Fitness

Forever young – Sport als Anti-Aging-Mittel

22. Juli 2015 von

Wer Sport treibt, verlangsamt den Alterungsprozess. Warum regelmässiges Training auch für Ältere noch Sinn macht. Tipps für ein Training mit älteren Menschen.

Dass man älter wird, spürt man spätestens, wenn ganz alltägliche Sachen anstrengender werden. Treppen steigen, Einkaufstüten schleppen oder ein längerer Spaziergang – was einmal keine Überlegung wert war, ist plötzlich nicht mehr so einfach zu bewältigen wie früher. Dennoch kann man auch im hohen Alter noch eine gute Lebensqualität geniessen – vorausgesetzt, man bleibt von schweren Krankheiten verschont.

Sport hält jung

Forscher sagen, dass sich der Alterungsprozess durch regelmässige körperliche Aktivität verlangsamen lässt. Das funktioniert auch bei älteren Menschen. Studien haben ergeben, dass sogar 80- bis 90-Jährige ihre Muskelmasse nach sechs Monaten Training um bis zu 30 Prozent erhöhen können. Uwe Tegtbur, Direktor des Instituts für Sportmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, glaubt, dass 30 Prozent mehr Muskelkraft bei Menschen im hohen Alter möglich ist.

Tegtbur und seine Kollegen haben untersucht, wie sich körperliche Aktivität auf die Zellalterung auswirkt. Das Ergebnis ist äusserst positiv! Bei 45- bis 65-jährigen Studienteilnehmer, stieg die Muskelfunktion und Leistungsfähigkeit derart an, dass sie zum Teil so belastbar wie ein 15 Jahre jüngerer Mensch waren. Ihr Körper „verjüngte“ sich sozusagen.

Wie „alt“ ist man wirklich

Der Mensch besitzt zwei Alter. Das Chronologische und das Biologische. Während das chronologische Alter uns den Zeitraum aufzeigt, wie lange wir schon auf der Welt sind, spiegelt das biologische Alter unseren körperlichen Zustand wider. Ein Mensch kann also 25 Jahre alt sein, sich aber wie ein 35-Jähriger fühlen – und umgekehrt. Das chronologische Alter lässt sich nicht beeinflussen, das Biologische hingegen schon.

Wer einen gesunden Lebensstil pflegt, also genügend Sport treibt und sich gesund ernährt, kann sein biologisches Alter nach unten korrigieren. Wer sich hingegen selten bewegt, schlecht isst, raucht, trinkt und viel Stress hat, wird schneller älter, als einem bewusst ist. Das biologische Alter kann durch einen Test bei einem Spezialisten (z.B. Zentrum für alternative Medizin) bestimmt werden.

Training mit älteren Menschen

Vor der Trainingsaufnahme ist ein medizinischer Check empfehlenswert, um Gefahren auszuschliessen und relevante Infos für ein individuelles Training zu bekommen. Ein professioneller Trainer in einem Fitness-Center hält vor Trainingsbeginn ein Einführungsgespräch mit Anamnese (Befragung des Gesundheitszustands), um sicher zu gehen, was der Kunde darf und kann, und was nicht. Wichtig ist auch der sportliche Background des Trainierenden. Bei einem Training für ältere Menschen sind einige wichtige Punkte zu beachten:

– Beim Training längere Auf- und Abwärmphasen einbauen.

– Am Anfang vor allem Geräte mit stabilen Ausgangspositionen wählen.

– Bein- und Rumpf-Training sind besonders wichtig.

–Sobald die Eigenstabilisierung gewährleistet ist, auch freie Zugübungen und Hanteltraining einbauen: diese Übungen verbessern die Alltagsmotorik.

– Dem Training der Grundlagenausdauer genügend Zeit einräumen.

– Die Trainingshäufigkeit wird von Ziel und Körperstatus bestimmt, nicht vom Alter.

– Längere Regenerationszeiten in der Trainingsplanung berücksichtigen.

Austausch mit dem Trainer

Kraft- und Ausdauertraining sollten sich abwechseln. Zweimal die Woche Kraft- und dreimal Ausdauertraining sind ein guter Ausgangspunkt. Wichtig ist auch, sich mit dem Fitnesstrainer regelmässig auszutauschen, um ein ideales Training zu gewährleisten.

Ewige Jugend und Gesundheit – diese Attribute wünscht sich der Mensch seit je her. Manche rennen zum Chirurgen, um sich äusserlich verjüngen zu lassen, andere geben Unmengen an Geld für Beauty-Produkte aus, bei denen meist nur der Hersteller profitiert. Für ein möglichst langes, fittes und aktives Leben, gibt es jedoch nur drei Zutaten, die tatsächlich wirken: Körperliche Bewegung, gesundes Essen und genügend Ruhe.