Alle Jahre wieder

Der Diät-Wahn geht in die nächste Runde

04. Feb. 2015 von

Der Freundeskreis hat wieder einmal den Pfunden den Kampf angesagt. Vielleicht kasteien wir uns sogar grad selbst mit Diät-Shakes, Low-Carb- oder Low-Fat- Ernährung. Dabei ist bestätigt, dass Diäten langfristig dick machen.

Jedes Jahr erfreuen uns die Medien mit einer neuen Ernährungsform, die uns angeblich mit vollem Genuss und kinderleicht in den Schlank-Himmel katapultieren soll. Gemäß dieser Website hat jede zweite Frau in ihrem Leben schon mindestens eine Diät ausprobiert. Ein Trend dieses Jahr: Die „Nordic-Diet.“ Als „The next slim thing“ gefeiert, basiert sie auf magerem Fisch, magerem Fleisch und Geflügel, kombiniert mit saisonalem, regionalen Gemüse. Also DAS haben wir doch auch schon mal gehört. Low-Carb vielleicht? Oder war es Paleo? Möglicherweise auch Atkins oder Dukan.

Welche Ernährungsform auch immer gerade Trend ist, eins haben sie alle gemeinsam: Der anfängliche Gewichtsverlust beruht meist aus der Ausscheidung von Wasser, anschließend setzt der Abbau von Muskel- und Knochenmasse ein. Dass der Körper Fett in der Regel erst als allerletztes angreift, verdanken wir der Funktionsweise unserer Körper, denn Fett dient der Wärmeisolation und hilft dem Körper in Hungerphasen Kalorien zu sparen.

...und der Zeiger geht wieder nach oben

Da hungert man sich wochen- oder monatelang einen ab, man kriegt Komplimente und erfreut sich an der neuen schönen Figur: Ein Happen hier, eine kleine Ausnahme dort und schwupps, einige Zeit später ist man nicht nur schwerer, sondern noch „fetter“ als zuvor. Denn die durch die Diät verlorenen Muskeln werden einfach durch Fett ersetzt. Der Körper holt sich zusätzlich auch noch einen „Sicherheits-Vorrat“, um für weitere Hungersnöte gewappnet zu sein. Dr. Pollmer, wissenschaftlicher Leiter des Europäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften, sagt es klar und deutlich: „Es gibt keine Diät, die langfristig schlank macht.“ Ja, es ist zum Haare raufen: Die Widersprüchlichkeit innerhalb aller bekannten Ernährungsformen macht uns das Leben schwer. Woher soll man wissen, was gut für einen ist? Und wie sieht die Alternative zu Diäten aus?

Biologie der Gewichtsregulation

Um noch ein wenig der Wissenschaft zu frönen, wird auf dieser Website darauf hingewiesen, dass die Gene maßgeblich an unserem Figurtyp beteiligt sind. Dr. Pollmer erklärt, dass hormonelle Umstellungen wie die Wechseljahre, Schilddrüsenanomalien, massiver Stress und Medikamente oder Mikroorganismen, unsere Gewichtslage viel mehr beeinflussen als Diäten. Dass die Diätindustrie der einzige Industriezweig ist, der sich eine goldene Nase verdient, ohne dass die angepriesenen Produkte langfristig wirken, ist schockierend. Wissenschaftler und „Profiteure des schnellen Geldes“ würden Diätlern und allen anderen Menschen, die mit ihrer Figur hadern, einen riesigen Gefallen tun, wenn sie wortwörtlich „über den Tellerrand hinaus“ schauen würden und sich mit der Biologie der Gewichtsregulation befassen würden. Damit sind die Funktionsweisen und Mechanismen des Körpers gemeint. Momentan ist dieses Szenario leider Zukunftsmusik.

Ausgewogene Ernährung und viel Bewegung

Wir empfehlen: Von jeglichen Abmagerungskuren fernhalten. Trotz aller Widersprüche innerhalb von Ernährungsformen, ist die Rechnung nach wie vor einfach: Um abzunehmen, muss man mehr Kalorien verbrauchen, als man einnimmt. Deshalb setzt sich auch unsere Zauberformel aus ausgewogener, abwechslungsreicher Kost und viel Bewegung zusammen.

Je frischer, desto besser

Beim nächsten Einkauf an „LEBENS-mittel“ denken: Eingekauft werden vor allem lebendige Nahrungsmittel, die man kochen kann, aber nicht muss. Das heißt: Viel frisches Gemüse, Salat und Obst einbauen. Allgemein gilt: Je naturbelassener ein Nahrungsmittel, desto gesünder.

Eigene Portionengröße überprüfen

Überprüfen Sie die Portionengrößen. Im Restaurant, in der Kantine oder beim Bäcker werden die Portionen schleichend grösser. Auch unsere Augen sind oftmals grösser als der Hunger. Die Folge sind Völlegefühl und Verdauungsbeschwerden. Als Faustregel für den Teller gilt: Eine Handfläche Protein, eine Handfläche komplexe Kohlenhydrate und Gemüse dazu so viel man mag.

Den Körper beobachten

„Get in tune with your body“, lautet eine englische Phrase. Nehmen Sie den Rhythmus Ihres Körpers an. Beobachten Sie sich selbst – welche Lebensmittel tun gut, wann fühlt man sich schlapp?

Bewegung

Bewegen Sie sich ausreichend. Jeden Tag. An der frischen Luft. Natürlich muss es nicht ein ausgeklügeltes Fitnessregime sein, aber die Bewegung in Kombination mit der Natur baut auf natürliche Weise Stress und Anspannung ab und der Stoffwechsel wird auch noch angekurbelt.

Diese Liste ist als Richtlinie gedacht und lässt sich natürlich noch nach Belieben vervollständigen; beispielsweise mit den persönlichen Vorlieben jeder Person. Gute Recherche-Quellen im Internet sind wissenschaftliche Datenbanken oder Webseiten, die sich mit ganzheitlicher Ernährung und nicht nur mit Diäten befassen.

Quellen:

www.euleev.de

www.tag-der-gesunden-ernaehrung.de