Richtige Kopfhautpflege

Schuppen: Wie sie entstehen und was gegen sie hilft

21. Aug. 2016 von

Ist die Kopfhaut-Flora nicht ausgeglichen, können sich lästige Schuppen bilden. Oft genügt aber schon das richtige Shampoo, um die weißen Flöckchen verschwinden zu lassen.

Pro Minute verliert ein Mensch zirka 40.000 abgestorbener und verhornter Hautzellen, die durch neue ersetzt werden. Oft sind sie mikroskopisch klein und fallen nicht auf. Anders bei Kopfschuppen: Dort lösen sich zuweilen kleine Klumpen aus 500 bis 1.000 abgestorbenen Zellen auf einmal von unserem Haupt.

Dass es zu diesen Verklumpungen kommt, hat in der Regel einen harmlosen Hintergrund. Doch die weißen Plättchen auf den Schultern, im Nacken und in den Haaren sehen einfach unschön und unhygienisch aus.

In einem Interview mit der „Apotheken Umschau“ informiert Dr. Dirk Meyer-Rogge aus Karlsruhe über die lästigen Hautkrümel und gibt Leidtragenden Tipps, wie sie sie loswerden können.

Trockene und fettige Schuppen

Der Dermatologe unterscheidet zunächst grundsätzlich zwischen trockenen und fettigen Schuppen: Wird der Kopfhaut zum Beispiel durch Heizungsluft, Klimaanlagen oder ungeeignete Shampoos Feuchtigkeit und Fett entzogen, lösen sich trockene, feine Hautplättchen ab.

Im Gegensatz dazu bildeten Menschen mit zu fettiger Kopfhaut eher fettige Kopfschuppen. „Häufig bereitet dann zusätzlich ein Hefepilz namens Pityrosporum ovale Probleme. Dieser Pilz gehört zur normalen Hautflora dazu, kann sich aber unter günstigen Bedingungen schnell vermehren“, erklärt Meyer-Rogge. In Folge dessen schuppe die Kopfhaut dann noch mehr.

Wer ist betroffen?

Weil Männer häufiger zu fettigerer Kopfhaut als Frauen neigen würden, sollen fettige Kopfschuppen nach Angaben des Experten vor allem beim männlichen Teil der Bevölkerung zu finden sein. Trockene Partikel könnten ebenso bei Frauen wie bei Männern auftreten.

Teenager müssten allgemein damit rechnen, Probleme mit Kopfschuppen zu bekommen. Während der Pubertät werde die Haut nämlich auf einmal fettiger. Das führe zu Schuppen, aber auch zu Akne. Beide Hautprobleme ließen nach der Pubertät wieder nach, versichert der Dermatologe.

Außerdem könnten Schuppen auch als Symptom einer Hautkrankheit wie Neurodermitis oder der Schuppenflechte auftreten. Die Klümpchen, die wir durch eine Krankheit verlieren, sehen Meyer-Rogge zufolge den harmlosen sehr ähnlich. Wer üblicherweise weder trockene noch fettige Kopfhaut hat, sollte die Hautzellen deswegen von einem Arzt untersuchen lassen.

Experten-Tipps gegen Schuppen

Für Meyer-Rogge liegt das Geheimnis einer gesunden Kopfhaut in erste Linie im richtigen Haarwaschmittel. Anti-Schuppen-Shampoo etwa spüle überschüssiges Fett heraus und hemme den Wachstum von Pilzen.

Finden sich viele fettige Schuppen im Haar, empfiehlt der Experte das Mittel dreimal die Woche zu verwenden und es jeweils einige Minuten einwirken zu lassen. „Nach einer zwei- bis dreiwöchigen Anwendung sollte sich das Schuppenproblem deutlich gebessert haben. Danach reicht es aus, das spezielle Haarwaschmittel einmal pro Woche einzumassieren“, zitiert ihn die „Apotheken Umschau“.

Gegen trockene Schuppen empfiehlt Shampoo für trockene und empfindliche Kopfhaut, denn normales Haarwaschmittel würde Fett entziehen. Um ein Austrocken zu vermeiden, helfe auch eine „nächtliche Ölkappe“: Einfach vor dem Zubettgehen ein wenig Olivenöl auf das Haupt träufeln und es am morgen mit milden Shampoo wieder auswaschen.