Kunststoffe sind ersetzbar

Plastik muss nicht sein - Einfache Tipps für ein Leben OHNE

15. Okt. 2015 von

Kunststoffe waren einst eine große Errungenschaft und haben vieles erst möglich gemacht. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet, Kunststoffe sind in Verruf geraten. Wir verraten, wie man mit weniger Plastik auskommt.

Plastik ist überall

Schlecht abbaubar und gesundheitsschädigend – was Anfang des 20. Jahrhunderts als Erfolgsstory begann, ist mittlerweile, zumindest teilweise, zu Recht in Verruf geraten. Denn Kunststoffe sind nicht nur kaum abbaubar und gelangen deshalb in jeden Winkel der Erde, viele Kunststoff-Verbindungen stehen auch im Verdacht, unsere Gesundheit zu schädigen.

Dabei stecken sie schon fast überall, wo wir im täglichen Leben mit Gegenständen in Kontakt kommen: Böden, Kleidung, Nahrungsmittelverpackung, Kosmetika und vieles mehr besteht zu mehr oder weniger Prozent aus Kunststoffen. Oft ist uns das schon gar nicht mehr bewusst, weil wir uns so daran gewöhnt haben. In der Zwischenzeit gibt es aber immer mehr Bestrebungen, Plastik zu vermeiden. Wir haben einige Tipps zusammengestellt.

Die wichtigsten Faustregeln

Plastik, das riecht, ist mit Sicherheit schädlich. Denn der Geruch ist ein Hinweis darauf, dass Chemikalien ausdünsten. Hier gilt also: Finger weg!

Ebenfalls Vorsicht geboten ist bei Plastik, das mit Nahrungsmitteln in Berührung kommt und im schlechteren Fall auch noch erwärmt wird. Denn gesundheitsschädigende Stoffe gehen zwar auch „einfach so“ in Lebensmittel über, vermehrt aber, wenn die Behältnisse erwärmt oder warm werden.

Ein besonders wichtiges Beispiel: Babyflaschen sollten möglichst aus Glas sein. Zwar muss man etwas vorsichtiger sein, weil Glas brechen kann, aber gerade Babyflaschen werden ja mehrmals täglich warm gemacht oder mit warmer Flüßigkeit gefüllt, und Babys und Kleinkinder sind erst noch deutlich anfälliger auf schädliche Stoffe als Erwachsene.

Ersatzprodukte für den Alltag

  • Anstatt ständig neue Plastikflaschen zu kaufen, kann man sich Wasser, Tee oder Saft auch in eine wiederverwendbare Flasche füllen. Schöne, komplett plastikfreie Produkte gibt es zum Beispiel von Klean Kanteen. Die in der Schweiz sehr beliebten Sigg-Flaschen sind zwar innen mit Kunststoff beschichtet, aber immer noch bei weitem besser als Wegwerf-Flaschen.
  • Zahnbürsten bestehen meistens zu 100 Prozent aus Plastik. Als Alternativen empfehlen sich entweder Bürsten aus Holz mit Tierhaaren oder Zahnbürsten aus Bambus oder Miswakholz.
  • Geschirr und Besteck aus Plastik ist schön bunt und hübsch. Aber eben auch voller schädlicher Stoffe. Deshalb besser auf Produkte aus Bambus wechseln. Die sind genauso leicht, ebenfalls schön anzusehen und erst noch Unikate. Allerdings sollte man unbedingt auf die Zusammensetzung achten, denn manchmal sind trotzdem Kunststoffe als Haftmittel oder chemische Farbstoffe drin.

  • Wer nicht auf Strohhalme verzichten mag, kauft am besten recycelbare Alternativen aus Papier oder Bambus.
  • Wer stets einen Leinen oder Jutebeutel bei sich trägt, kann auch dann noch „Nein danke“ zu Plastiksäcken sagen, wenn er spontan einkauft. Die Taschen gibt es in unzähligen Formen und Farben, sie können richtige Lieblingsstücke werden.
  • Beim Einkaufen von Obst und Gemüse kann man auf Plastik verzichten, indem man unverpackte, lose Produkte wählt. Kauft man Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt, wird einem das Kilo Äpfel selbstverständlich ohne Plastiksäckchen in die mitgebrachte Tasche gepackt.
  • Zum Aufbewahren von Lebensmittel eignen sich auch Glasbehälter, Papiertüten ohne Beschichtung oder Metalldosen. Für Essensreste reicht meistens auch eine normale (Porzellan-)Schüssel oder ein Suppenteller mit einem Teller als Deckel.
  • Gegenstände zum Aufbewahren wie Stiftboxen oder Wäschekörbe gibt es oft nicht nur aus Plastik, sondern auch aus Holz oder Bambus. Hier gilt: Augen offen halten und gezielt suchen anstatt impulsiv kaufen. Und à propos Wäsche: Wäscheklammern gibt es auch aus Holz oder rostfreiem Metall, und die halten meist erst noch deutlich länger.
  • Kosmetika enthalten immer öfter Mikroplastik, sind aber vor allem auch nur in Plastikbehältern erhältlich. Naturkosmetik ist besser, einige Hersteller verzichten sogar auf Plastikverpackungen. Und am ökologischsten ist es sowieso, wenn man sich seine Kosmetik selber macht. Tipps und Rezepte gibt es im Internet zuhauf.
  • Essen und Getränke „to go“ werden oft in Plastik verpackt. Das muss nicht sein: Selbstgemachte Sandwiches können auch in Papier verpackt werden, der Plastikdeckel beim Kaffee muss auch nicht sein, am besten bringt man da aber sowieso seinen eigenen, wiederverwendbaren Becher mit. Und oft essen wir sowieso gleich, was wir kaufen – wozu also die Verpackung? Der lokale Bäcker drückt einem auf Wunsch das Sandwich sicher auch ohne Verpackung in die Hand.
  • Küchenutensilien sind oft (teilweise) aus Plastik. Kochlöffel, Teflonbeschichtete Pfanne, Maßbecher etc. – dabei gibt es jede Menge Alternativen aus Holz, Glas oder Metall. Unsere Vorfahren haben schließlich auch ohne Plastik-Utensilien gekocht. Ob Kochlöffel, Abtropfsieb, Pfanne oder Dämpfkörbchen aus Bambus, die plastikfreien Alternativen sind eine Investition in die Gesundheit.

Fazit

Je mehr man darauf achtet, desto mehr fällt einem auf, welche Alltagsprodukte aus Plastik sind. Wer beim Kauf neuer Produkte aufmerksam ist und nicht nur das Produkt selber, sondern auch die Verpackung genau unter die Lupe nimmt, findet schnell Alternativen.