Die richtige Gesichtspflege finden

Trockene & dehydrierte Haut – gleiche Symptome, andere Pflege

17. Juni 2016 von

Trockene und dehydrierte Haut sind zwei unterschiedliche Hautprobleme. Sie zeigen sehr ähnliche Symptome und werden daher oft verwechselt: Spannungsgefühl, Rauigkeit, Schuppen, Juckreiz, Rötungen. Physiologisch gesehen sind es jedoch ganz klar zwei verschiedene Phänomene. Aus diesem Grund wird oft etwas Ungeeignetes für unsere Haut gekauft.

Die Hautbarriere

Als Erstes ist es wichtig, die Rolle der Hautbarriere, die äußerste Schicht der Epidermis, zu verstehen. Die Hautbarriere wird oft mit einer Wand aus Backstein und Zement verglichen.

  • Backstein: Korneozyten (tote Zellen aus Keratin), die Bausteine für die Struktur. Sie enthalten zudem natürliche Feuchthaltefaktoren (NMF) mit der Fähigkeit, wie ein Schwamm Wasser zu speichern.
  • Zement: Interzellularen Lipide (Ceramide, Fettsäuren, Triglyceriden, Cholesterin). Sie sind für den Zusammenhalt der Struktur essentiell.

Diese Wand schafft eine wasserdichte Abschirmung und verhindert die Verdunstung von Wasser aus dem Körper. Viele Faktoren – interne oder externe – können die Qualität des interzellulären Zements sowie die Menge an Wasser in den Hautzellen reduzieren. Damit wird die Haut trocken und/oder dehydriert.

Dehydrierte Haut

Dehydrierte Haut ist ein vorübergehender Zustand. Trockene Haut, fettige Haut oder auch gemischte Haut kann einmal dehydriert bzw. feuchtigkeitsarm werden! Der Verlust manifestiert sich in den Korneozyten (Backstein). Man kann diesen Effekt deutlich nach der Dusche, im Winter (Kälte und Wind), im Sommer (Sonne und Hitze) spüren. Die Haut leidet unter einem Mangel an Wasser.

Trockene Haut

Trockene Haut ist hingegen ein Hauttyp, der durch einen Mangel in der Qualität der interzellularen Lipide (Zement) gekennzeichnet ist. Die Haut leidet an einem Mangel an Lipiden. Die Hautbarriere ist destabilisiert und durchlässig. Dadurch ist der Wasserverlust aus der Haut (TEWL) stark erhöht, was zwangsläufig auch zu einer dehydrierten Haut führt.

Wie soll ich meine Haut nun pflegen?

Zuerst ist es mir besonders wichtig, einen wesentlichen Punkt für die Hautpflege zu betonen! Auf dem Markt können wir zwei Arten von Pflegeprodukten finden, die sich in ihrem Wirkmechanismus auf die Haut unterscheiden: Bereitstellung notwendiger Inhaltsstoffe für eine Oberflächenwirkung – sowie Inhaltstoffe welche es der Haut erlauben, sich besser selber zu regulieren. Dieser nachhaltige Ansatz verwendet tiefenwirksame Wirkstoffe, die es der Haut ermöglichen fehlende Komponenten selber zu synthetisieren.

Für eine sowohl sofortige als auch langfristige Verbesserung des Hautzustandes ist eine Kombination beider obengenannten Wirkmechanismen zu berücksichtigen. Keine Sorge für diejenigen, die hierbei nach natürlichen Produkten suchen! Die Fortschritte in der Entwicklung natürlicher Wirkstoffe sind so groß, dass Sie auch damit Ihr Glück finden können!

In jedem Fall ist es wichtig, auf harsche Reinigungsmitteln, welche Ihre natürlichen Feuchtigkeitsfaktoren und Ihr Fett «Auswaschen» zu verzichten! Verwenden Sie also Seife mit bedacht und verwenden Sie schonende, sulfatfreie Waschprodukte!

Die richtige Pflege

Dehydrierte bzw. feuchtigkeitsarme Haut

Vor allem ist es wichtig zu trinken! Die Hydratisierung von innen ist von größter Bedeutung! Bevorzugen Sie leichte Cremes mit herkömmlichen Feuchthaltemitteln wie Glycerin oder Hyaluronsäure für eine sofortige Wirkung. Die Verwendung von Pflege welche die Synthese von Aquaporin (AQ3) aktiviert, ist eine ausgezeichnete Wahl! Sie reguliert den hautinternen Wasserfluss durch den Transport von Wasser und Glycerol in die Hautbarriere. Damit ist eine langfristige Wirkung zu erwarten.

Trockene bzw. fettarme Haut

Bevorzugen Sie Cremes reich an essentiellen Fettsäuren wie Omega-6 und 9, welche in Borretschsamenöl, Nachtkerzenöl oder Chiaöl zu finden sind, für eine sofortige Wirkung. Es gibt auch hervorragende natürliche Wirkstoffe für die Haut, welche für eine langfristige Wirkung die Ceramide-Synthese in der Haut fördern.

Obwohl die Hautbarriere ein komplexer Mechanismus ist, habe ich in diesem Artikel sehr vereinfacht die wichtigsten Faktoren beschrieben, die bei trockener bzw. dehydrierter Haut zu berücksichtigen sind. Damit können Sie Ihr persönliches Hautprofil ermitteln und die Wahl Ihrer Feuchtigkeitspflege verbessern.