Neue Studienergebisse

Antibabypille verändert die Gehirnstruktur

03. Feb. 2016 von

Eine neue Studie erweckt den Verdacht, der Konsum der Antibabypille könnte zu Veränderungen bestimmter Gehirnstrukturen führen. Was steckt dahinter?

Die Wahl der richtigen Art von Antibabypille kann schon genug entmutigend sein. Die Nebenwirkungen können von minimal bis schwer reichen. Obwohl die Pille einfach zu handhaben und effektiv ist, kann sie zu körperlichen, emotionalen sowie neurologischen Beeinträchtigungen führen.

Die Webseite Medical Daily widmet sich der neuesten Studie der Zeitschrift „Human Brain Mapping“. Sie soll die Verbindung der Antibabypille zu Veränderungen im weiblichen Gehirn nachweisen. Genauer geht es um die Ausdünnung bestimmter Regionen, wie den lateralen orbitofrontalen Kortex oder den posterior cingularen Kortex.

Studie macht Veränderungen sichtbar

Für die Studie wurden insgesamt 90 Frauen rekrutiert. 44 Frauen, die eine kombinierte Geburtenkontrolle nutzten, sowie 46 Frauen, die noch nie eine hormonelle Empfängnisverhütung über sich ergehen liessen. So konnte die kortikale Dicke bestimmter Hirnregionen verglichen werden.

Das Ergebnis zeigt, dass bei Frauen, die hormonell verhüteten, der laterale orbitofrontale und der posterior cingulare Kortex dünner war, als bei Frauen, welche auf die Pille verzichten. Jedoch konnte (noch) nicht nachgewiesen werden, dass die Pille die direkte Verantwortliche für die Veränderungen der Hirnregionen ist. Auch sagen die Forscher, sei es noch nicht bekannt, ob die Hirnrinde wieder dicker werden würde, würden die Frauen die Pille absetzen.

Weiterer Forschungsbedarf

Es liegt also noch viel Arbeit vor den Wissenschaftler. Nicole Petersen, Leiterin der Studie an der Universität von Kalifornien und ihre Kollegen, hoffen, bald eine klinische Studie durchführen zu dürfen, um zu sehen, ob es eine kausale Beziehung zwischen der Pille und der Struktur des Gehirns gibt. Und ob Verhaltensänderungen auf die beiden Kortex Regionen im Zusammenhang gesehen werden kann.

Bis dahin könnte die Veränderung der Gehirnstruktur auf die Einführung synthetischer Hormonen oder die Ausschüttung natürlicher Hormonen über die Pille zurück zu führen sein.