Schwangerschaft und Sport

Auch in der Schwangerschaft zahlt sich regelmäßiges Training aus

25. Nov. 2015 von

Viele Frauen bewegen sich während der Schwangerschaft deutlich weniger als zuvor und als empfohlen. Dabei wirkt sich moderates Training durchaus positiv aus, wie immer mehr Studien zeigen.

Eingeschränktes Wohlbefinden in der Schwangerschaft

Vielen Schwangeren geht es gleich: Zuerst leiden sie monatelang unter dauernder Übelkeit, dann geht ein paar Wochen alles recht gut und dann schränkt sie der kugelrunden Bauch immer mehr in ihrer Bewegungsfreiheit ein. Außerdem muss das Herz 2-3 Liter mehr Blut durch den Körper pumpen und die Luft bleibt weg, denn die Lungen haben wegen dem Bauch weniger Platz.

Das alles motiviert viele Schwangere nicht unbedingt dazu, sich mehr zu bewegen. Viele finden in dieser Lebensphase außerdem Ruhe und Entspannung wichtiger als Sport. Dabei zeigt sich immer deutlicher: Moderates Training während der Schwangerschaft hat viele positive Auswirkungen.

Das sind die Vorteile von moderatem Training…

Wer während der Schwangerschaft moderat trainiert, kommt fitter durch die Schwangerschaft, reduziert das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes, nimmt nicht zu viel zu, hat mehr Kraft für die Geburt und erholt sich anschließend auch noch schneller. Und mittlerweile weisen Untersuchungen sogar darauf hin, dass Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft regelmäßig trainiert haben, im späteren Leben gesünder sind und weniger oft an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechsel-Erkrankungen leiden.

… und so viel sollte es sein

Gesunden Schwangeren ohne Komplikationen empfiehlt zum Beispiel die amerikanische Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (American College of Obstetricians and Gynecologists, ACOG) tägliches Training von mindestens 30 Minuten in moderater Intensität. Andere Fachverbände und Ärzte sprechen von mindestens 150 Minuten pro Woche oder dreimal wöchentlich 30-60 Minuten.

Wichtig dabei ist immer, dass die Schwangere auf ihr Gefühl und ihr Befinden hört. Für die eine Frau ist Krafttraining bis kurz vor der Geburt das Richtige, eine andere geht lieber täglich eine halbe Stunde spazieren oder schwimmt dreimal pro Woche einige Runden. Was auch immer schwangere Frauen tun: meldet sich der Bauch mit Unwohlsein, Verhärtungen oder sogar Wehen, sollte man kürzer treten und, wenn keine Besserung eintritt, den Arzt aufsuchen.

Komplikationen und Sport

Bei einigen Schwangerschaftskomplikationen wird Sport unter anderem sogar als Gegenmittel verordnet (zum Beispiel bei Schwangerschaftsdiabetes), bei anderen sollte man unter allen Umständen auf bestimmte Sportarten verzichten. Schwangere, bei denen Komplikationen auftreten, sollten ihr Training deshalb unbedingt mit dem Arzt absprechen.