Nicht nur der Lebenstil macht sich bemerkbar

Forscher finden Gen, das uns älter aussehen lässt

04. Mai 2016 von

Manche Menschen wirken älter, als sie sind, andere wiederum jünger. Warum das so ist, konnten Forscher nun erstmals einem Gen zuordnen.

Wie ein Mensch im Laufe seines Lebens wirkt oder aussieht, bestimmen vor allem zwei Faktoren: Der Lebensstil und die Gene. Verzicht auf das Rauchen, wenig Alkohol, eine gesunde Ernährung mit viel frischer Kost, Bewegung und ein gesundes Körpergewicht mit niedrigem Bauchfettanteil bilden die Grundlagen. Tipps wie man sich lange jung halten kann, finden sich obendrauf in der Beautyindustrie massenhaft. Doch trotz Schönheits-OPs, „Jungbrunnen“-Kuren oder Angi-Aging-Cremes: Die Gene sind maßgeblich am Aussehen beteiligt!

Genkombination sorgt für Unterschied in der Wahrnehmung

Forscher des Erasmus University Rotterdam wollen nun ein Gen entdeckt haben, welches bestimmt, ob man alt oder jung für sein Alter aussieht.

Das Forscherteam um Manfred Kayser haben beobachteten, dass Menschen mit einer bestimmten Genkombination des Gens MC1R im Schnitt etwa zwei Jahre älter aussehen als Menschen, die nicht über diese Genkombination verfügen. Frauen und Männer können in ihrem DNA-Erbgut entweder eine oder zwei Standardversionen von MCR1 haben. Probanden mit den zwei Varianten wurden im Schnitt zwei Jahre älter geschätzt als die Menschen, die eine Standard-Gen-Kombi haben. Wenn die DNA eines Menschen über eine Variante von MCR1 verfügt, liegt er mit seinem Aussehen ebenfalls in der Mitte.

Die Spiegel informiert: Interessant ist an der Entdeckung, dass man bisher dachte, der DNA-Abschnitt MC1R kontrolliere die Haut- und Haarfarbe, die Hautpigmentierung und Erbgutreparaturprozesse. Das dieser Strang ebenfalls mitentscheidet, ob ein Gesicht jung oder alt wirkt, ist neu.

Genvariante ist maßgebend

Damit die Forscher die Genvarianten genauer bestimmen konnten, untersuchten sie 2693 Teilnehmer einer Langzeitstudie, die seit 1990 läuft. Dafür wurden Betrachtern hoch aufgelöste Fotos der Probanden vorgelegt, deren Alter sie dann schätzen mussten. Nach Angaben der Forscher zeigte sich der ein- bis zweijährige Unterschied durchgehend, also unabhängig von Geschlecht, Generation, Hautfärbung, Falten oder Hautschäden und Altersflecken.

Erschienen ist die Studie unter dem Titel "The MC1R Gene and Youthful Looks" im Fachjournal „Current Biology“. Finanziert wurde sie von der Netherlands Organization of Scientific Research und der Filma Unilever.

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