Einkaufsführer

Nachhaltig einkaufen – so geht’s!

27. Feb. 2015 von

Ein übervoller Kleiderschrank, Gammelgemüse in der Küche: Wir kaufen ständig mehr, als wir brauchen und verbrauchen. Das schadet nicht nur unserem Budget, sondern auch der Umwelt.

Zeit, nachhaltiger einzukaufen!

Schlechte Angewohnheiten los zu werden, ist nicht immer einfach. In den Industrienationen leben die Menschen seit Jahrzehnten über ihre Verhältnisse – verbrauchen also mehr, als nachwachsen kann. Das wirkliche Leiden findet aber in den Produktionsländern unserer Kleidung statt und in den Schlachthöfen, von denen unser Billigfleisch stammt. Wenn wir etwa ein T-Shirt im Billig-Kleiderladen kaufen, das uns drei Euro kostet, können wir in etwa erahnen, zu welchen Bedingungen es produziert wurde – das gleiche gilt für billiges Fleisch.

Lange Zeit galt es dennoch als verstaubt, sich mit nachhaltigem Konsum auseinander zu setzen, bewusst und reflektiert einzukaufen und sich fortlaufend darüber zu informieren, wo die Güter herkommen, die man konsumiert. Langsam aber sicher kommt nachhaltig Einkaufen auch im Mainstream an – und Birkenstock-Sandalen, die bisher nur Öko-Studis getragen haben, wurden letztes Jahr auf allen Laufstegen und an mutigen Füssen von Hipstern gesehen.

Nachhaltiger Konsum fängt beim Planen an

Nachhaltig Einkaufen wird also nicht nur immer wichtiger, sondern auch immer hipper und angesagter. Das ist gut, denn dadurch steigt der Druck auf die Produzenten, offener und transparenter zu werden und ihre Bedingungen zu verbessern, wenn Konsumenten immer stärker auf Labels achten beim Einkaufen von Kleidung, Lebensmitteln und anderen Konsumgütern. Aber worauf sollte man achten? Wir zeigen die wichtigsten Tipps in unserem nachhaltigen Einkaufsführer für Lebensmittel.

Der wichtigste Tipp: Nur das kaufen, was man wirklich braucht.

Wir tendieren dazu, mehr zu kaufen, als wir brauchen, wenn wir unvorbereitet losziehen. Vor dem Wochen-Einkauf im Supermarkt also immer eine Liste schreiben – und sich dann auch daran halten! Am besten funktioniert das, wenn man vor dem Einkauf kurz den Menüplan für die kommenden Tage entwirft. Dabei am besten die Dinge mit einbeziehen, die noch im Kühlschrank und in der Vorratskammer vorhanden sind, und nur die fehlenden Zutaten nachkaufen. Mit einer gut geschriebenen Liste kommt man im Supermarkt viel weniger in Versuchung, Unnötiges zu kaufen. So vermeiden wir Ressourcenverschwendung – und sparen Energie, die die Herstellung der Produkte verschlingt, die wir später wieder wegwerfen.

Im Label-Jungle

Noch vor zehn Jahren gab es im Supermarkt keine Bio-Lebensmittel. Heute ist das nur schwer vorstellbar, bei der Masse an Labels die uns auf Karotten, Äpfeln und Tomaten entgegenstrahlt. Grundsätzlich ist sicher jedes Lebensmittel mit Bio-Label schon einmal unter besseren Bedingungen hergestellt worden als eines ohne. Besser sind allerdings Demeter-, Naturland- oder Biolandsiegel. Sie sind besonders deshalb zu empfehlen, weil sie für fast alle Produkte strengere Richtlinien haben als andere Bio-Siegel – diese erlauben manchmal sogar den Einsatz von Antibiotika. Demeter-, Naturland- oder Biolandsiegel garantieren unter anderem auch, dass die Tiere der Fleischproduktion mehr Platz haben.

Regional einkaufen

Noch besser als nur nach zertifizierten Bio-Labels Ausschau zu halten ist, regionale Produkte mit Bio-Standard zu bevorzugen. Bei regionalen Produkten fällt meistens der lange Transportweg, den zum Beispiel eine Banane oder eine Avocado zurücklegen, weg. Das spart wieder um Energie, ist also nachhaltiger. Allerdings gibt es hier verschiedene Faktoren zu beachten: Eine Kartoffel, gekauft auf dem Wochenmarkt bei einem konventionellen Bauern, der zwar keinen langen Transportweg hat, dafür seine Lebensmittel mit Pestiziden behandelt, hat auch nicht die beste Nachhaltigkeits-Bilanz. Grundsätzlich sollte man nach Gutdünken entscheiden. Und reflektierter Konsum ist allemal besser als ein blindes Zugreifen in den Tiefkühler beim Discounter.

Weniger Fleisch essen

Die Fleischproduktion verschlingt Unmengen von Energie: Die Massenzierhaltung ist eine Qual für die Tiere, es entsteht enorm viel Treibhausgas durch die Viehzucht und oft müssen die Tiere bis zur Schlachtung hunderte von Kilometer transportiert werden. Der Konsum von Fleisch gehört damit zu den problematischsten Punkten in Sachen Nachhaltigkeit. Wer also hin und wieder auf Fleisch verzichtet – oder gar vollkommen vegetarisch isst – leistet schon einen sehr großen Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Wasser direkt aus der Leitung trinken

Der Transport von Mineralwasser in Flaschen verbraucht sehr viel Energie – und Wasser in Flaschen zu kaufen macht nur wenig Sinn. In Deutschland gehört Leitungswasser zu den am besten kontrollierten Nahrungsmitteln. Hier kann man an den meisten Orten ohne Bedenken Leitungswasser trinken. Das bringt gleich zwei Vorteile: Leitungswasser ist sehr viel günstiger als gekauftes Wasser in Flaschen und das lästige Schleppen der Flaschen fällt auch noch weg.

Regionales Obst & Gemüse: