Natürliche Tampon-Alternativen

Frauenhygiene: Was ist das Levantiner Schwämmchen?

18. Jan. 2017 von

Hast Du schon einmal vom Levantiner Schwämmchen gehört? Nein? Dann solltest Du jetzt besonders aufmerksam lesen! Das reine Naturprodukt funktioniert wie ein Tampon, ist jedoch wiederverwendbar, trocknet die Schleimhäute nicht aus und schont Umwelt und Geldbeutel. So funktioniert die Anwendung.

Was sind Levantiner-Schwämmchen?

Levantiner Schwämme werden an den Küsten des östlichen Mittelmeeres in nachhaltig bewirtschafteten und kontrollierten Zuchtgebieten angebaut. Sie werden so geerntet, dass die Wurzel stehen bleibt und nachwachsen kann.

Erhältlich sind ungebleichte (leicht bräunliche) oder gebleichte (gelbe) Varianten.

Klare Vorteile gegenüber konventionellen Hygieneprodukten

Das Schwämmchen ist im Gegensatz zu herkömmlichen Tampons und Binden wiederverwendbar — die Monatshygiene ist also weitaus umweltfreundlicher: Es werden keine Plastikverpackungen benötigt und Müll fällt ebenfalls nicht an.

Zudem trocknet der Schwamm die Vaginalschleimhaut nicht aus und verletzt sie beim Einführen nicht – so wird Infektionen vorgebeugt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tampons besteht beim Schwamm außerdem keinerlei Gefahr am toxischen Schock-Syndrom zu erkranken.

Das Levatiner Schwämmchen – so funktioniert es!

Der neu gekaufte Schwamm wird zunächst in eine Mischung aus Essig und Wasser (1:2) eingelegt, am besten über Nacht. Am nächsten Morgen wird das Levantiner Schwämmchen dann ausgewaschen und noch im feuchten Zustand verwendet. Der Grund: Sobald er trocknet wird er hart und muss wieder angefeuchtet werden.

Das feuchte Schwämmchen wird so zusammengedrückt, dass es tamponähnliche Maße hat und dann genau so weit wie ein Tampon eingeführt. Ist das Schwämmchen (im feuchten Zustand!) zu groß, kann es etwas zugeschnitten werden.

Das Herausholen ist kein Problem

Keine Angst: Auch ohne Rückholfaden kommt der Schwamm wieder heraus. Sobald er genug Blut aufgenommen hat, rutscht er nach unten und ist mit Daumen und Zeigefinger leicht zu entfernen.

Ist die Blutung eher schwach, kann man einfach ein wenig pressen und bekommt das Schwämmchen dann problemlos zu fassen.

Tipp: Wer Bedenken wegen des Herausholens hat, kann ähnlich wie bei einem Tampon einen erneuerbaren Baumwollfaden am Schwämmchen anbringen.

Reinigung während der Menstruation

Das Levantiner Schwämmchen sollte wie ein Tampon mindestens alle acht Stunden, beziehungsweise nach dem Schlafen am Morgen, gereinigt und neu eingesetzt werden.

Der vollgesogene Schwamm wird zunächst unter fließendem kaltem Wasser ausgewaschen. Anschließend werden alle restlichen Rückstände unter warmem Wasser entfernt.

Auf öffentlichen Toiletten gestaltet sich das Auswaschen natürlich schwieriger, deshalb greift man bei längeren Ausflügen besser auf die Mentruationstasse zurück.

Den Schwamm bitte niemals mit scharfen Reinigern behandeln oder Auskochen — das kann ihn zerstören.

Aufbewahrung des Levantiner Schwämmchens

Nach der Menstruation wird der Schwamm erneut über Nacht in Essigwasser (1:2) eingelegt um eventuelle Keime abzutöten.

Danach sollte das Levantiner Schwämmchen an einem sauberen, trockenen Ort (im Bad ist die Luft meist zu feucht) vollständig trocknen. Bis zur nächsten Verwendung wird der Schwamm in einem luftdurchlässigen Beutel aufbewahrt.

Achtung:

Bei vaginalen Infektionen sollte man das Schwämmchen nicht benutzen, beziehungsweise nach der Behandlung ein neues Schwämmchen verwenden.

Im Wochenbett niemals Schwämmchen oder herkömmliche Tampons benutzen!