Vermeintlich gute Urlaubserinnerungen

Souvenirs, die daheim nichts zu suchen haben

29. Apr. 2016 von

Der Urlaub war ganz schön wild: Dschungel-Abenteuer, River-Rafting und Schlangen streicheln auf den Märkten dieser Welt. Da darf ein Souvenir eigentlich nicht fehlen. Doch Vorsicht, einige Urlaubserinnerungen sind illegal.

Illegaler Handel mit wildlebenden Tieren macht Behörden und Tierschützern zu schaffen. Gesetze, Aufklärungsversuche und Präventionsmaßnahmen sollen über die Auswirkungen des illegalen Handwerks aufklären. Dass man Elfenbein, Nashorn-Hörner, Meeres-Lebewesen oder Tigerprodukte in Ruhe lassen sollte, ist klar.

Souvenirs: Informiere dich erst

Trotzdem wissen viele Menschen noch nicht genau Bescheid, welche Urlaubssouvenirs man besser nicht kaufen sollte, um nicht versehentlich Tierquälerei zu unterstützen. National Geographic empfiehlt: Wenn du am Souvenirstand stehst und dir unsicher bist, ob du gerade ein „rote Liste-“Produkt in Händen hältst, solltest du diese Fragen stellen, damit du weißt, womit du es zu tun hast.

  • Aus was besteht dieses Produkt – ist eine vom Aussterben bedrohte Art involviert?
  • Wo kommt es her?
  • Brauche ich eine Genehmigung, um das Produkt nach Hause zu nehmen / zu importieren?

Wenn du dann stutzig wirst, der Verkäufer in Verlegenheit gerät oder du dir trotzdem unsicher bist, lässt du besser die Hände davon. Ein ganz klares „Hände weg“ gilt auch bei folgenden Souvenirs:

Artikel mit Meeresschildkröten

Es gibt sieben Arten von Meeresschildkröten. Sechs davon sind vom Aussterben bedroht, und deshalb sollte man jegliche Meeresschildkröten-Artikel meiden, ganz egal ob es sich um Schmuck, Instrumente, Leder, Suppe oder Eier handelt. Achte auf das Label „tortoiseshell“ in deinen Souvenirs.

Schlangenwein (Skorpionwein)

Ein besonders beliebtes Mitbringsel aus Südostasien. Den Touristen wird an den Marktständen oft ein Bär aufgebunden: Verkäufer erzählen, dass Schlangenwein wie Medizin wirkt, beispielsweise gegen Impotenz. Andere Touris mögen, dass dieses Souvenir ziemlich schräg ist und kaufen es darum.

Wir schließen uns der Meinung des Artikels von National Geographic an und sagen, dass diese Praktik unmenschlich und grausam ist. Manche Menschen gehen nicht gerade zimperlich mit den Reptilien um und ertränken die Schlangen im Alkohol.

Federn

Tropische Paradiesvögel lassen öfters Federn. Eine Feder einzupacken, ist naheliegend. Braucht kaum Platz und sieht im Souvenierkasten hübsch aus. Doch Vorsicht: Gerade die USA verbieten das Einführen von Federn der meisten wildlebenden Vögel. Dasselbe gilt für lebende sowie ausgestopfte Tiere und Vogelnester. In Deutschland sind die Gesetze weniger streng, trotzdem solltest du dich schlau machen.

Korallen und Muscheln

Strand so weit das Auge reicht. Das Paradies ruft – und soll zuhause nachklingen. Gerade in Küstengegenden verkaufen Einheimische Korallen oder Muscheln – teilweise von Arten, die auf der roten Liste stehen.

Vor allem Korallen sind wertvoll, weil die Bestände – genau wie bei Edelsteinen – massiv zurückgegangen sind. Deshalb sind einige Korallenarten auch auf der roten Liste fast ausgestorbener Arten gelandet. Einige Länder erließen Export-Gesetze für diese Arten. Falls du unbedingt Korallen mit nach Hause nehmen musst, solltest du erst sicherstellen, dass du (aus Versehen) keine dieser gefährdeten Arten erstanden hast und so die Gesetze eines Landes verletzt.

Walross-Stosszähne

Ist eigentlich ein „gelbe Flagge-“ Item und nicht wie die oben beschrieben Artikel gänzlich rot. Es ist legal, gravierte Stoßzähne zu erstehen. Diese sind bekannt als Scrimshaw, eine Miniatur-Ritz- und Gravurtechnik in tierische Materialien, wie Elfenbein, Horn oder Knochen.

Allerdings darf man sie nur nach Hause nehmen, wenn die Ureinwohner Alaskas die Zähne gravierten. Wenn du nicht sicher bist, ob dein Kunstwerk legal und von Inuits hergestellt wurde, frag nach. Mehr Informationen von der Federal Trade Commission (FTC) findest du hier (auf englisch).

Auch der WWF hat sich dem Thema angenommen und erklärt in einem interessanten und klipp und klaren Bericht, wie man sich in Sachen Souvenirs richtig verhält.