Verbraucherzentrale deckt auf

Vorsicht vor Zucker in Fruchtjoghurts

21. Feb. 2017 von

Joghurt kombiniert mit Früchten kann ja eigentlich nur gesund sein, oder? Leider nicht, denn der Schein trügt. Manche Fruchtjoghurts können aufgrund ihres Zuckergehalts eher mit einer Süßigkeit verglichen werden als einem gesunden Milchprodukt.

Joghurt gilt bereits für Kinder als leckere, leichte Zwischenmahlzeit. Das bleibt auch im Erwachsenenalter so, in dem wir Deutschen durchschnittlich zwei Joghurts pro Woche essen. Mithilfe von Milchsäure-Bakterien soll Joghurt die Darmflora verbessern und sich positiv auf das gesamte Wohlbefinden auswirken. Dass vor allem Fruchtjoghurts echte Zuckerbomben sind, ist vielen nicht bewusst.

In einem Marktcheck der Verbraucherzentrale NRW (VZ NRW) wurden nun 16 verschiedene Joghurts genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Einige Joghurts decken bereits die Hälfte der empfohlenen Zuckermenge pro Tag für Erwachsene (50-60 Gramm) und können leicht mit Schokolade oder anderen Süßigkeiten mithalten.

„Schaut man sich die Nährwertangaben auf den Packungen an, findet man bis zu fünf verschiedene Zuckerarten in einem Becher und so hohe Zuckergehalte, dass sie im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung nicht zu empfehlen sind“, so die Tester in ihrem Bericht.

Die Marken im Test

Getestet wurden beliebte Joghurts aus den Kühlregalen diverser Supermärkte. Mit dabei waren unter anderem die Marken Bauer, Almighurt, Weihenstephan, Landliebe oder auch die Rewe-Eigenmarke.

Am meisten Zucker beinhaltete ein Becher Joghurt mit Kirschgeschmack von Bauer. 13,7 Gramm Zucker kommen darin auf 100 Gramm, was umgerechnet 11,5 Zuckerwürfel in einem 250-Gramm-Becher ausmacht. Mit nur 0,2 Gramm weniger ist der Pfirsich-Mango-Joghurt der Rewe-Eigenmarke nicht wirklich besser. Ähnliche Zuckeranteile wiesen der Heidelbeer-Joghurt von Landliebe, Erdbeer-Joghurt von Almighurt und Himbeer-Rahmjoghurt von Weihenstephan auf. In einem 150-Gramm-Becher stecken zwischen 7,5 und 6,65 Würfelzuckerstücke.

Der Bio-Joghurt von Söbbeke konnte ebenfalls nicht überzeugen. Die Sorte Vanille-Zitrone erhält 14,3 Gramm Roh-Rohrzucker in 100 Gramm Joghurt, was 9,5 Stücken Würfelzucker im 200-Gramm-Becher entspricht.

Der geringste Zuckeranteil konnte unabhängig von der kleinen Bechergröße in Fruchtzwergen festgestellt werden. Auf 100 Gramm Joghurt kommen „nur“ 12,7 Gramm Zucker, was umgerechnet auf einen 50-Gramm-Becher 2,1 Zuckerwürfel sind.

Weitere Ergebnisse können auf der Seite der Verbraucherzentrale NRW nachgelesen werden.

Empfehlungen zur Zuckerreduktion

Zunächst heisst es nun natürlich, Augen auf beim Joghurtkauf. Am besten immer den Zuckergehalt der Joghurts vergleichen, da selbst 0,2 Gramm weniger einen Unterschied machen.

Außerdem empfiehlt es sich, die Menge bei großen Bechern auf zwei Portionen aufzuteilen und eher zu kleinen Bechern zu greifen als zur 500 Gramm Packung.

Damit Joghurt wirklich noch eine gesunde, kleine Mahlzeit bleibt, sollte auf Naturjoghurt mit frischen, saisonalen Früchten zurückgegriffen werden. Bei diesem kann davon ausgegangen werden, dass kein extra Zucker hinzufügt wird. Ein Blick auf die Nährwerttabelle schadet jedoch nie!