Die Festival-Saison ist in vollem Gange

So feierst Du nachhaltig

22. Juli 2016 von

Seit Anfang Juni ist die Festivalsaison wieder in vollem Gange und Musikfans pilgern aus allen Ecken der Länder an die verschiedenen Outdoor-Events.

Die Ökobilanz pro Besucher bei einem Festival sieht allerdings finster aus: 40 Kilo CO2-Ausstoß pro Festivaler pro Tag, dazu 15 Kilogramm Müll pro Person – einige Musikfestivals haben daher eine ähnliche CO2-Bilanz wie eine Kleinstadt! Grund genug für gute Tipps um nachhaltiger zu Feiern.

1 Vorbereitung

Des Weiteren kannst Du auf einen nachhaltigen Einkauf für Deine Verpflegung achten: beispielsweise Obst und Gemüse vom Markt ohne Plastikverpackung. Wer es noch etwas weitertreiben möchte: Es gibt Campingausrüstung aus nachhaltigen Materialien. Zum Beispiel von dieser Website. Ziemlich praktisch aber leider etwas teuer: Der Solarkocher.

2 Anreise

Es lohnt sich, die beste Anreisemöglichkeit schon im Voraus abzuchecken: Gibt es Carsharing-Initiativen zum Fest? Ansonsten ist oft auch ein Bahn- oder eine Buskarte im Ticket enthalten. Guter Nebeneffekt: Wer mit Mitfahrgelegenheit oder Bahn reist, lernt gleich schon mal neue Leute kennen. Wie diese Webseite rät, kann man sogar zum Festival radeln, wenn wes nicht zu weit weg ist.

3 Camping

Müllberge während dem Campen? Müssen nicht sein. Einige der größeren Festivals (Melt, Southside/Hurricane) bieten separat entspanntes, müllfreies Camping an. Meistens ist es kostenlos, Du musst Dich aber vorher auf der Website des Veranstalters anmelden. Du findest dort:

  • Recyclingbehälter für Papier, Flaschen und Plastik,
  • manchmal auch Säcke für Dosen oder PET-Flaschen
  • Die Toiletten sind im Green Camping sauberer als sonst auf dem Gelände
  • Die Natur ist keine Toilette. Dafür gibt es Komposttoiletten, die Gerüchen nicht mit Chemie, sondern mit Sägespänen zu Leibe rücken. Aus den Resten wird Kompost.

4 Müll & Re-usability, Wasser

Festivals in der Schweiz bieten vermehrt ein Depot-System bei Bechern an. Das Depot (ein bis zwei Euro) bekommt der Besucher erst wieder, wenn er den Becher zurückbringt. Dieses System vermeidet viele Plastikabfälle.

Glasflaschen sind bei Festivals normalerweise verboten. Manche Securityguards machen bei klean kanteen Flaschen eine Ausnahme. Die kannst du an den Wasserhähnen auf dem Gelände wieder selbst auffüllen oder füllen lassen.

Auch Müllpfand ist inzwischen gang und gäbe. Der Besucher zahlt am Anfang des Festivals fünf Euro und bekommt den Pfand am Ende des Festivals erst dann zurück, wenn er den gefüllten Sack zurückbringt.

5 Verpflegung

Viele Festival-Organisatoren stellen fest, dass beim Essen die meisten Emissionen entstehen, und verzichten daher komplett auf das Angebot von Fleisch. Wer auf sein Budget achten muss, dem helfen übrigens noch diese Basics:

  • Müsli mit Fruchtsaft
  • Taboulé
  • Knäckebrot mit Erdnussbutter
  • Studentenfutter
  • Bounty-Energiebällchen aus Datteln, Kokosflocken und Kakaoüpulver
  • Veggie-Bratlinge, die halten sich etwa zwei Tage.

Die Leckerein kannst Du übrigens auch in plastikfreien Aufbewahrungsboxen transportieren. Gegessen werden kann mit Bambus-Reisebesteck oder wiederverwendbarem Campingbesteck.

6 Persönliche Hygiene

Die Periode ist besonders während dem Festival lästig. Tampons, Binden & Co sind nicht gerade Wunschgepäck. Überleg dir, eine Menstruationstasse anzuschaffen: Die gibt’s mittlerweile auch bei dm schon für wenig Geld.

Auf dem Festival sollte Dein Duschgel oder Shampoo übrigens biologisch abbaubar sein. Ideal dafür ist die Dr. Bonners Peppermint soap: Mit der kannst Du Kleider, Haare und Körper waschen und sogar Zähne putzen. Mit der Bambuszahnbürste natürlich.

Wenn Deine daheimgebliebenen Freunde live dabei sein sollen, dann kannst Du ihnen länger Freude schenken, wenn Du ein Solar-Ladegerät mitnimmst.