Körper- & Sonnenschutz

ÖKO-TEST: 21 Kindersonnencremen im Test

07. Juli 2008 von

30. Juni 2008

… (Textauszug)

Kein berauschendes Fazit: Insgesamt sechs Produkte fallen mit "ungenügend" oder "mangelhaft" durch. Dem gegenüber stehen nur zwei "sehr gute" Mittel. Immerhin zehn Testprodukte schneiden mit "gut" ab.

16 Mittel enthalten UV-Filter, die in den Verdacht geraten sind, wie Hormone zu wirken. Für etliche UV-Filter haben Schweizer Wissenschaftler eine hormonelle Wirkung an Zellkulturen und teilweise im Tierversuch aufgezeigt. Eine Studie aus Japan weist nun im Zellversuch auch eine hormonelle Wirkung des UV-Filters Octocrylene nach. Wir werten UV-Filter, für die Hinweise auf hormonelle Wirksamkeit aus entsprechenden Zellversuchen vorliegen, um eine Stufe ab, Filter, deren Hormonaktivität im Tierversuch bestätigt wurde, um zwei Stufen. Die meisten Testprodukte mit bedenklichem UV-Filter enthalten den Filter Octocrylene und kassieren dafür einen Minuspunkt. In fünf Sonnenmitteln steckt der Filter Ethylhexyl Methoxycinnamate, der im Tierversuch unter anderem eine Wirkung auf den Uterus zeigte.

In sechs Fällen fanden sich PEG/PEG-Derivate. Diese Stoffe, die als Emulgatoren Wasser mit Fett verbinden, können die Haut durchlässiger machen und so Fremdstoffe in den Körper einschleusen.

Auch die zwei zertifizierten Naturkosmetikprodukte kommen nur "gut" weg. Einer der Gründe: Auf beiden Packungen ist eine falsche Schutzkategorie angegeben, die nicht der aktuellen EU-Einordnung für Lichtschutzfaktoren entspricht. Die Produkte werben jeweils mit einem Lichtschutzfaktor 30 nebst "sehr hohem Schutz". Nach der aktuellen Empfehlung der EU-Kommission entspricht dies aber lediglich einem hohen Schutz. Auch einige Hersteller von konventionellen Sonnenschutzmitteln stehen noch auf Kriegsfuß mit den neuen Empfehlungen. In einigen Fällen wird ein Lichtschutzfaktor 40 angegeben, der aber gar nicht mehr in den Empfehlungen existiert. Zwei weitere Mängel weist der Eucerin Kinder Intensivschutz Sonnenspray LSF 40 auf. So wird die Produktkategorie lediglich auf der Rückseite der Flasche angegeben, obwohl diese laut den Empfehlungen mindestens genauso gut erkennbar sein müsste, wie der LSF, der auf der Vorderseite abgebildet ist.

Auf Grundlage der EU-Empfehlung hat der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW) sieben Hinweise formuliert. Bei etlichen Produkten ist die Liste nicht vollständig. Bei Vichy Capital Soleil Sonnenschutz-Milch Für Kinder LSF 50+ und Lavera Sun sensitiv Baby & Kinder Sonnenmilch LSF 30 ist einer der Hinweise falsch.