Lebenslange Misshandlung und Tierquälerei

Elefantenreiten, ein brutaler Touristenspaß

28. Nov. 2016 von

Einem Elefanten ganz nah sein, vielleicht sogar auf ihm reiten — dieses Erlebnis kann man sich in Ländern wie Afrika oder Asien kaufen. Doch damit die Wildtiere den Kontakt zum Menschen zulassen, werden sie schwer misshandelt. Dazu kommt, dass die Wildbestände ausgerottet werden.

Der Wille der Elefanten wird gebrochen

Elefanten sind Wildtiere und nicht domestiziert. Normalerweise würden sie den Kontakt mit Menschen in jedem Fall vermeiden. Elefantenreiten oder Tiershows mit Elefanten sind nur möglich, wenn die Wildtiere brutal unterworfen werden. Das gilt auch für in Gefangenschaft geborene Elefanten.

Rohe Gewalt und Schmerz soll den Willen der Wildtiere brechen. Am einfachsten ist das, wenn die Elefanten noch jung und verhältnismäßig schwach sind, weshalb sie oft bereits als Babys ihren Müttern entrissen werden.

Elefantenbabys werden gefoltert

Elefanten, die für touristische Zwecke eingesetzt werden, erleben als Babys eine brutale Unterwerfungsprozedur: Sie werden mit dem Ankus, einem spitzen Elefantenhaken, auf ihre empfindlichsten Körperstellen geschlagen, zum Beispiel ins Gesicht und auf die Augen.

Auch das Verbrennen der Elefanten mit glühenden Metallstangen oder Fackeln gehört zur vermeintlichen Zähmung. Die extrem schmerzhaften Wunden und Narben tragen die Tiere meist für ihr ganzes Leben. Zusätzlich werden die Babyelefanten mit Wasser-, Nahrungs- und Schlafentzug gequält.

Die Quälerei hält ihr Leben lang an

Damit sich die Elefanten von Touristen streicheln und reiten lassen, werden sie ständig weiter misshandelt, selbst wenn ihr Wille schon gebrochen ist.

Der Elefantenführer, der sogenannte Mahout, setzt den Elefantenhaken ständig ein, um die Oberhand zu behalten.

Hinzu kommt, dass Elefanten die gerade nicht gebraucht werden, stundenlang an einer kurzen Kette angebunden werden.

Elefantentourismus sorgt für Ausrottung

Was viele Touristen nicht ahnen: Die Elefanten sind durch die Misshandlungen und Quälereien enorm verstört. Bei touristischen Veranstaltungen kommt es immer wieder zu Unfällen. Natürlich verschweigen die Veranstalter den Touristen und der Öffentlichkeit die Folgen ihrer Brutalitäten. So werden jedes Jahr Dutzende Menschen von Elefanten schwer verletzt, manchmal auch tödlich.

Das Geschäft mit den Elefanten boomt und somit auch die Nachfrage nach Jungtieren. Unter den grausamen Bedingungen in der Gefangenschaft paaren sich die Tiere nicht. „Die Bedingungen sind dermaßen erbärmlich, dass sich die Tiere kaum noch vermehren“, klärt Aktivist Karl Ammann im „Spiegel“ auf.

Deshalb fangen Wilderer nun die letzten freien Elefantenbabys in Wäldern und Nationalparks ein. Oft werden ihre Familienmitglieder bei dieser Jagd erschossen. „Wenn es so weitergeht, sind sie in etwa vierzehn Jahren in Thailand ausgestorben,“ warnt Ammann vor der menschlichen Ausrottung der Elefanten.

Das kann man gegen die Quälerei tun

Alles was mit Elefanten in Gefangenschaft zu tun hat, sollte man strikt meiden, rät „Pro Wildlife“. Dazu gehört neben Elefantenreiten, auch das Kaufen von Fotos mit Elefanten, die Mahouts gegen Geld anbieten.

Ebenso problematisch sind Angebote, bei denen Touristen Elefanten pflegen dürfen, oft beworben als „Volunteer as a mahout“. Auch wenn den Touristen oft vorgegaukelt wird, sie würden den Elefanten damit etwas Gutes tun: Elefantencamps und Auffangstationen, die direkten Kontakt zwischen Mensch und Elefant versprechen, basieren in der Regel auf Misshandlung.

Dasselbe gilt für Prozessionen und Festumzüge. Für diese werden Elefanten ebenfalls gefangen und dressiert. „PETA“ empfiehlt Reiseveranstalter und Reisebüros in Deutschland zu bitten, Elefantenreiten aus Tierschutzgründen grundsätzlich nicht mehr anzubieten.