Umweltbewusstsein liegt in alltäglichen Dingen

Torffrei gärtnern. Wie du das Ökosystem „Moor“ schützen kannst!

21. Apr. 2016 von

Eines der artenreichsten Ökosysteme ist bedroht. Der Abbau von Torf in den Mooren gefährdet dessen vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Das Rückzugsgebiet für bedrohte Tierarten wird zerstört.

Ausführlich über den Schutz der Moore informiert der NABU: Moore sind ein Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten, funktionieren als klimawichtiger Kohlendioxidspeicher und als Landschaftswasserspeicher. Doch von der ursprünglichen Moorfläche in Deutschland, sind gerade mal noch fünf Prozent erhalten. Oft ist die verbliebene Fläche bereits beeinträchtigt durch Entwässerung, Nährstoffeinträge sowie land- und forstwirtschaftliche Nutzung. Torf ist eine endliche Ressource. Sollte der Torfabbau im gleichen Tempo weitergehen wie bisher sind in 50 Jahren die Moore ganz verschwunden.

Moore haben die Eigenschaft große Mengen an Wasser zu speichern. Dadurch wirken sie in der Landschaft wie ein Schwamm und gelten als Hochwasserschutz.

Das Moor als Klimaschutz

Obwohl Moore nur etwa drei Prozent der gesamten Landfläche der Erde ausmachen, speichern sie doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder. Durch deren Trockenlegung wird dem Boden das Wasser entzogen und Sauerstoff dringt in die obersten Torfschichten ein. Mikroorganismen zersetzen den Torf und wandeln den eingelagerten Kohlenstoff in klimaschädliches Kohlendioxid um.

Entwässerung der Moore

Mehr als 60 Prozent der vorhandenen Moore wurden in Europa bereits durch Entwässerung zerstört. Die Flächen sind der Torfgewinnung zum Opfer gefallen oder der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung.

Torf in den Gärten

In Deutschland werden jedes Jahr rund zehn Millionen Kubikmeter Torf verbraucht. Ein Drittel davon wird in Privatgärten verwendet, informiert der NABU. Torf ist im Garten nicht nur wegen seiner Pflanzenverträglichkeit beliebt sondern auch da er große Mengen an Wasser über längere Zeit speichern und wieder an die Pflanzen abgeben kann.

Torfabbau

Ersatz von Torf

Umweltbewusste Gärtner achten beim Kauf von Erde auf den Vermerk „torffrei“. Produkte mit der Aufschrift „torfreduziert“ oder „torfarm“ enthalten noch immer einen großen Anteil an Torf. Das gilt auch für Bio-Erde.

Der Einsatz von Torf in Gärten lässt sich leicht vermeiden, denn Ersatz ist vorhanden:

Kompost verbessert die Bodenqualität deutlich länger als Torf und enthält mehr Nährstoffe, was den Einsatz von Düngemitteln überflüssig macht.

Rindenhumus besteht aus zerkleinerter und kompostierter Rinde und sorgt deutlich länger für eine bessere Bodenqualität als Torf. Rindenhumus ist mit oder ohne Zusatz von Nährstoffen erhältlich. Er sollte aber nicht mit Rindenmulch verwechselt werden, der aus groben, nicht kompostierten Rindenstücken besteht.

Holzfasern sind Sägeholzreste, die mit zusätzlichen Düngemitteln angereichert werden, da ihr natürlicher Nährstoffgehalt gering ist. Ähnlich wie Torf verbessern sie die Bodenqualität nur kurzfristig.

Kokosfasern sind ideal für die Pflanzenaufzucht, da sie gut Wasser speichern und eine ähnliche Konsistenz haben wie Torf. Kokosfasern zersetzen sich nur langsam und verbessern so die Bodenqualität über eine längere Zeit.

Chinaschilf- und Hanffasern finden immer öfter Verwendung als Torfersatz. Chinaschilf ist ein guter Wasserspeicher. Hanffasern sind beliebt als Zusatz im Kompost.

Mehr Infos? Bei NABU schauen!

Die NABU-Stiftung setzt sich für den Schutz der Moore ein durch den Kauf verbliebener Moorflächen und deren Wiederbelebung mit verschiedenen Maßnahmen.

Hier finden sie hilfreiche Tipps der Stiftung zum Gärtnern ohne Torf.