Richtige Pflege für die Kleinsten

Hautärzte geben neue Empfehlungen für die Babyhaut

23. März 2016 von

So sanft wie ein Babypopo – was wir uns alle wünschen, dass sollten Säuglinge wirklich haben. Gesunde, weiche, glatte Haut, ohne Rötungen und trockene Stellen. Damit Kinderärzte frischgebackenen Eltern die richtigen Tipps an die Hand geben, hat ein internationales Gremium aus Dermatologen die bisherigen Standardempfehlungen von 2009 überprüft und überarbeitet.

Unter der Leitung von Professor Ulrike Blume-Peytavi von der Charité in Berlin wurden neue Studienergebnisse ausgewertet, zu neuen Empfehlungen zusammengefasst und veröffentlicht.

Frisch geboren, frisch gebadet?

Direkt nach der Geburt ist die Körpertemperatur des Babys noch nicht stabil. Deshalb sollten Neugeborene nicht gebadet werden – es reicht völlig aus sie vorsichtig mit trockenen, weichen Tüchern abzureiben und so von der Geburt zu reinigen.

Wenn sich die Körpertemperatur in den ersten Lebenstagen eingependelt hat, können die Kleinen aber bedenkenlos gebadet werden, mindestens zwei- bis dreimal pro Woche. Das gilt entgegen früherer Meinungen auch, wenn der Nabelschnurrest noch nicht abgefallen ist. Die Dermatologen ziehen das Baden sogar ausdrücklich dem Waschen mit einem Waschlappen vor. Die Badezeit sollte dabei 5-10 Minuten nicht überschreiten und Badezusätze sollten nur sehr spärlich eingesetzt werden. Wichtig ist, dass sie den Ph-Wert der Haut von 5,5 nicht verändern.

Neu ist auch die Empfehlung, die Badewanne und das Spielzeug nach dem Baden nicht zu desinfizieren, sondern nur sauber zu halten. Die ideale Raumtemperatur zum Baden von Babys hoben die Ärzte von 22°C auf 24°C an, wenn sie aus dem Wasser kommen sollten sie direkt in ein trockenes Handtuch gewickelt und sanft abgetrocknet werden.

Trockene Haut richtig behandeln

Von Natur aus sollte die Babyhaut weich und ebenmäßig sein, häufige trockene Stellen sind deshalb Grund zu erhöhter Aufmerksamkeit, denn sie können auf eine Dermatitis hindeuten. Vorübergehend trockene Haut kann mit Baby-Pflegeölen behandelt werden, sollte sich das Hautbild aber nicht bessern, ist ein Besuch beim Kinder- oder Hautarzt sinnvoll.

Regelmäßig Wickeln

Besonders im Windelbereich neigen Säuglinge zu Hautreizungen, die durch die sich stauende Feuchtigkeit entsteht. Deshalb ist es wichtig, die Windel so oft wie eben nötig zu wechseln. Die Haut sollte dann jedesmal mit Wasser und Watte gereinigt werden, auch Ph-neutrale Feuchttücher können verwendet werden. Aber hier ist Vorsicht geboten: Wie wir Anfang März bei codecheck berichtet haben, sind im Ökotest-Urteil einige Baby-Feuchttücher mit schlechten Noten durchgefallen.

Es ist absolut verständlich, das junge Eltern gerade beim ersten Kind noch unsicher sind und alles richtig machen wollen. An Ratschlägen mangelt es im Internet und auch im Freundeskreis nicht, aber jede Mutter sollte auch lernen, trotzdem noch auf ihr eigenes Gefühl zu hören. Denn am Ende wird sie entscheiden, was für ihr Baby und seine Haut am besten ist.

Quelle: Ärztezeitung.de