Gesundheit

Autsch, Blasenentzündung im Sommer!

19. Aug. 2015 von

Anfällig für akute Zystitis? Dann pack bitte immer die Wechselbadehose ein, sonst droht die schmerzhafte Harnwegs-Entzündung auch im Sommer.

Herrje, auch noch Harndrang bei der Blasenentzündung – schon wird der Gang zur Toilette zur Tortur. Akute Zystitis ist wirklich kein Spass, doch zum Glück kann man sich mit einigen Tipps recht gut selbst helfen. Aber wie kommt eigentlich eine Entzündung der Harnwege zustande?

Meistens verursachen Bakterien, selten auch Pilze, die schmerzhaften Harnwegsinfekte. Sie stammen oft auch aus der eigenen Darm- oder Scheidenflora, gelangen von dort in die Harnröhre und wandern auf diesem Weg in die Blase.

Der Körper verfügt zwar über Schutzmechanismen zur Abwehr, doch wenn diese gestört oder geschwächt sind, besiedeln die Bakterien die Schleimhäute der Harnröhre und der Blase. Diese schwellen im Kampf gegen die Bakterien an und entzünden sich. So kann es sogar zu Blutungen kommen, von Schmerzen gar nicht zu reden.

Raus aus dem nassen Bikini

Wie kommt’s, dass die eher in den kühleren Monaten auftretende Blasenentzündung gerade im Sommer zum Problem wird? Wenn die Temperaturen heiss sind, möchte man den nassen, kühlen Bikini am liebsten anlassen. Doch das ist keine gute Idee: Wenn du das feuchte Höschen weiter trägst, dann können sich Bakterien im feucht-warmen Klima noch leichter ausbreiten und Entzündungen verursachen. Laut Statistiken haben mehr als 50 Prozent aller Frauen mindestens einmal mit einer Blasenentzündung zu kämpfen. Doch was lässt sich dagegen tun?

Blasenentzündung: So entsteht sie gar nicht erst

Am besten vermeidet man Erreger von Anfang an. Wenn du an diese Tipps denkst, dann kommt’s gar nicht erst zu Zystitis, oder sie verschwindet zumindest schneller wieder, falls sie doch mal da wäre

  • 15 Minuten nach dem Sex auf die Toilette gehen, denn Urin ist steril und schwemmt Keime aus
  • Viel Brokkoli essen: Glukosinolate beugen Entzündungen vor
  • Cranberry-Muttersaft trinken: Im Reformhaus erhältlich. Die Trüb- und Inhaltsstoffe sind gut für dich.
  • Zwei bis drei Liter trinken und oft auf die Toilette gehen, so spülst du Keime aus.
  • Keine übertriebene Intim-Hygiene, denn eine funktionierende Flora ist der beste Schutz gegen Keime und Bakterien.

Wenn’s hart auf hart kommt, kannst du auch diese Präparate nehmen:

  • Angocin: Das Pflanzliche Medikament bekämpft Bakterien mit Senföl
  • Cystinol akut: Setzt man bei leichten Harnwegs-Infektionen ein
  • Wer chronisch leidet: Der Impfstoff Strovac beugt vor

Dieses wissen ist wichtig. Denn wenn man die Zystitis oder Urethritis (Harnröhrenentzündung) nicht sauber ausheilt, kann es zu chronischen Komplikationen kommen. Deshalb führt meistens kein Weg an Antibiotika vorbei, wenn sie einmal da ist. Wenn du also beim Pinkeln Schmerzen hast oder du Blut im Urin siehst, musst du handeln. Ansonsten kann es zu Nierenbeckenentzündungen oder einer Blutvergiftung kommen.

Natürliche Alternativen zu Antibiotika

Die meisten Frauen sprechen ja auch gut auf Antibiotika an und die Symptome verschwinden rasch wieder. Doch leider ist Antibiotikaresistenz ein grosses Thema unserer Zeit. Ebenfalls problematisch: Antibiotika tötet nicht nur „böse“ Keime ab, sondern auch die „guten“ Helfer. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Frauen, die einmal eine Blasenentzündung erleiden, immer wieder darüber klagen. Wie sehen denn alternative Heilmethoden oder die Behandlung mit Hausmitteln aus?

Alternative Heilmittel:

  • Lauwarmes Bier: Ein altes Hausmittel
  • Nieren- und Blasentee aus dem Reformhaus: Unterstützt von innen
  • Ein natürliches Antibiotikum anwenden: Zum Beispiel kolloidales Silber.
  • Auf Ernährung achten: Auch eine gesunde, basenreiche Ernährung hilft, das körpereigene Gleichgewicht beizubehalten
  • Wärme: Nieren decken und auf warme Füsse achten
  • Akupunktur: Eine sechsmonatige Akupunktur-Studie mit drei Gruppen von Patientinnen mit Harnwegsinfekten hat gezeigt, dass 85% der Studienteilnehmerinnen keine Blasenentzündungen bekommen haben. Zum Vergleich: In der Placebo-Gruppe waren es lediglich 36%.

Nun steht einem langen Badeplausch auch im Spätsommer nichts mehr im Wege. Viel Freude dabei.

Quellen:

www.elle.de

Dr. med. D. Scheiner, Oberarzt, Dep. Frauenheilkunde, Klinik f. Gynäkologie, Zürich, in Medizin Spektrum Nr. 3/2006