Mineralöl-Problem noch nicht gelöst

Bio-Produkte: Frei von Pestiziden, aber voller versteckter Gifte?

27. Nov. 2015 von

BIO: Klingt nach Liebe, glücklichen Tieren und gesunden Lebensmitteln. Auf jeden Fall klingt es nach einer guten Sache. Weshalb sind einiger Bio-Lebensmittel trotzdem giftig?

Die guten Nachrichten vornweg – Bio-Lebensmittel sind gesünder als herkömmlich angebaute Nahrungsmittel. Sie sind:

  • weniger mit Pestiziden belastet
  • nahrhafter
  • schonender für die Umwelt
  • nachhaltiger für Mensch und Umwelt
  • tierfreundlicher
  • fairer für Produzenten
  • Der Anbau von Bioprodukten sorgt für eine natürlichere Biodiversität als Monokulturen

Das sind gute Argumente, öfter zu BIO zu greifen. Doch seit einigen Jahren wird Bio (zu Recht) kritisiert. Denn die Verpackungen sind mit Mineralölen belastet. Die ARD-Sendung „Haushaltscheck“ wählte kürzlich jeweils drei zufällig ausgewählte Schokolade- und Reissorten aus und sendete sie ins Labor. Das Ergebnis wirft ein negatives Licht auf Bio-Produkte:

Im Reis fanden die Wissenschaftler 10mg aromatische Mineralöle pro Kilo Reis und auch die Bio-Schoki wies hohe Werte auf. Die Bio-Produkte hatten teilweise höherer Schadstoffwerte als Discounter-Artikel. Das ist irgendwie ein Schnitt ins eigene Fleisch für Bio-Produzenten, oder?

Aromatische Mineralöle: Bekannte Problematik

Problematisch sind also nicht die Produkte, sondern das enthaltene Mineralöl. Die Verpackungen geben Spuren von Mineralölen an die Lebensmittel weiter - Neben dem ARD-Magazin beäugen auch Foodwatch und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Verpackungen schon länger mit kritischen Blicken: In einem von Foodwatch durchgeführten betroffen waren Reis, Cornflakes und Linsen betroffen. Das Problem sind vor allem die Druckfarben, die in Altpapierkartons enthalten sind. Foodwatch hat beim Test aber auch Rückstände gefunden, die nicht vom Altpapier kommen, sondern aus Ausdünstungen von Ölen stammen, die während Umverpackungen oder dem Transport ausgetreten sind.

Das BfR hat hingegen bereits 2010 bekanntgegeben, dass Mineralöle mit aromatischen Kohlenwasserstoffen in Lebensmitteln nachgewiesen wurden und diese als möglicherweise krebserregend eingestuft. 2012 hat die European Food Safety Authority (ESFA) das Thema aufgegriffen.

Noch sind aber keine neuen Grenzwerte festgelegt - da muss erst die EU ran.

Quelle:

www.news.de