Studie des NRW-Umweltministeriums

Mikroplastik belastet den Rhein

04. Feb. 2016 von

In Düsseldorf wurden besonders hohe Werte verunreinigten Wassers gemessen. Schuld daran ist der hohe Plastikverbrauch.

Wissenschaftler haben im Rhein bei Düsseldorf eine große Menge Plastik in kleinster Form gefunden. Gemessen wurden sogenannte Mikropartikel. Das sind Teilchen, die bis zu fünf Millimeter im Durchmesser groß sind.

Die Studie wurde vom NRW-Umweltministerium in Auftrag gegeben. Unter der Leitung des Lehrstuhls Tierökologie der Universität Bayreuth, untersuchten Wissenschaftler Proben verschiedener Gewässer im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Erste Erkenntnisse liegen nun vor.

Unterschiedliche Werte

Eine Konzentration von rund vier Partikeln pro Kubikmeter Wasser wurde in Düsseldorf-Flehe gemessen. In Bad Honnef liegen die Werte unter einem Partikel, an der Ruhrmündung bei Duisburg bereits über 160.

Unbekannt hingegen ist, wie gefährlich die kleinen Plastikteilchen für die Gesundheit von Mensch und Tier sind. Risikobewertungen gebe es wegen fehlender Daten leider nicht, so die Landesregierung. „Die Teilchen seien auch nicht mit der großen Menge an Plastikmüll vergleichbar, der im Meer schwimmt“, sagt Franz Seidlitz, Sprecher des Umweltministeriums in der Westdeutschen Zeitung. Allgemein gebe es noch zu wenig aussagekräftige Forschungsergebnisse zu Fließgewässern.

Filter entfernen nicht jeden Partikel

Die Klärwerke werden der ansteigenden Menge an Plastikmüll immer weniger Herr. Sie filtern zwar den größten Teil der Plastikteilchen heraus, jedoch gelingt dies längst nicht vollständig. Obwohl die Düsseldorfer Anlagen über die neueste Technik verfügen, braucht es weitere Maßnahmen zur Lösung des Problems. Am hilfreichsten ist es wohl, Plastik im Vorfeld so gut wie möglich zu vermeiden.

Da Mikropartikel durch die Zersetzung größerer Plastikstücke entstehen, geht es auch darum, andere Produkte aus Plastik aus unserem täglichen Leben zu entfernen. Nur so würde weniger Abfall in unsere Gewässer gelangen. Denn diese münden schlussendlich im Meer, wo sie sich immer weiter mit Plastik anreichern und zu noch grösseren Umweltproblemen führen.