Gesundheit

Immer mehr Kinder erkranken an Diabetes Typ 1

30. Nov. 2015 von

Kinder in Deutschland sind immer häufiger von Diabetes Typ 1 betroffen. Die Zahl der Neuerkrankungen steigt. Doch was verbirgt sich hinter der Krankheit, welche Folgen kann sie haben und wie wird sie behandelt?

Ein unterschätztes Problem

Diabetes gehört mittlerweile zu den Volkskrankheiten — 2013 starben in Deutschland rund 25.000 Menschen an ihren Folgen. Derzeit sind bundesweit rund sechs Millionen Menschen von Diabetes betroffen, meldet das Gesundheits-Magazin.net. Die Zahl der Neuerkrankungen nimmt drastisch zu, denn zu den sechs Millionen offiziell Erkrankten kommen noch einmal ein bis zwei Millionen Fälle dazu, in denen Diabetes noch nicht erkannt wurde, wie das Bundesgesundheitsministerium schätzt.

Was genau ist Diabetes Typ 1?

Man unterscheidet zwei Typen von Diabetes, denen unterschiedliche Krankheitsbilder zugrunde liegen. Die häufigste Form ist die Diabetes Typ 2, hier ist in den meisten Fällen eine falsche und ungesunde Ernährung Auslöser der Krankheit. Von Diabetes Typ 2 sind überwiegend ältere Menschen betroffen.

An Diabetes Typ 1 erkranken wiederum viele junge Menschen. Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage ist, das notwendige Insulin zu produzieren.

Ohne Insulin kann der Körper keinen Zucker mehr aufnehmen oder verarbeiten. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Kinder, die an Diabetes Typ 1 leiden, um zwei Prozent angestiegen — derzeit leiden geschätzt 30.000 Kinder an der Krankheit. Warum immer mehr Kinder krank werden ist noch immer unklar.

Die gefährlichen Folgen von Diabetes Typ 1

Die meisten Kinder, die an Diabetes Typ 1 leiden, erkranken zwischen dem dritten und dem vierten Lebensjahr. Für Kinder hat die Diabetes Typ 1 besonders schwere Konsequenzen: Sie müssen ihre Ernährung einschränken, zudem muss ihr Blutzuckerspiegel permanent überwacht werden.

Viele Kinder werden nach der Diagnose Diabetes Typ 1 mit einem kleinen Kästchen an der Bauchdecke kontinuierlich mit kleinen Mengen Insulin versorgt. So wird verhindert, dass es zu einer gefährlichen Unterzuckerung kommt.

Diabetes kann dramatische Folgen haben: Spätfolgen können Schlaganfälle, Herzinfarkte, Nierenversagen, Amputationen der Füße und auch Erblindungen sein.

Wie wird Diabetes Typ 1 behandelt?

Noch vor 100 Jahren führte Diabetes Typ 1 oftmals zum Tode, heute ist aber auch diese Form der Zuckerkrankheit gut zu handhaben. Modernes Insulin wirkt besonders schnell und vermeidet eine Unterzuckerung effektiv. Noch recht neu sind die tragbaren Minigeräte, die mit einem CGM-Sensor und einer feinen Nadel automatisch alle drei Minuten den Zuckergehalt im Blut messen — sinkt er zu stark schlägt das Gerät Alarm.

Noch wird der Sensor, der am Bauch angebracht wird, nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Experten vermuten aber, dass die Kassen die Kosten übernehmen werden, wenn die Zahl der von Diabetes Typ 1 betroffenen Kinder, weiter ansteigt.