Koffein soll Rückfallrisiko von Darmkrebs senken

Kann Kaffee Leben retten?

26. Aug. 2015 von

Forscher vom Dana-Farber Krebsinstitut in Boston wollen herausgefunden haben, dass regelmäßiger Kaffeekonsum das Rückfallrisiko von Darmkrebs senkt.

Der Genuss von vier oder mehr Tassen koffeinhaltigen Kaffees täglich reduziert laut einer neuen Studie das Risiko, dass Darmkrebs nach Therapieabschluss wieder zurückkommt. Das US-Fachblatt „Journal of Clinical Oncology“ berichtet mittels der publizierten Study, dass sich das Rückfallrisiko um satte 42 Prozent senkt. Wie ist das möglich?

Laut den Forschern liegt’s am Koffein. Allerdings können sie den genauen Mechanismus, wie die Inhaltsstoffe im Körper wirken, noch nicht erklären. Sie stellten die Hypothese auf, dass Koffein den Körper Insulin gegenüber sensibler macht und der Körper mittels Kaffee fähig ist, den Zucker aus dem Blut mit einem geringeren Insulinspiegel in die Zellen zu transportieren. Das könnte helfen, Entzündungen zu vermeiden, welche eine Ursache oder Risikofaktoren für Krebs und Diabetes sind.

Ernährung ist der wichtigste Faktor

Insgesamt untersuchte man 953 Patienten, die an Darmkrebs im Stadium lll litten. Begleitet wurden sie sechs Monate während und nach der Chemotherapie. Zu Anfang schaute man sich insbesondere die Ernährungsgewohnheiten der Patienten an: Ernähren sie sich gesund? Wie sieht es mit Stress und Übergewicht aus? All diese Faktoren spielen laut Medizinern eine Rolle bei der Behandlung von Krebs.

Man schaute sich die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten ebenfalls ein Jahr nach der Behandlung an. Die Wahrscheinlichkeit für einen Darmkrebs-Rückfall liegt laut Mediziner und Studienleiter Charles Fuchs bei 35 Prozent und bei den meisten Patienten tritt der Krebs innerhalb von fünf Jahren mindestens einmal erneut auf. Er sagt: „Wir haben herausgefunden, dass Kaffeetrinker ein geringeres Risiko hatten, dass der Krebs zurückkehrt – und auch eine signifikant höhere Heilungs- und Überlebenschance“.

Keine Therapieempfehlung

Weitere Studien deuten darauf hin, dass sich Kaffee auch auf andere Krebsarten positiv auswirkt. Beweise liegen aber noch nicht genügend vor und deshalb gibt es auch noch keine eindeutige Kaffee-Therapieempfehlung. Darmkrebspatienten, die gleichzeitig Kaffeetrinker sind, sollen aber ruhig weiter konsumieren. Wer aber bis anhin noch keinen Kaffee trinkt und an Krebs erkrankt, solle nicht unbedingt damit anfangen, so die Aussage der Studie.