Wer bereit wäre zu zahlen

Kaffeekapsel-Pfand: Mehrheit dafür oder dagegen?

06. Apr. 2016 von

Kaffeekapseln enthalten wenig Kaffee, produzieren aber viel Müll, der völlig unnötig ist. Aber wollen wir deshalb Pfand zahlen und aufwendig sammeln?

Ja! Die meisten Deutschen sehen das genauso: Mehr als die Hälfte der Befragten befürwortet ein Pfandsystem, berichtet die Welt. 53 Prozent sprachen sich in einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov für das Pfandsystem aus.

Kaffekapseln: Eine teuere Umweltsünde

Schon jetzt sind die Kapseln ein teuerer Spaß, denn die Konzerne nutzen dabei das sogenannte Rockefeller-Prinzip: Günstige Geräte mit teurem Zubehör.

Im Verhältnis kostet eine Tasse Kaffee aus einer Kapsel mehr als fünf Mal mehr, als herkömmlicher Brühkaffee: Ein Pfund Kaffee kostet vier Euro, dieselbe Menge in der Kapsel jedoch über 20 Euro. Mit einer Steuer könnten die Kapseln noch teurer werden.

Darüber hinaus stehen die Kapseln wegen des hohen Müllaufkommens in der Kritik. Fast drei Milliarden Kaffeekapseln wurden 2014 in Deutschland verbraucht. Das entspricht bei einem Verpackungsgewicht von rund 1,5 Gramm pro Kapsel einem Müllberg von etwa 4500 Tonnen Aluminium und Plastik.

Grüne sprechen sich für Pfand aus

Die Grünen bezeichneten das Kapselsystem deshalb kürzlich als ökologischen Irrweg, der eine enorme Ressourcen- und Energieverschwendung bedeute. Ein Pfandsystem oder eine Umweltabgabe könne helfen, das Problem einzudämmen. Der Deutsche Kaffeeverband hält dagegen nichts von der Idee.

Auch bei Kaffeebechern zum Mitnehmen regt sich das Umweltbewusstsein der Deutschen. Laut der YouGov-Umfrage spricht sich bei ihnen eine Mehrheit von 59 Prozent für ein Pfandsystem auf „To Go“-Becher aus.