Weil krebserregendes Pestizid verboten werden sollte

Gentechnik-Konzern „Monsanto“ verklagt Kalifornien

01. Feb. 2016 von

Wie vergiftet man die Welt? Indem man seinen Garten mit Glyphosat bespritzt! Ungünstig nur, dass es krebserregend ist. Darauf wollte Kalifornien aufmerksam machen – nun verklagt Konzern Monsanto die Behörden.

Die Washington State University analysiert den Verbrauch von Unkrautvernichtungsmitteln seit 1996 – genau dem Jahr der Einführung von gentechnisch veränderten (GMO) Pflanzen. Schockierend: Der Anbau dieser GMO-veränderten und glyphosat-resistenten Pflanzen hat zu einem Anstieg der Herbizidmenge um 239 Millionen Kilogramm zwischen 1996 und 2011 geführt.

Der Agro-Konzern hat während dieser Zeit natürlich fette Profite eingesackt. Tendenz für die Zukunft: Steigend.

Das Problem mit glyphosphathaltigen Unkrautkillern

Bekannt sind die Glypho-Produkte vor allem unter den Namen „Roundup“ oder „Glyfos“. Dabei handelt es sich um das weltweit meistverkaufte Total-/Breitbandherbizid. Hergestellt wird Roundup sie vom Gentech-Konzern Monsanto, der regelmäßig für negative und schockierende Schlagzeilen sorgt.

Monsanto patentierte den Wirkstoff Glyphosphat in den 1970ern in den USA und brachte als erster Hersteller das Produkt „Roundup“ auf den Markt. Der Konzern ist führender Hersteller von glyphosathaltigen Herbiziden, als auch von glyphosatresistenten gentechnisch veränderten Pflanzen („RoundupReady“).

Was für ein Zufall, dass der Einsatz von Glyphosphat zwangsweise den höheren Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen und vermehrtem Düngereinsatz hat. Der Umsatz von „Roundup“ alleine beträgt übrigens rund zwei Milliarden Dollar jährlich.

Das Patent für den Stoff ist inzwischen in den meisten Ländern abgelaufen, was andere Hersteller bestärkt hat, ebenfalls Glypho-Herbizide herzustellen. Zum Beispiel „Touchdown“ von „Syngenta“ oder „Durango“ von „Dow AgroSciences“. Große Mengen an Glyphosat werden heute in China hergestellt.

Gesundheitliche Risiken von „Roundup“ & Co.

Auf der Website keine-gentechnik.de kann man nachlesen, wie es um die gesundheitlichen Risiken des Unkrautvernichtungsmittels steht. Glyphosat und die Abbauprodukte sind giftig. Nicht-glyphosatresistente Pflanzen sterben beim Einsatz des Herbizids ab.

Weil das Gift von den resistenten Pflanzen aufgenommen wird, vergiftet sich auch der Mensch. Das kann zur Schädigung menschlicher Zellen und zu Störungen bei der embryonalen Entwicklung bei Wirbeltieren führen.

Es gibt Hinweise darauf, dass es in den Hormonstoffwechsel eingreift. Überall dort, wo das Herbizid großflächig eingesetzt wird, also beispielsweise in Regionen Lateinamerika, stellt man eine erhöhte Rate an Fehlgeburten und Fehlbildungen von Neugeborenen fest.

Kalifornien: Anklage gegen Monsanto

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete im Oktober, dass der Agro-Konzern eine kalifornische Behörde verklagt, weil sie das Herbizid „Roundup“ auf eine Liste mit krebserregenden (karzinogenen) Stoffen setzen will. Monsanto ist sich seinerseits keinerlei Schuld bewusst und verweist auf (eigens finanzierte) Studien, die versichern, dass keinerlei krebserzeugende Wirkung besteht.

Trotzdem hält Kalifornien das Herbizid für bedenklich, da die IARC (internationale Krebsforschungsagentur) Glyphosat im März 2015 in die zweithöchste Gefahrengruppe 2A, also als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ eingestuft hat. Diese Gefahrengruppe erregt bei Tieren definitiv Krebs. Mehr Informationen kriegst du auf keine-gentechnik.de.

Auch die WHO ist besorgt

Somit haben die Untersuchungen der WHO-Einrichtung IARC endlich und mehr als deutlich aufgezeigt, dass Glyphosat durchaus schädlich für den Menschen ist und auch Krebs verursacht. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht und beschreibt, dass fünf Organophosphate, die als Herbizide oder Pestizide zum Einsatz kommen, krebserregend sind.

Die Ergebnisse zeigten ein erhöhtes Vorkommen von Tumoren in der Nierengegend und bösartigen Tumoren im Stüz- und Bindegewebe. Zusätzlich begünstigt Glyphosat die Entwicklung von Geschwülsten in der Bauchspeicheldrüse. Diese Facts sind auf zentrum-der-gesundheit.de nachzulesen.

Krebsforscher fordern, dass Glyphosat wegen der zerstörerischen Wirkung auf Mensch und Umwelt verboten werden sollte. Seitens Monsanto wurde darauf verwiesen, dass die Studie der WHO fragwürdig sei, da „man ja schließlich Daten zur Verfügung gestellt habe, die die Sicherheit von Glyphosat bezeugen“. Na, herzlichen Dank dafür!