Schadstoffe überall

Unerwünschte Zutaten in unseren Lebensmitteln

07. Aug. 2015 von

Unser Garten liegt etwa 100 Meter entfernt von einer stark befahrenen Transitstraße mitten in einer mittelgroßen Stadt. Wir bauen alles Bio an, aber machen wir uns nichts vor: Der Boden ist Schadstoffbelastet und gehört wahrscheinlich in die Kategorie schwermetallischer Sondermüll.

Obwohl unser Gemüse bestimmt nicht gesünder ist als industriell hergestellte Ware, essen wir es gerne. Schließlich wimmelt es in allen Lebensmitteln von potentiell bedrohlichen Viren und Bakterien, da darf man sich nicht verrückt machen. Dennoch kann es nicht schaden, einen kleinen Einblick zu erhalten in die Welt der Keime und Mikroorganismen.

Gefürchtete Fleischvergiftung

Wer einmal eine Lebensmittelvergiftung hatte, bei welcher Fleisch oder Fisch im Spiel war, wird dieses Erlebnis so bald nicht vergessen. Die Keime tragen lustige Namen wie Staphylokokken oder Salmonellen oder Ehec. Eier sind auch gerne Wirte für Salmonellen, deshalb sollte man ein Mousse au Chocolat auch nur mit ganz frischen Produkten herstellen und es nicht zu lange bei Raumtemperatur stehen lassen.

Auch Geflügel ist besonders anfällig. Benutzte Messer, Schneidebretter, Oberflächen und auch die Hände immer gut heiß abwaschen, bevor du das nächste Produkt verarbeitest. Gefrorenes Fleisch im Kühlschrank auftauen. Geflügel und Schweinefleisch immer ganz durchgaren (auch wenn heute beim Schwein ein wenig Rosa ok sein soll). Ehec-Bakterien finden sich auch in Rohmilchkäse oder auf mit Tier Dung verunreinigtem Gemüse.

Bio hat schon seinen Grund

Biologisch produzierte Lebensmittel zu konsumieren ist nicht einfach nur etwas, das Hipster tun, weil es gerade „fancy“ ist. Es hat durchaus seine Gründe. Industriell hergestellte Pflanzen brauchen Pestizide, um zu überleben. Diese Pflanzenschutzmittel sind nicht nur für Insekten giftig, sie können auch beim Menschen zu Nieren- und Lebererkrankungen und im schlimmsten Fall zu Krebs führen.

Ähnliches gilt in der Fleischproduktion: Leben die Tiere dicht gedrängt in Massenställen, werden sie schneller krank, präventiv spritzt man schon mal Antibiotika. Fisch ist nicht davon ausgenommen: Besonders Garnelen wiesen in Tests eine sehr hohe Belastung auf. Durch den Verzehr dieser Tiere können sich beim Menschen Resistenzen gegen Krankheitserreger bilden. Das ist dann alles andere als „fancy“.

Wilder Schimmel

Auf gewissen Lebensmitteln ist Schimmel durchaus erwünscht, so zum Beispiel beim Camembert oder Roquefort, mittlerweile sogar auf besonders edlem Fleisch (dessen Herstellung sollte man allerdings lieber nicht zuhause ausprobieren). Bei den meisten anderen Produkten ist ein grün-bläulicher Schimmelpilzrasen kein gutes Zeichen.

Einfach abschneiden oder weglöffeln funktioniert leider auch nicht wirklich, da sich die unsichtbaren Sporen schon weit in den tieferen Schichten des Produkts verteilt haben. Allgemein gilt: Angeschimmelte Milchprodukte gehören gleich in den Müll. Das Gleiche gilt für Säfte, Kompott, Sirup und saftreichem Obst und Gemüse, wie Birnen, Pfirsiche und Tomaten. Verschimmeltes Brot besser gleich als Ganzes wegwerfen. Bei Konfitüre mit mehr als 63 Prozent Zucker kann der Schimmel großzügig herausgeschnitten werden, wenn man dann noch Appetit darauf hat. Nüsse mit Schimmelstellen gleich entsorgen.

Hauseigene Gifte

Einige Lebensmittel haben das Potential giftig zu sein, wenn man sie nicht richtig behandelt. So speichern Rucola, Blattsalat, Spinat, Mangold und Rote Bete Stickstoff als Nitrat ab, welches an sich harmlos ist. Wärmt man das Gemüse jedoch mehrmals auf oder hält es lange warm, bildet sich Nitrit, welches auch in Salami, Blutwurst und Schinken enthalten ist. Dieses ist vor allem für Kleinkinder gefährlich. Kartoffeln und Tomaten enthalten Solanin, einen Giftstoff, der in den grünen Teilen vorkommt.

Bei Kartoffeln kann man die grünen Stellen und Keime wegschneiden, das Kochwasser sollte man nicht weiterverwenden. Grüne Tomaten sollte man weder roh noch eingelegt essen. Mandeln, Holunderbeeren und Leinsamen enthalten blausäurehaltige Stoffe, welche durch Einweichen oder Kochen verschwinden. Bittere Mandeln und rohe Holunderbeeren sind nicht zum Verzehr empfohlen.