Gesund & lecker

Darum ist Bärlauch jetzt der Renner in der Küche

12. Apr. 2016 von

Bärlauch ist köstlich und sehr gesund – man darf ihn nur nicht mit den giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen verwechseln. Lies hier, was das Kraut kann und wie man es sicher erntet.

Seit Anfang März sprießen die glänzend-grünen Blätter des Bärlauch aus dem Boden. Wer ihn noch nicht gegessen hat, sollte das jetzt dringend nachholen. Nicht nur wegen seiner feinen Schärfe und dem köstlichem Knoblaucharoma, auch wegen der gesunden Inhaltsstoffe.

Gesund wie Knoblauch, aber ohne Nachgeschmack

Öb als Pesto, Öl oder Saft, im Käse oder im Brotaufstrich — Bärlauch (lateinisch: Allium ursinum) ist nicht erst seit heute eine absolute Trendpflanze.

Und das zurecht, denn das aromatische Zwiebelgewächs enthält nicht nur Vitamin C, sondern ebenso wie sein Verwandter der Knoblauch auch Alliin, das an der Luft zum medizinisch wirksamen Allicin oxidiert. (Deshalb sollte man Knoblauch und Bärlauch immer schneiden oder hacken!) Allicin gilt als natürliches Antibiotikum, das Bakterien und sogar Pilze abtöten kann.

Der Vorteil gegenüber Knoblauch: Bärlauch ist genau so gesund, weist aber nicht den für manche unangenehmen Nachgeschmack und Geruch auf.

Bärlauch

Tödliche Verwechslungsgefahr

Gefährlich wird es, wenn man beim Bärlauchsammeln versehentlich zu Maiglöckchen oder gar Herbstzeitlosen greift. Dabei kommt es immer wieder zu Vergiftungen, nicht selten sogar mit tödlichem Ausgang. Beim Sammeln ist also Vorsicht geboten.

Das gilt es zu beachten: Bärlauchblätter wachsen an langen Stielen, die sich einzeln aus dem Boden schieben und beim Zerreiben intensiv nach Knoblauch duften. Maiglöckchenblätter hingegen wachsen nicht nur später, sondern auch zu zweit, wobei sie einander ummanteln. Außerdem riechen sie nicht nach Knoblauch – außer, man hat vorher bereits Bärlauch angefasst, erklärt Aid.

Im Zweifel sollte man grundsätzlich aufs Pflücken verzichten. Das gilt erst recht für die Herbstzeitlosen, die leider zur selben Zeit und oft an ähnlichen Orten wie der Bärlauch wachsen. Bei diesen wachsen mehrere Blätter ungestielt aus dem Boden.

Beim Sammeln im Wald droht auch die Übertragung des Fuchsbandwurms. Wilden Bärlauch sollte man daher immer sehr gut waschen und im Zweifel stehen lassen.

Maiglöckchen

So geht man auf Nummer sicher

Zum Glück lässt sich Bärlauch sehr gut im eigenen Garten anbauen. Er wächst besonders gut an einem nicht zu trockenen Platz unter Bäumen und Sträuchern. Bärlauchfans ohne Garten können das beliebte Kraut auch aus kontrolliertem Anbau kaufen.

Beides ist auch aus ökologischer Sicht sinnvoller als Wildsammeln, denn tausende Bärlauchsammler fallen jedes Frühjahr über die lichten Au- und Mischwälder her, in denen er sich zuhause fühlt, und gehen oft viel zu rabiat zu Werke, was den Bestand bedroht.

Fazit: Bärlauch ist ein herrlich aromatisches und sehr gesundes Kraut, das zurzeit in keiner Küche fehlen sollte. Beim Sammeln keine Risiken eingehen, sondern lieber kaufen, dann steht dem Genuss nichts mehr im Wege.