"Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl" reagiert auf Kritik

Verschärfte Anbau-Richtlinien für Palmöl

17. Feb. 2016 von

Greenpeace fordert grüneres Palmöl. Der Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) reagiert auf die Kritik mit verschärfteren Richtlinien.

Fast überall steckt Palmöl drin. Und das ist problematisch für die Umwelt. Mittels diesem Link kannst du dich umfassend über die Palmöl-Problematik informieren (Codecheck berichtete ebenfalls ausführlich). Weil der erhöhte Verbrauch von Palmöl zur Abholzung der Regenwälder beiträgt, hat der WWF 2004 den Roundtable on Sustainable Palm Oil, also den runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) gegründet.

Mitglieder sind auf verschiedene Weise in die Produktion involviert oder von ihr betroffen: Palmöl-Produzenten, Händler, Konzerne, Banken sowie NGOs wie der WWF oder Oxfam. Ziel des Runden Tisches ist es, die betroffenen Menschen für Mindeststandards zu verpflichten. So ist der Zweck auf der WWF-Seite beschrieben.

Erweiterte Kriterien für weniger Raubbau und Treibhausgas-Emissionen

Dafür definierte der RSPO schon 2004 Richtlinien, welche er seither laufend anpasst. Aktuell gilt der neue Standard „RSPO next“, der erweiterte Kriterien festlegte, um die Abwaldung des Regenwaldes und Treibhausgas-Emissionen minimieren will. Zu den neuen Richtlinien gehören:

  • Verbot von Abholzung
  • Anbau auf Torfland
  • Einsatz des Pestizid Paraquat
  • Die Unternehmen verpflichten sich zudem, auf die Einhaltung der Rechte von Kleinbauern zu achten und Deklarationsnachweise bis hin zur Plantage zu liefern

Menschenrecht- und Umweltschutzorganisationen werfen dem RSPO aber Greenwashing vor. Das Label sei Etikettenschwindel, heißt es auf fr-online.de. Die Kritik wird laut, weil die Einhaltung der oben genannten Kriterien auf Freiwilligkeit beruht. Konzerne wie Nestlé und Unilever dürfen weiterhin zuschauen, wie Regenwälder für ihre Produkte abgeholzt werden, beanstandet Gesche Jürgens, Palmöl-Expertin von Greenpeace.

Palmölfreie Kosmetik

Wir als Konsumenten können mithelfen, Konzerne zum Umdenken zu bewegen. Zum Beispiel indem wir Kosmetik ohne Palmöl kaufen. DM’s Alverde ist ein gutes Beispiel, denn die Marke benutzt nur noch bei zwei Produkten reines Palmöl. Dieses ist allerdings nicht ganz leicht auszumachen, der Konsument muss nach „Elais Guieneensis Oil“ oder anderen Bezeichnungen Ausschau halten.

Palmöl-Derivate findet man hingegen um einiges öfter in Produkten. Derivate sind Inhaltsstoffe, die auf der Basis von Palm-, Kokos-, oder Saat-Ölen hergestellt sind. Die marke Martina Gebhardt verwendet laut eigenen Angaben gar kein Palmöl. Rossmann sagt, dass sie sich bemühen, konventionell angebaute Palmölprodukte zu minimieren und die Inhaltsliste ständig verbessern.

Die Marken Logona, Sante und Heliotrop arbeiten mit dem WWF und RSPO zusammen und verwenden Öl aus zertifiziertem Anbau.