Der richtige Start in den Tag

Frühstücken oder nicht: Was bedeutet das für unseren Körper?

22. März 2016 von

Es ist ungesund mit leerem Magen in den Tag zu starten. So haben wir es schon von unseren Müttern gelernt. Viele von uns glauben, dass wir ohne Frühstück kraftlos sind, uns nicht richtig konzentrieren können. Oft wird auch behauptet, dass der Stoffwechsel erst durch ein ordentliches Frühstück angeregt wird und deswegen das Auslassen dieser Mahlzeit dick macht. Doch was ist dran, an diesen Behauptungen?

Wie sich Frühstücken auf unseren Körper auswirkt

Forscher der Universität Bath in Großbritannien untersuchten kürzlich, ob sich das Essen am Morgen positiv auf das Körpergewicht von Übergewichtigen auswirkt. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse im März 2016. Über einen Zeitraum von sechs Wochen wurden die Kalorienaufnahme und der Stoffwechsel von einer Gruppe Übergewichtiger kontrolliert. Dabei verzichtete ein Teil der Gruppe auf das Frühstück, während der andere Teil morgens 700 bis 1200 Kilokalorien zu sich nahm.

Die Forscher fanden heraus, dass der Stoffwechsel der Probanden zwar durch das Frühstück zunächst größer war, sich dieser positive Effekt im Laufe des Tages nicht beibehielt. In einem Zeitraum von 24 Stunden war der Stoffwechsel von Frühstückern und Nichtfrühstückern nicht zu unterscheiden. Auch auf die Kalorienaufnahme hatte das morgendliche Fasten keine Auswirkungen. Die Teilnehmer der Studie, die morgens nichts zu sich nahmen, aßen dafür später am Tag mehr.

„Ob Sie morgens frühstücken, hat keinen Einfluss auf Ihr Körpergewicht“ sagte Dr. James Betts, Autor der Studie der Universität Bath gegenüber der New York Times.

„Untersuchungen haben bisher gezeigt, dass Menschen, die frühstücken gesünder leben: Sie trinken weniger Alkohol, rauchen weniger, essen weniger Zucker, essen mehr Ballaststoffe und sind sportlicher“, führte Betts weiter aus.

Dass Frühstücken möglicherweise sinnvoll ist, zeigte auch eine Studie der Universität Boston aus dem Jahr 2013.

Die Forscher hatten über einen Zeitraum von 16 Jahren das Frühstückverhalten ihrer Probanden beobachtet. Die Teilnehmer, die regelmäßig das Frühstück ausließen, hatten bis zu 27 Prozent häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aßen sie zudem spät abends große Mahlzeiten, stieg das Risiko einer kardiovaskulären Erkrankung auf 55 Prozent. Die Forscher aus Boston rieten deshalb zu einem ausgiebigen Frühstück, einem sättigenden Mittagessen und einem kleinen Abendbrot drei Stunden vor dem Schlafengehen.

Vielleicht ist doch etwas dran an dem Spruch: „Morgens sollst Du essen wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann.“