Lebensmittel-Verschwendung

In Frankreich verboten: Lebensmittel wegwerfen

02. Juni 2015 von

89 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in der EU pro Jahr weggeworfen — Tendenz steigend. In Frankreich dürfen Supermärkte in Zukunft keine Lebensmittel mehr in den Müll werfen.

Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung

In ganz Europa landen tagtäglich riesige Mengen an unverkauften Lebensmitteln im Müll — damit soll jetzt in Frankreich Schluss sein.

Französischen Supermärkten soll untersagt werden, ihre unverkauften oder unverkäuflichen Lebensmittel wegzuwerfen oder unbrauchbar zu machen. Sie sollen vielmehr kostenlos abgegeben werden, zum Beispiel an karitative Einrichtungen. Lebensmittel, die nicht mehr für den Menschen genießbar sind, sollen als Tiernahrung genutzt oder als Kompost in der Landwirtschaft verwendet werden.

Ab einer Größe von 400 Quadratmetern sind die Supermärkte zudem verpflichtet, für Lebensmittelspenden Kooperationen mit gemeinnützigen Organisationen einzugehen. Dank solcher „Spenden-Abkommen“ mit karitativen Einrichtungen wie den „Restos du Coeur“ (Die Restaurants des Herzens), sollen unverkaufte Lebensmittel einem sinnvollen Zweck zukommen.

Verschwendung nur bei Supermärkten?

Das neue Wegwerf-Verbot für Supermärkte ist Teil eines Plans der französischen Regierung, der es zum Ziel hat, die Menge der Lebensmittelabfälle bis zum Jahr 2025 zu halbieren. Allerdings bezweifelt der Handel die Wirksamkeit des Verbots.

In der Kritik des Großhandelsverbandes heißt es: „Das Gesetz irrt sich: Der Großhandel ist nur für fünf Prozent der Verschwendung verantwortlich, das meiste passiert in den Privathaushalten oder Restaurants.“

Frankreichs Abgeordnete sind jedoch vom Nutzen des neuen Gesetztes überzeugt, stimmten sie doch in seltener Einigkeit mehrheitlich für den Gesetzentwurf. Mit diesen Bestimmungen, so der Sozialist Guillaume Garot, stehe Frankreich an vorderster Front im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung.

Quellen:

http://www.tagesschau.de/ausland/muell-109.html