testpersonen 1.404 Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen ereignet.

Ausschlaggebender Faktor für diese Erkrankungen war laut den Studienergebnissen das Verhältnis von Taille und Hüfte, beziehungsweise das Vorhandensein eines dickeren Bauches.

Selbst nach dem Ausschluss von Faktoren wie Rauchen, Vorbelastungen hinsichtlich Herzinfarkten oder Diabetes, Blutfettwerten und anderen Einflüssen blieb die ungesunde Fettverteilung im Körper der stärkste Risikofaktor.