Ernährung

Darum sind Linsen das Superfood 2016

05. Jan. 2016 von

Sind Linsen das perfekte Nahrungsmittel? Studien beweisen, dass eine an Hülsenfrüchten reiche Ernährungsform Herz- und Gefäßkrankheiten vorbeugen.

Welche Gründe sprechen sonst noch für eine linsenreiche Ernährung? Beispielsweise, dass sie wenig Fett, dafür aber reichlich Ballaststoffe enthalten: Pro Menge Linsen bedeutet das ein Prozent Fett und 44 Prozent wasserlösliche Ballaststoffe – bekannt dafür, dass sie Blutcholesterin ausschwemmen. Zudem enthalten sie die Vitamine A und C sowie Phytochemikalien, die helfen, heutige Zivilisationskrankheiten zu bekämpfen, wie der Telegraph.co.uk berichtete.

Hülsenfrüchte – Bei Diäten hilfreich

Mit den oben genannten Eigenschaften ist es aber noch nicht getan: Linsengerichte bedeuten eine Menge sättigender Proteine und komplexe Kohlenhydrate, die beispielsweise auch dabei helfen, den Appetit zu unterdrücken oder länger satt zu bleiben. Eigenschaften, die gerade beim Abnehmen sehr willkommen sind.

Auch Gesundheitsorganisationen weltweit sprechen sich für Hülsenfrüchte als Teil einer gesunden Ernährung aus. So kann man auf den Webseiten der Organisationen nachlesen, dass sie Übergewicht, Diabetes, Herzerkrankungen und Krebs vorbeugen. Des Weiteren schreibt die welt.de, dass Kichererbsen, Linsen & Co. überall dort die Proteinernährungsgrundlage sind, wo Fleisch nicht immer einfach zu bekommen, aus ethisch/religiösen verwerflich oder schlichtweg sehr teuer ist: Ob Falafel, Hummus oder indisches Dal – ohne Hülsenfrüchte ist nichts zu wollen.

Einfache Gerichte mit Linsen

Gründe genug, um sich damit zu beschäftigen, was sich alles Leckeres mit Linsen zaubern lässt.

  • Ein einfacher Salat: Gekochte Linsen, gewürfelte Peperoni (rote, oder orange sind optisch und geschmacklich top) mit Lieblingsgewürzen und frischen Kräutern mischen
  • Buchweizennudeln kochen und mit gekochten Linsen, klein geschnittenen Brokkoliröschen und Lauch vermengen. Ein Dressing aus Olivenöl, Zitronensaft, Ingwer und Knoblauch herstellen und unter die Masse mischen.
  • Ganz einfach ist diese marokkanische Linsensuppe: Linsen in viel Wasser kochen, kleingewürfeltes Suppengemüse hinzugeben und mit Soyasauce, Koriander, wenig Kümmel, Kurkuma und Cayennepfeffer würzen.

Hülsenfrüchte in der Nachkriegszeit

Linsen haben in Europa zwar eine lange Kochtradition, dennoch scheinen wir seit einigen Jahrzehnten das Interesse an den Leguminosen verloren: Seit dem zweiten Weltkrieg gelten Erbsen, Bohnen und Linsen als „Arme-Leute-Essen“. Zudem hat sich auch die Art der Landwirtschaft seither verändert: Insbesondere seit der Nachkriegsperiode werden die Bauern auf Fleischproduktion getrimmt, neben vermehrtem Profit galt ein höherer Fleischkonsum als „neue Art der Ernährung“. Heute wissen wir, dass dieses Denken schädlich für Mensch und Umwelt ist, aber diese Schwierigkeiten wurden von der breiten Masse nicht vorausgesehen.

Außerdem darf man soziale Aspekte nicht vernachlässigen: Wegen schwer verdaulichen Zuckermolekülen neigen die Darmbakterien einiger Menschen dazu, übermäßig Gas zu produzieren. Die Folge sind laute Fürze – was wir Europäer generell nicht besonders mögen. Vor allem nicht in aller Öffentlichkeit.

Gut für die Landwirtschaft

Mit dem Aufschwung von Vegetar- und Veganismus hat sich auch das Blatt für die Leguminosen gewendet. Dies kommt Ackerböden zu Gute, die von Monokultur-Anbau ausgelaugt sind: Leguminosen produzieren ihren eigenen Stickstoff. Indem sie eine Symbiose mit Bakterien aus dem Boden eingehen, reichern diese ihre Wurzeln mit Stickstoff an, der wiederum als natürlicher Dünger fungiert. Diese vermehrte Stickstoffproduktion kommt wiederum anderen Pflanzen und der Bodenbeschaffenheit zu Gute. Ein Kreislauf, der zur

Der Trend zu mehr Hülsenfrüchten wird wohl auch weiterhin bestehen. Einerseits weil die UN das Jahr 2016 zum „Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte“ gemacht hat. Andererseits aus Gründen der Nachhaltigkeit: Eine EU-Agrarreform hat 2015 dafür gesorgt, dass der Anbau von Hülsenfrüchten verdoppelt wurde. Bauern müssen nach den neuen Gesetzen fünf Prozent ihrer Felder als ökologische Vorrangsfläche (d.h. nachhaltige Nahrungsmittelproduktion) bewirtschaften, also beispielsweise mit Hülsenfrüchten.