Forschung

Gibt es bald das Haarwachs-Wundermittel?

08. Nov. 2015 von

Kahlköpfe dürfen neue Hoffnung schöpfen. Dank bestimmter Substanzen könne man Haare zum sprießen bringen, wo vorher keine waren.

Angela Christiano erforscht an der Columbia Unversity in New York das Phänomen Haarausfall. Die Amerikanerin berichtet nun im „Science Advances“, dass sie möglicherweise ein Wundermittel gegen die unerwünschten Glatzen gefunden hat.

Warum die Haare nicht mehr wachsen wollen

Haarausfall entsteht, weil die feinen Kanäle in der Haut, in denen die Haare gebildet werden, nicht richtig arbeiten. Die sogenannten Haarfollikel bilden keine neuen Haare, da bestimme Enzyme das Haarwachstum unterdrücken. Bei Experimenten mit Mäusen wurden die Enzyme der Januskinase-Familie (JAK) gehemmt, und die Haare fingen wieder an zu wachsen. Auf zuvor haarloser Haut sproß es wieder kräftig.

Bereits sind zwei Substanzen, die die JAK blockieren, für medizinische Zwecke zugelassen: Ruxolitinib wird bei speziellen Bluterkrankungen angewendet. Tofacitinib dagegen ist ein Mittel gegen rheumatoide Arthritis. Beide wurden bereits in ersten Versuchen getestet, um kreisrunden Haarausfall und bestimmte Autoimmunerkrankungen, bei denen die Haare ausfallen, zu behandeln.

Hoffnung auf das Wundermittel

Bei den Mäusen reichte es aus, die Haut fünf Tage hintereinander mit einer der beiden Substanzen zu behandeln. Bereits nach zehn Tagen wuchsen die Haare wieder. Nun hegt die amerikanische Forscherin die Hoffnung, dass nicht nur kurzes Mäusefell, sondern auch langes Menschenhaar wiedererweckt werden könnte. Die Ergebnisse seien vielversprechend, so Christiano. Nun soll untersucht werden, ob die Effekte auch bei Patienten und nicht nur im Labor eine positive Entwicklung nehmen. Zudem wollen die Wissenschaftler erforschen, ob die JAK-Hemmer auch gegen andere Arten des Haarausfalls wirken.